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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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lächelnde Maske auf. »Aber was soll das? Willst du mich jetzt etwa anflehen? Du bist doch die Abtrünnige, Wratha. All dies hier ist deine Schuld!«
    Wratha schüttelte den Kopf. »Nein, ich flehe nicht. Meine Zeit ist um, das ist mir klar. Aber ich möchte, dass du weißt, Devetaki, dass ich dir nichts nachtragen werde.«
    Devetaki nickte. »Du flehst also doch, wenn auch auf deine feinsinnige Art!«
    Abermals schüttelte Wratha den Kopf. »Es verhält sich nur so, dass ... Mein Leben lang habe ich gehasst, stets das eine oder andere. Und nun, wo es vorüber ist ... wünschte ich, es hätte mehr Liebe darin gegeben, das ist alles.«
    »Liebe?« Devetaki hob eine Augenbraue. »Du meinst wahre Liebe, so wie die Szgany sie kennen? Unter Vampiren? Gibt es das denn?«
    »Es gab eine Zeit, da waren wir Szgany«, entgegnete Wratha traurig.
    Devetaki lächelte. »Diese Zeit ist vorüber.«
    »Gib mir einen Kuss, durch diese Gitterstäbe hier«, bat Wratha. »Dann können sie mich aufhängen, damit ich auf den Sonnenaufgang warte.«
    »Eh?« Devetaki trug zwar ihre lächelnde Maske. Dennoch legte sie die Stirn in Falten. »Einen Kuss?«
    »Ein Lebewohl unter Freunden«, sagte Wratha und begann tief im Hals einen Klumpen Schleim zu sammeln. »Wenn es schon nichts anderes zeigt, dann wenigstens, dass wir anständig zu sterben vermögen, hoch erhobenen Hauptes, so wie wir gelebt haben.« Ihre Stimme klang erstickt, aber keineswegs vor Emotion (bestenfalls wegen eines äußerst kalten Gefühls).
    Die jungfräuliche Dame neigte den Kopf zur Seite. »Ich glaube, das gefällt mir, aye! So sei es!« Damit trat sie an den Käfig und presste, den silbernen Stäben ausweichend, ihre Lippen auf Wrathas Mund. In Gedankenschnelle richtete Wratha sich auf, packte Devetaki durch die Gitterstäbe hindurch und spuckte ihr ihren Kloß in den sich verkrampfenden Hals! Devetaki wehrte sich, aber Wratha massierte ihr so lange die Kehle, bis sie die abscheuliche Masse hinabgewürgt hatte. Anschließend biss sie ihr in die Lippe und leckte die Wunde sauber! Während Devetaki sich losriss, warf Wratha ihr Gewand ab, unter dem sie vollkommen nackt war. Doch mit ihrer Nacktheit präsentierte sie auch noch etwas anderes ...
    Die Anzeichen waren offensichtlich. Als Devetaki sie erblickte, gingen ihr die Augen über. Mit dem Finger auf Wratha weisend, murmelte sie etwas Unverständliches, wandte sich ab und übergab sich in eine Ecke des Mauerturmes. »Hängt die Hexe auf«, rief sie wutentbrannt, voller Furcht, während sie Galle spie und ihr die Tränen aus den Augen rannen. »Hängt die Schlampe so hoch wie möglich, damit sie auf die Sonne warten kann!« Wie verrückt (völlig verängstigt?) an ihrer zerfetzten Lippe saugend, spuckte sie das verseuchte Blut aus. Befreie mich davon! , befahl sie ihrem vor Angst bebenden Vampir mit all ihrer Willenskraft. Doch ob er es schaffen würde, blieb abzuwarten.
    Devetaki verschloss die Ohren vor dem kreischenden, gackernden Gelächter, als sie Wratha hochhievten und unter dem Gerüst nach außen schwenkten, und rauschte hochmütig von dannen. Dass sie dabei strauchelte, bemerkte man kaum ...
    Später, als Devetaki ihre Fassung wiedergewonnen hatte und ihre Generäle zu sich einbestellte, stellte sie fest, dass Ursula Torbrut fehlte. Ihr erster Gedanke war, dass Ursula wohl im Kampf gefallen sein müsse, doch einer von Ursulas Leutnanten versicherte ihr, dass dem nicht so war. »Ihr Flieger erlitt eine Verletzung«, berichtete er. »Dies jedenfalls sagte sie mir, als sie sich mit ihm Richtung Süden davonschleppte.«
    »Nach Süden?«, fragte Devetaki argwöhnisch. In letzter Zeit hatte Ursula sie immer mit so merkwürdigen Seitenblicken bedacht. »Was liegt da denn schon außer dem Grenzgebirge? Hatte sie dort eine Bestie zum Wechseln bereitstehen? Weshalb landete sie nicht auf dem Dach?«
    Ursulas Leutnant blickte verständnislos drein, vielleicht überraschte Devetakis Ausbruch ihn auch. »Auf dem Dach schwamm alles in Blut und der Kampf wogte hin und her«, entgegnete er. »Meine Lady hatte reichlichen Anteil daran, allerdings vom Himmel aus. Sie wird zweifellos jeden Augenblick zurückkommen.«
    »Huh!« , stieß Devetaki schwer atmend hervor. »Nun, vielleicht wird sie das. Wir brauchen nur abzuwarten, dann werden wir ja sehen.« Damit begann sie, ihre Pläne darzulegen, die teils die zeitlich unbegrenzte Belagerung der Räudenstatt betrafen, sich vor allem jedoch auf die völlige Ausbeutung und

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