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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Kampfkreaturen drang zu ihnen herauf ... und soeben war ein Flugrochen im Begriff, sich in die Luft zu schwingen!
    Nathan setzte erst Trask, dann Chung ab. Noch ein weiterer Möbiussprung, ein Blick zurück – dann gab er das Zeichen!
    Das Klicken, mit dem alle drei zugleich die Stifte zogen, mutete in der Stille der Sternseitennacht beinahe harmlos an. In hohem Bogen warfen sie ihre Handgranaten, und während diese auf dem Boden aufkamen, wieder abprallten und hangabwärts hüpften, sammelte der Necroscope Chung ein. An Trasks Standort verharrten sie, um die Wirkung abzuwarten. Sie war verheerend!
    Die ersten beiden Granaten detonierten nahezu gleichzeitig mitten in der Geröllbarriere, nur einen Sekundenbruchteil später ging die dritte ein kurzes Stück hinter dem dürftigen Hindernis hoch. Nicht nur die Druckwelle, sondern auch der Widerhall der Detonationen brach sich an den Hängen und erschütterte den Berg, und der gesamte Hang zu Füßen der drei Männer geriet auf der Stelle ins Rutschen!
    Hastig kletterten sie höher, weg von den rutschenden Massen, zurück auf festen Boden, wo sie sich hinsetzten und mit offenem Mund fast schon entsetzt zusahen, was sie da angerichtet hatten.
    Der Berg grollte! Auf einer Länge von knapp fünfzig Metern nach Westen hin und hundertfünfzig Metern nach Osten war der gesamte Berg in Bewegung! Unter einer Woge übereinanderpolternder Felsbrocken, Erde und Schiefer gab die Geröllbarriere nach, und die Reihe dürrer Kiefern konnte das Gewicht nicht mehr halten und wurde entwurzelt! Die von den Höhen herabgestürzten Trümmer, die jahrzehntelang höchstens vom klagenden Geheul eines Wolfes oder der Anziehungskraft des aus seiner Bahn geratenen Mondes gestört worden waren, hielten der Erschütterung und dem Lärm aus einer anderen Welt nicht stand und wurden von einem gewaltigen Bergrutsch mitgerissen.
    Es war mehr – oder vielmehr schlimmer –, als der Necroscope sich erhofft hatte. Der Hang wurde regelrecht bis auf den nackten Fels blank gefegt. Die Baumgruppe war verschwunden. Das Vampirlager wurde von der Lawine erfasst und einfach untergepflügt. Ein paar Männer und Bestien stießen erstaunte Rufe aus, doch kaum einem blieb Zeit, wirklich zu schreien oder ein richtiges Gebrüll auszustoßen. Ein weiterer, diesmal reiterloser Flugrochen erhob sich in die Luft, um der Gefahr zu entgehen, allerdings aus bloßem Instinkt heraus, eher vor Überraschung als aus Angst, denn es ging alles viel zu schnell. Gewissermaßen hatten sie sogar Glück. »Mehr, als sie verdient haben«, sagte Nathan zu niemandem im Besonderen. Doch bei all dem hatte er auch etwas über sich selbst erfahren. Darum riss er sich zusammen, um beim nächsten Mal härter vorzugehen ...
    Als sie aus dem Möbiuskontinuum auftauchten, war es wieder an genau der Stelle, die Grinsers Koordinaten beschrieben hatten, und ohne zu zögern schritten sie zur Tat. David Chung sprang in großen Sätzen auf den Rand eines etwa fünfundvierzig Zentimeter großen Spundloches zu, dessen Rand wie das geschmolzene Wachs einer Kerze wirkte, riss den Flammenwerfer von der Schulter und richtete das Kontrolllicht darauf aus. Doch dann legte er den todbringenden Zylinder erst einmal beiseite, machte zwei Handgranaten scharf und ließ sie eine nach der anderen durch das Loch fallen. Anschließend nahm er, noch während die ersten gedämpften Detonationen erschollen, den Flammenwerfer wieder auf und jagte sein flüssiges Feuer geradewegs in die unterirdischen Höhlen.
    Nathan und Trask waren vorsichtig an die Kante des erstarrten »Wasserfalls« getreten, einer verwitterten Lavaklippe. Dort warteten sie, die Waffen im Anschlag. Sie spürten das vulkanische Gestein unter ihren Füßen zweimal erbeben, und nur einen Augenblick später quollen Dampf und Rauch aus dem malerischen Tropfsteinvorhang keine fünf Meter unter ihnen hervor. Schreie wurden laut ... und ein grässliches Gebrüll, hinzu kam das jämmerliche Geheul der Flugrochen. Doch irgendwo tief in der Finsternis dort unten, inmitten des heillosen Durcheinanders, mochten Stutz’ Mörder noch am Leben sein, diejenigen, die ihn aufgegessen hatten, und Nathan empfand keinerlei Mitleid.
    Aus den Öffnungen und Durchbrüchen des Lavavorhangs quollen Rauch und Schwefeldämpfe, und mit einem Mal wurde es lebendig. Menschliche Fackeln taumelten aus dem Innern hervor, wild um sich schlagende Vampirknechte, die verzweifelt versuchten, die Flammen zu löschen, die sie verzehrten, und

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