Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
sagte, dass er Recht hatte, wollte Trask auf Nummer sicher gehen, selbst auf die Gefahr hin, dabei Leib und Leben zu riskieren. Aus diesem Grund wartete er bei nur halb geschlossener Luke ab, obwohl ihm klar war, dass, sollten sie ihn entdecken und anfangen zu schießen, schon ein paar Zufallstreffer, die in die Röhre gelangten, genügen würden, um ihn zu erledigen.
    »Ein paar von ihnen sind hier reingerannt«, erwiderte barsch eine gedämpfte Stimme. »Sie können nur dahinten sein. Wenn wir zu dritt gemeinsam das Feuer eröffnen und einen Kugelhagel dort reinjagen, kriegen wir sie wahrscheinlich alle auf einen Schlag. Und vergessen Sie nicht: Unsere Befehle in Bezug auf den Kerl, den sie Nathan nennen, sind eindeutig! Wir sollen ihn umlegen! Wenn die anderen dabei auch draufgehen, was soll’s?«
    »Die anderen sind mir ziemlich egal«, entgegnete die ach-so-eifrige Stimme, an die Trask sich nur zu gut erinnerte, knurrend. »Aber was den Außerirdischen betrifft – meine Befehle lauten, ihn lebend gefangen zu nehmen! Und jetzt geben Sie mir Deckung! ...«
    Geduckt rannte der Sprecher in weit ausgreifenden Sätzen durch die sich kräuselnden Rauchwolken in die Grotte hinein und folgte dem Lauf des Schleusenkanals. Trask hatte seine Maschinenpistole bei sich, die Waffe war noch immer gespannt. Nur ein leichter Druck auf den Abzug ... und dieser Kerl würde ihm nie mehr Ärger bereiten. Doch er konnte es nicht, obwohl er nun genau wusste, mit wem beziehungsweise womit er es zu tun hatte. Denn wer war Trask schon, ihm das Leben zu nehmen, wenn selbst Harry Keogh diesen Mann – trotz allem, was dieser ihm angetan oder anzutun versucht hatte – verschont hatte.
    Aber dennoch wartete er weiterhin ab.
    Die Rauchschwaden verzogen sich, und nun war der Mann nur noch wenige Schritte entfernt. Trasks Augen hatten sich bereits an die Düsternis gewöhnt. Er sah den Mann und wusste, dass er sich nicht geirrt hatte. Gleichzeitig entdeckte der andere auch ihn auf allen vieren im Schott. Ihre Blicke trafen sich. Beide kniffen die Augen zusammen, und es war wieder wie damals, vor vielen Jahren. Abermals durchlebte Trask jene Szene im Garten des alten Hauses bei Edinburgh:
    Der Necroscope Harry Keogh, monströs anzusehen, nachdem er sich in einen Wamphyri verwandelt hatte. Sein Gesicht war die Fratze eines Dämons, seine Augen flammten wie Scheinwerfer und von seinen Kiefern tropfte der Geifer. In der Hand hielt er ein winziges, vertrocknetes, kümmerlich aussehendes Etwas namens ... Geoffrey Paxton!
    Paxton, der Gedankenfloh, ein Telepath des E-Dezernats, hinterhältig bis ins Letzte und voller Heimtücke! Damals mochte er etwa siebenundzwanzig gewesen sein, jetzt war er Anfang vierzig. Doch während sich sein Wieselgesicht und die Augen – und selbstverständlich die Stimme – nicht verändert hatten, schien Paxtons Körper ebenfalls so etwas wie eine Verwandlung durchlaufen zu haben. Nachdem der Necroscope ihm seine telepathischen Fähigkeiten genommen hatte, hatte Paxton andere Fertigkeiten, und zwar weder mentaler noch parapsychologischer, sondern körperlicher Art entwickeln müssen. Und da er gezwungen war, für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten, war er schon zwangsläufig eher zu einem Mann geworden. Nun, dachte Trask, wie es aussieht, ist er ganz gut in Form! Körperlich zumindest ...
    Doch sein Geist war nicht anders als eh und je. Noch immer genauso heimtückisch, immer noch voller Hass und auf Rache versessen, Rache an Harry Keogh ... oder an dessen Nachkommen! Und abermals erkannte Trask, dass das, was ihm durch den Kopf ging, der Wahrheit entsprach. Also so einfach war die Lösung des Rätsels! Paxton von der CMI! Sechzehn Jahre hatte er gebraucht, sich in Form zu bringen und an die Spitze zu gelangen, ein hochrangiger Beamter in der Abteilung für schmutzige Angelegenheiten zu werden. Und die ganze Zeit über hatte er das E-Dezernat im Auge behalten und gewartet, immerzu nur gewartet.
    Rachsüchtig? Gott, ja, das war er!, dachte Trask. Aber so sehr? Hatte er all die Jahre wirklich nur darauf hingearbeitet? Oder steckte mehr dahinter als bloße Rache an Harry Keogh und seinem Nachfolger, wer dies auch immer sein mochte? Für Harry war Paxton ein Gedankenfloh gewesen, ein Ärgernis, ein Jucken, gegen das kein Kratzen half, es sei denn, er wäre bereit gewesen, dem monströsen Parasiten in seinem Innern nachzugeben, dessen vornehmliches Ziel darin bestand, ihn zu einem Wamphyri zu machen. Doch zu guter Letzt

Weitere Kostenlose Bücher