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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Kompliment.
    Ihr Beobachtungsposten befand sich im Stumpf eines eingestürzten Horstes, dessen Trümmer anderthalb Meilen nordwestlich des letzten Felsenturmes die Ödnis bedeckten. Nach zwei Seiten offen und ohne Decke oder Dach, waren die verbliebenen Mauerreste dennoch gewaltig, und zur Wrathhöhe hin gewährte ein riesiges Fenster einen ausgezeichneten Überblick über die Schlacht. Nathan hätte sich lieber an einem anderen Ort aufgehalten (und zwar bei Misha), doch er war aus einem einfachen Grund auf die Sternseite gekommen: um die Kämpfe zu verfolgen, so gut es ging, und festzustellen, was sie – wer auch immer gewinnen mochte – als Nächstes unternehmen mussten.
    Nach neun Stunden war klar, welche Seite den Sieg davontragen würde. Aus nahezu allen Geschossen der Wrathhöhe quollen Feuer und Rauch, und so langsam breiteten sich versprengte Truppenteile über die Findlingsebene bis zu der Ruine hin aus, von der aus der Necroscope und seine Gefährten das Kampfgeschehen im Auge behielten. Ein paar verletzte reiterlose Flugrochen waren bereits keine hundert Meter von ihrem Unterschlupf entfernt abgestürzt. Zu guter Letzt ging flügelschlagend eine Kreatur nieder, in deren Sattel sich noch ein Leutnant hielt. Benommen stolperte er ein kurzes Stück von seiner zusammenbrechenden Bestie weg, ehe er selbst vornüber in den Staub kippte. Die Tatsache, dass er es überhaupt so weit geschafft hatte, war für die kleine Gruppe von Menschen ein deutliches Signal zu verschwinden.
    Durch das Möbiuskontinuum verfrachtete Nathan sie auf ein auf halbem Weg zwischen Zwiefurt und Siedeldorf gelegenes Plateau in den Grenzbergen, wo Zek und David Chung (und auch der Necroscope) ihre jeweiligen Talente dazu einsetzten, den Gebirgszug seiner Länge nach abzutasten, um festzustellen, was vor sich ging. Ihre Gegner lagerten dort, so viel war gewiss. Von den Lavafällen jenseits des Großen Passes bis zu einem Punkt ein paar Meilen westlich von Siedeldorf waren sie in kleinen, dafür aber umso schlagkräftigeren Trupps auf ein Dutzend Stellungen verteilt, die nicht mehr so stark bewacht wurden. Grinsers leichtfüßig die Nacht durchstreifende verdeckte Beobachter und auch das Rudel seines Bruders Blesse hatten dies bereits bestätigt, ebenso wie die Tatsache, dass die Vampire sich im Augenblick anscheinend im Verborgenen hielten und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nicht vom Fleck rührten ... so als warteten sie auf etwas. Aber worauf?
    Vielleicht hatte Devetaki sie als Reserve zurückbehalten für den Fall, dass bei der Schlacht um die Wrathhöhe etwas schiefging oder die Kämpfe länger dauerten als erwartet. Vielleicht sollten sie den Weg abriegeln, falls Wratha versuchte, sich Nachschub von der Sonnseite zu besorgen. Doch das wollte Nathan nicht glauben. Still und leise, wie sie sich verhielten, die brodelnden Gedanken gegen jedes etwaige telepathische Eindringen abgeschirmt und hellwach auf jedes Zeichen, das auf einen möglichen Angriff hindeuten mochte, lauschend, hatten sie etwas Unheilvolles an sich.
    Selbstverständlich rechneten sie damit, angegriffen zu werden; schließlich wussten sie mittlerweile, dass sich der Necroscope hier befand, und sie wussten auch, über welch zerstörerische Kräfte er verfügte. Dass es früher oder später zum Zusammenstoß kommen musste, stand außer Frage – ja, als er mit Ian Goodly seinen kurzen Ausflug in die Zukunft unternommen hatte, hatte Nathan gesehen, dass sie ihn verfolgen würden, und seine Schlussfolgerungen daraus gezogen. Aber es war ihm egal, was das bedeuten mochte. Schlussfolgerungen! Schon das Wort klang so ... endgültig! Doch womit sollte es zu Ende gehen? Mit seinem Leben? Genau danach hatte es ausgesehen, als er gemeinsam mit Goodly am Ende seines Lebensfadens durch die Zeit trudelte.
    Besorgt, voller Unruhe und niedergedrückt wie noch nie brachte Nathan seine Gefährten in das nun verlassene Lager am Waldrand zurück, wo sie sich eine Mütze voll Schlaf gönnen und abwechselnd Wache halten konnten. Gemeinsam mit Trask übernahm Nathan den ersten dreistündigen Wachdienst. Während die anderen schliefen, unterhielten sie sich.
    »Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, seit wir die Erde verlassen haben«, begann Trask. »Meine Welt, meine ich. Na ja, und wir haben ja auch ... oh, eine ziemlich lange Strecke zurückgelegt, ein ganzes Universum, um genau zu sein! Andererseits hat das Ganze kaum länger als einen Tag und eine Nacht deiner Zeitrechnung in

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