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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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das; denn ich habe Besseres zu tun, als meine Zeit mit jemandem wie dir zu vergeuden.«
    Dann geh endlich an deine Arbeit, denn ich bin fertig mit dir. Ich wünsche dir viel Glück, und nun mach, dass du wegkommst!
    Doch Nathan schüttelte den Kopf. Einem Vampir gönnte er nicht die geringste Genugtuung, und er war auch nicht bereit, ein Angebot scheinbarer Freundschaft zu akzeptieren. »Nein«, sagte er, »du wünschst mir kein Glück, sondern lediglich das Schlimmste für all jene, die dich überlebt haben! Du siehst in mir die große zerstörerische Macht, die du selbst gerne noch wärst. Schlimmer noch, du hegst die Hoffnung, dass es mich, wenn meine Aufgabe getan ist, ebenfalls erwischt.«
    Er hatte zwar recht, aber Vormulac hatte ihm nichts mehr zu sagen und schwieg. Dennoch war Nathan, ehe er in Lardis’ Lager zurückkehrte, als vernehme er im gedanklichen Äther noch einmal ein Aufseufzen – Lord Ohneschlafs letzte »Gefühlsäußerung«.
    Er hoffte, dass er nun wirklich schlafen könne, allerdings ohne zu träumen ...

TEIL SIEBEN: ABRECHNUNG – WEITERE KÄMPFE – TRÄUME UND UNHEIL

ERSTES KAPITEL
    Als Lardis Lidesci sah, wie Nathan hinaus ins Grasland ging, wo Uruk Piatra in eine Decke gehüllt lag, folgte er ihm und holte ihn in dem Augenblick ein, als der Junge den leblosen Körper in die Arme nahm und aufhob.
    »Aber ...«, wandte er ein, als Nathan ihm erklärte, was er vorhatte, »... glaubst du wirklich, dass Uruk das will?« Selbst ein Mann, der so abgehärtet war wie Lardis, zeigte sich angesichts von Nathans Erklärung entsetzt.
    »Es ist nicht das Schlechteste«, entgegnete Nathan, »die Gewissheit zu haben, dass man im Leben zwar hilflos war, dafür aber im Tod eine tödliche Waffe ist! So sind die Toten nun einmal, Lardis. Was sie im Leben getan haben, tun sie im Tod weiterhin, selbst wenn es keinen Sinn mehr haben sollte. Aber durch mich erhält es einen Sinn! Und Uruk wünschte sich nichts sehnlicher, als dass die Wamphyri-Lords vernichtet würden! Für dich und die Lidescis, Lardis – all die Jahre habt ihr für Uruk und seine Leute gesorgt, die in dieser Abgeschiedenheit vor sich hin siechten. Und er wünscht es für jeden Traveller, ganz gleich, wo er sich aufhalten mag. Ja, es ist sein Wille!«
    »Bist du dir da auch völlig sicher?«
    Nathan seufzte. »Ich habe mit ihm gesprochen und er mit mir. Uruk will dies tun, und zwar aus den Gründen, die ich dir dargelegt habe, und ich möchte ihm bei seinem Opfer dienlich sein ... aus Gründen, die nur mich etwas angehen.«
    »Weil ein Kiklu dies alles angerichtet hat?« Lardis wusste, wie es in Nathan aussah, dass er innerlich zerrissen war, und abermals erinnerte ihn dies daran, dass er keinen gewöhnlichen Mann vor sich hatte, sondern den Sohn des Necroscopen Harry Keogh. Darum trat er beiseite. »Dann sprich noch einmal mit Uruk und richte ihm von mir aus, dass ich, Aussatz hin oder her, nie einen besseren Mann kannte als ihn.« In einer anderen Welt hätte man dieses Kompliment vielleicht als äußerst fragwürdig aufgefasst, nicht jedoch hier.
    Nathan tat, worum Lardis ihn bat, allerdings im Stillen, und trug Uruk anschließend durch ein Möbiustor ...
    Auf der Findlingsebene, auf halbem Weg zum letzten Felsenturm, kamen sie wieder heraus. Düster und drohend erhob sich vor ihnen, nur wenige Meilen entfernt, im bläulichen Glanz der Sterne die Wrathhöhe. Deutlich zeichnete sie sich vor dem geisterhaften Wabern der Aurora ab.
    Sind wir schon da?, wollte Uruk wissen.
    »Nein, noch nicht, aber ich kenne mich hier aus«, antwortete Nathan. »Ich bin früher schon hier gewesen, als ich Lardis auf seinen Wanderungen begleitete. In den guten alten Zeiten pflegte er öfter hierherzukommen.«
    Die guten alten Zeiten werden wiederkehren.
    »Ich bete darum, dass du recht hast. Aber nun muss ich mich umsehen und Augen und Ohren offen halten. Hier könnten sich Vampire herumtreiben, Beobachtungsposten der Armee aus dem Osten.«
    Der Necroscope ließ seinen übersinnlichen Geist schweifen und nahm auf Anhieb Siggi Dam wahr und noch andere Vampire in der Wrathhöhe ... Weitere befanden sich auf der Findlingsebene und verbargen sich dort, allerdings keiner in unmittelbarer Nähe. Nathan unternahm einen weiteren Möbiussprung, diesmal zu einem Trümmerhaufen, dem Stumpf eines eingestürzten Felsenturmes, kaum mehr als anderthalb Kilometer vom ausladenden Fuß der Wrathhöhe entfernt.
    Abermals ließ er seinen Geist schweifen und entdeckte ... einen

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