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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Greisenfried, »wie verhält es sich mit deinen dienstbaren Geistern, die du aus Turgosheim mitgebracht hast? Ich gehe doch davon aus, dass du ihnen Anweisung gegeben hast, wie ich es verlangte?«
    Zindevar war lediglich dem Namen nach eine »Lady«, nicht mehr oder weniger als jede andere Lady der Wamphyri. Allerdings unternahm sie nicht den geringsten Versuch, ihr wahres Aussehen zu verbergen – ihr Gesicht und ihre Gestalt sprachen Bände. Sie sah noch genauso aus wie damals an dem Tag, als sie aufgestiegen war. Kaum ein Mann hätte dies attraktiv gefunden, doch Zindevar kam es gerade recht. Mit Ausnahme einer kleinen Handvoll Söldner waren ihre männlichen Sklaven und Leutnants allesamt Eunuchen. Und dies wäre das Schicksal aller Männer, würde es nach der Lady gehen, ausgenommen die zur Zucht geeigneten Exemplare.
    »Ja, das habe ich«, erwiderte sie. »Drei schickte ich die der Sonnseite zugewandten Hänge entlang mit der Anweisung, so weit zu fliegen, wie ihre Schwingen sie zu tragen vermögen, und dennoch noch zurückzukehren, ehe die Nacht zur Hälfte verstrichen ist. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie zurück sind. Die Übrigen suchen über den Wäldern der Sonnseite, ob sie nicht ein paar Szgany entdecken, die sich dort herumtreiben! Mit ein bisschen Glück lassen sie die Lagerfeuer links liegen, die, wie wir ja sehen, tributpflichtigen Stämmen gehören, und spüren diejenigen auf, die sich in den Wäldern verstecken. Wenn sich dort Menschen aufhalten, werden meine Bluthunde sie finden, dessen kannst du gewiss sein!«
    Vormulac seufzte auf. Gut möglich, dass er enttäuscht war. »Diese letzten drei, die du erwähntest – ich nehme an, sie werden ebenfalls noch einige Stunden brauchen, um ihren Auftrag zu erledigen?«
    Sie zuckte ihre männlich breiten Schultern. »So etwas dauert nun einmal seine Zeit. Wieso, ist es von Belang?«
    Der Krieger-Lord warf ihr einen Blick zu und rümpfte ganz leicht die Nase, ließ sich ansonsten jedoch von ihrer entschieden männlichen Ausstrahlung nicht im Geringsten beeindrucken. Denn die Atmosphäre rings um Lady Zindevar war stets von diesem männlichen Duft durchdrungen, einem Geruch nach Schweiß und Muskeln, der allem anhaftete und den all ihre Parfums zusammen nicht zu vertreiben vermochten. Trotz ihres Alters – immerhin war sie nur unwesentlich jünger als Vormulac selbst, der einhundertfünfzig Jahre zählte – sah sie vergleichsweise jung aus und wirkte höchstens in mittlerem Alter, was einiges über ihre Lebensführung verriet. Zindevar war weder Zolteistin noch legte sie Wert auf »Askese«. Unter ihrer ledernen Rüstung sah sie trotz all der Schminke unter ihrem Visier und trotz ihrer breiten Hüften und des ausladenden Hinterteils noch viel eher wie ein Krieger aus als zahlreiche von Vormulacs jungen, hübschen Lords.
    »Es könnte wichtig sein, aye«, erwiderte Vormulac nach einigem Zögern. »Ich würde gern einige weitere Fledermäuse aussenden, um jenen Turm da drüben näher in Augenschein zu nehmen und die kleineren Steinhügel, die hier überall verstreut liegen.« Damit wies er auf den einsamen Felsenturm, der wie ein düsterer Fangzahn in den Himmel ragte und nun nur noch schwer auszumachen war, weil der Mond weitergewandert war und das Nordlicht zu hoch oben wogte, als dass sich sein Schattenriss davor abzeichnen könnte, und auf die dunklen, kreuz und quer auf der Ebene verstreuten, rätselhaften Überreste.
    »Mylady«, wandte er sich an Devetaki Schädellarve, »hast du deine Fledermäuse mitgenommen? Oder falls nicht, weißt du irgendjemanden, der seine Vertrauten aus Turgosheim hierher mitgebracht hat?«
    Devetaki antwortete mit einem Nicken. Der Glanz der Sterne brach sich in ihrer mit filigranen Goldarbeiten verzierten finsteren Halbmaske. »Was deine zweite Frage angeht, mein Lord Ohneschlaf, lautet meine Antwort möglicherweise ... ja. Natürlich kann ich mir dessen nicht vollkommen sicher sein, denn wir waren ziemlich viele, als wir die Wüste durchquerten, und jeder von uns musste zusehen, wo er mit seiner eigenen Truppe blieb. Aber wenn ich eine Vermutung wagen sollte: Hast du je gehört, dass Wamus von Wamspitze jemals irgendetwas ohne seine dienstbaren Fledermäuse unternommen hätte? Nun, im Grunde ist Lord Wamus ja selbst nichts als eine riesige Fledermaus, oder doch zumindest beinahe!«
    »Gut!«, meinte Vormulac zufrieden. »Wie stets kommt der beste Ratschlag von dir, Devetaki, und die Schärfe deines Verstandes

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