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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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jedoch eine andere Frage auf: Warum waren es so wenige? Oder gab es womöglich eine andere, weitaus bedrohlichere Antwort darauf?
    Zu Hause in Turgosheim hatte der ehrenwerte Maglore erklärt, in diesen westlichen Regionen gäbe es keine Wamphyri mehr. Ja, der Seher-Lord war felsenfest davon überzeugt, dass die Letzten der Alten Wamphyri vor ungefähr achthundert Sonnaufs in einem entsetzlichen Feuersturm untergegangen waren, hervorgerufen von einem Magier aus ihrer Mitte, der etwas heraufbeschworen hatte, was er nicht mehr zu kontrollieren vermochte.
    Doch was, wenn Maglore sich irrte und die Alten Wamphyri bis auf den heutigen Tag überlebt hatten? Was für einen Empfang mochten sie Wratha bereitet haben? Diese Theorie erklärte womöglich auch die Lagerfeuer; denn falls es hier Vampire gab – und zwar seit undenklichen Zeiten –, dann würde natürlich ein Großteil der Stämme seinen Tribut entrichten ...
    All dies ließen Vormulac und seine Generäle sich auf ihrem Gipfel gründlich durch den Kopf gehen, ehe Zack Kahlkopf der Lachende meinte: »Es gibt natürlich einen einfachen Weg, dies herauszufinden! Warum nehmen wir nicht eine Auswahl handverlesener Männer und Ungeheuer, fliegen hinab zu einem der Feuer, das etwas abseits von den anderen liegt, und machen ein paar Gefangene? Das müssen wir ohnehin tun, sofern wir unsere Männer und Bestien mit Nahrung versorgen wollen. Und wenn die Leute da unten nicht bereits tributpflichtig sind, werden sie es verdammt bald sein! Und ich fürchte, dann werden sie schwere Zahlungen zu leisten haben.« Zack, ein gedrungener Lord, breit wie ein Fass, lachte wie üblich kehlig in sich hinein. Darin lag zwar keinerlei Frohsinn, nichtsdestotrotz kicherte er vor sich hin.
    Ehe Vormulac etwas erwidern konnte, rief Devetaki aus: »Seht nur, da drüben!« Damit wandten sich alle Köpfe nordwärts, in die Richtung, in die sie deutete. Dies war der Moment, in dem sie Wratha entdeckten, und wenn schon nicht die Lady selbst, so doch ihren Turm, der ihr als Festung diente. »Seht!«, sagte Devetaki. »Seht hin und sagt mir, ob das keine Feste ist!«
    Die bleiche, blausilberne Scheibe des Mondes schien auf ihrer unregelmäßigen Bahn in Augenhöhe über dem kalten, nördlichen Horizont zu schweben. Möglicherweise war es der Nordstern, der sie erhellte, oder ganz einfach der Glanz der Sterne, oder vielleicht bestand die Mondoberfläche auch aus reflektierendem Gestein. Was immer es sein mochte, obwohl die Sonne längst untergegangen war, glitt der Mond wie eine leuchtende Seifenblase über die Sternseite. Allerdings ...
    ... sah es so aus, als würde er an einer gewaltigen Felszacke hängen bleiben, der höchsten Turmspitze der letzten Felsenburg! Ebenjener Mond hatte Vormulac verraten, dass er die Große Rote Wüste sicher hinter sich gebracht hatte. Nicht anders enthüllte er nun die Wrathspitze, die bislang weit entfernt im Schutz der Nacht verborgen gewesen war.
    »Und dort unten!«, rief Devetaki, deren Augen schärfer waren als die der anderen zusammen. »Da drüben, weiter westlich, der Lichtschein am Fuß der Berge auf der Sternseite! Was haltet ihr davon? Von dort zieht sich ein leuchtender Streifen quer über die Findlingsebene.« Sie hatte das Dimensionstor erspäht.
    Vormulac legte die Stirn in Falten und schnippte mit den Fingern. »Ich habe einige unserer großen Fledermäuse vorausgeschickt, den Grat des Grenzgebirges entlang. Sechs an der Zahl – aber nur fünf sind zurückgekehrt. Sie haben ein rätselhaftes Wunderwerk entdeckt, eine halb in der Erde vergrabene Kugel aus kaltem, weißem Licht im Vorgebirge. Einer unserer dienstbaren Geister kam dem Licht zu nahe, wurde geblendet und davon verschlungen. So jedenfalls verstehe ich ihren Bericht.« Er deutete mit seinem mächtigen Schädel in die Richtung, die Devetakis Finger wies. »Dies dürfte das Ding sein, das sie mir gemeldet haben. Zweifellos werden wir auf unserem Weg nach Westen mehr darüber herausfinden. Ah, aber sechs weitere sandte ich aus, um die Findlingsebene zu erkunden und womöglich irgendetwas über Wratha die Auferstandene in Erfahrung zu bringen. Bis jetzt ist noch keine von ihnen zurückgekehrt – nicht eine einzige!« Sein Blick war kalt, argwöhnisch. Er richtete seine goldgesprenkelten Augen auf die ferne Feste, und während er die Stirn in immer tiefere Falten legte, stießen seine Augenbrauen über dem Rücken der gekrümmten Nase zusammen.
    »Meine Lady«, meinte er zu Zindevar

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