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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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dass er nicht auf sie aufmerksam wurde. Ah, und in seinem Geist war es vielleicht düster – er war heimtückisch und verschlagen und wahrhaft sinister, ein Magier, hätte man früher wohl gesagt.
    Und der andere war ... nicht viel anders! Nur dass er nicht allein über eine enorme geistige Kraft verfügte, sondern selbst ebenfalls ein mächtiger Mann war – zumindest sah er sich so. Ein Mann, gewohnt, anderen Befehle zu erteilen – er würde einen prächtigen Leutnant abgeben. All die Männer, die bei ihm waren, unterstanden seinem Kommando! Er war ihr Befehlshaber und verfügte über dasselbe Talent wie ... Devetaki! Er war ein Mentalist und vermochte die Gedanken anderer »auf einen Blick« zu erfassen, und zwar äußerst genau. Aber der Blick war das Wesentliche daran, er brauchte den Augenkontakt, um Einblick in den Geist seines Gegenüber zu erhalten.
    Also gleich zwei Magier auf einem Haufen!
    Und die Männer, die sich bei ihnen befanden? Es waren mindestens ein Dutzend, einige überaus wachsam, wenn nicht gar argwöhnisch, besorgt, vor allem jedoch strotzten sie von einem völlig fremden Selbstbewusstsein. Dies waren starke Männer – Soldaten! Jeder von ihnen wusste genau um die Bedeutung von Disziplin, Strategie, Taktik, eben das, was ihren Beruf ausmachte! Sie verfügten allesamt über ebendiejenigen Fähigkeiten, die bei den Lords von Turgosheim bereits vor langer Zeit in Vergessenheit geraten waren; dabei handelte es sich um ganz gewöhnliche Menschen!
    Oder doch eher ungewöhnliche Menschen?
    Sie waren selbstbewusst, das stimmte schon, aber es war so völlig fremd, wie Devetaki auffiel. Und nun betrachtete sie sie genauer: Sie waren bewaffnet und schliefen mit ihren Waffen, und wenn schon nicht mit ihnen, so hatten sie sie wenigstens griffbereit, sodass es nicht den geringsten Unterschied machte. Viele von ihnen träumten vom Kämpfen und davon, ihre Waffen auch zu gebrauchen. Doch ... Devetaki konnte kaum fassen, was sie da sah; dabei konnte es sich doch nur um Hirngespinste handeln! Andererseits ... war es etwa ein Hirngespinst, dass diese Männer durch das gleißende Tor auf der Sternseite, jene in kaltem Weiß leuchtende, in ihrem Krater auf der Findlingsebene liegende Halbkugel in diese Welt gelangt waren? Abermals musste sie an Maglore den Magier zu Hause in Turgosheim denken und daran, was er über die Alten Wamphyri gesagt hatte, dass es unter ihnen Zauberer gegeben habe, die ...
    ... Mächte heraufbeschworen, derer sie nicht mehr Herr wurden. Dies war der Anfang vom Ende. Denn in einem verheerenden Krieg wurden derart fürchterliche Waffen gegen sie eingesetzt, dass sie allesamt in ihren Stätten umkamen ...
    Danach kehrte Devetaki wieder, diesmal allerdings noch vorsichtiger, in den Geist des Befehlshabers zurück. Sie brauchte ihn nur ganz sacht abzutasten, um zu sehen, welches Ziel er hier verfolgte: Er wollte erobern! Nicht anders als Wratha, als sie damals aus Turgosheim floh, und nicht anders als in diesem Augenblick Vormulac hatte jener Mann vor, diese gesamte Welt zu unterwerfen und unter die Herrschaft seiner Heimat jenseits des Sternseitentores zu bringen. Doch halt, Devetaki sah, dass sie sich irrte. Er mochte diese Absicht zwar gehegt haben, womöglich im Auftrag fremder Herren, allerdings bevor diese ihn verbannt oder vielmehr zur Flucht getrieben hatten.
    Nun verfolgte er ein anderes Ziel. Er wollte die Vampirwelt zwar nach wie vor unterwerfen, das schon – allerdings wollte er sie nun unter seine Herrschaft zwingen!
    Nun, der Mut und der Ehrgeiz dieses Mannes wie auch sein Ego standen Wratha in nichts nach. Und auch Vormulac nicht. Gut möglich, dass sein Ehrgeiz sogar an denjenigen Devetakis heranreichte! Und er tat dies keineswegs blindlings; er wusste , worauf er sich einließ und womit er es zu tun bekäme ... zumindest hatte er eine vage Vorstellung davon. Und nicht anders als seine Männer setzte auch er sein ganzes Vertrauen in die Macht jener fremdartigen Waffen.
    Devetaki musste tiefer forschen, aber er schlief noch nicht lange, und sie musste aufpassen, dass sie ihn nicht weckte. Sein empfindlicher Geist könnte sie durchaus entdecken, und wenn nicht der seine, dann womöglich der seines Gefährten, des Lokalisierers.
    Derart geschah es also, dass eine Lady der Wamphyri mit äußerster Konzentration Turkur Tzonovs verborgenste Träume und Ambitionen unter die Lupe nahm ...
    Turkur träumte, anfangs allerdings recht verschwommen, weil irgendeine merkwürdige

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