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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Sekundenbruchteil später brach die Wand nach innen, der Feuerball breitete sich, eine gleißende Spur der Verwüstung hinter sich her ziehend, aus, während brennende Trümmer – Betonblöcke, Mauerwerk und verbogener Stahl – weit in den Keller hineingeschleudert wurden. Heiße, noch rauchende Betonteile wurden zwischen Boden und Kellerdecke umhergewirbelt, durchbrachen das Drahtgeflecht und landeten krachend in dem seichten Flüsschen, manche auch direkt vor Trasks Füßen und denen der anderen, die vor der Druckwelle zurückwichen.
    Die beiden ehemaligen Marinesoldaten, die sich an der Schalttafel zu schaffen gemacht hatten, welche die Schleuse und diverse dem Blick entzogene Apparaturen und Vorrichtungen kontrollierte, wurden von der Wucht der Explosion hochgehoben und weggeschleudert. Sie verschwanden hinter einer sich rasch ausbreitenden Wand aus Feuer und Rauch. Vielleicht schrien sie, als die Trümmer herabregneten und sie unter sich begruben. Doch falls dem so war, gingen ihre Schreie unter im hallenden Krachen der Explosion und dem Knattern automatischer Gewehre, das von dem Loch in der zerstörten Wand herrührte, wo nun durch eine Wolke aus schwarzem Rauch und Staub hindurch das Tageslicht hereinsickerte.
    »Grundgütiger!«, brüllte Trask über das Getöse hinweg. »Was, zum Teufel ... Mein Gott, dafür wird jemand bezahlen müssen!«
    »Sir!«, meldete sich eine hallende, drängende Stimme aus dem Hintergrund der Höhle. »Hier entlang! Falls Sie hier noch wegwollen, dann kommen Sie jetzt!«
    »Na los, gehen wir!«, sagte Anna Marie. Sie war totenbleich.
    »Die beiden Männer da hinten«, hielt Nathan sie zurück. »Sie wollten mir helfen. Und jetzt sind sie tot.« Seine Stimme bebte, und zwar nicht nur aufgrund der sinnlosen Gewalt. Er vernahm das Flüstern der kürzlich Getöteten, all ihre Angst, ihre Zweifel und die Furcht vor der endlosen Dunkelheit.
    Trask sah, dass er sich die linke Schulter hielt, und auch das Blut, das zwischen seinen Fingern hervorsickerte. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja ... nein«, erwiderte Nathan mit einem unentschlossenen Kopfschütteln. »Ich meine, das hier galt mir. Sie sind für mich gestorben!«
    »Dann lass es nicht umsonst gewesen sein«, zischte Anna Marie. »Los jetzt!«
    Sie ist stärker, als sie aussieht, dachte Trask, indem er ihr folgte. In dem Gestank und dem Durcheinander hinter ihnen erklangen weitere Schüsse, und Rufe wurden laut, als Männer über den Schutt stiegen, die Gesichter vor Schmutz starrend, aber die Blicke gespannt, die sie durchs Kellergeschoss schweifen ließen.
    Im rückwärtigen Teil der Höhle versperrte, bislang den Blicken entzogen, ein massiver von einer Wand zur andern und vom Boden bis zur Decke reichender Betonklotz den Weg. Darin befand sich, zur Linken des Flüsschens, eine stählerne Einstiegsluke oder vielmehr ein Schott von einem knappen Meter Durchmesser. Der Fluss selbst schoss aus einem Stahlrohr von ungefähr demselben Durchmesser hervor, das jedoch tiefer an der Wand angebracht war, zirka dreißig Zentimeter über der Schleuse. Links und rechts davon gab es zwei weitere Durchlässe, die jedoch trocken waren. Der Fluss führte nicht genügend Wasser, um sie in Betrieb zu nehmen.
    Das Schott stand offen, und Trask war Anna Marie dabei behilflich, hindurchzurutschen. Anschließend bedeutete er Nathan, Chung und den Höhlentauchern, ihr zu folgen. Trask ging als Letzter, und als er die Griffe an der Luke umfasste und seine Beine in die Röhre schwang, rief Anna Marie ihm von der anderen Seite aus zu:
    »Verschließe die Luke hinter dir, Ben. Einfach fest an den Griffen ziehen!« Er streckte erneut die Hände aus, zog und spürte, wie die kreisrunde Luke in gut geölten Scharnieren auf ihn zuglitt. Doch ehe er sie ganz zuschlug, sah er einen Schatten über die Höhlenwand huschen und zwei Bewaffnete mit Gasmasken, die im Laufschritt angerannt kamen. Sie hatten ihn noch nicht gesehen, aber ihre Gestalten zeichneten sich als Umrisse vor der rauchverhangenen Beleuchtung des Maschendrahttunnels ab, und Trask sah, dass sie Zivilkleidung trugen, das anonyme Grau der CMI. Dann...
    ... trat ein dritter Mann ohne Gasmaske zu ihnen, und Trask erstarrte, als er ihn sagen hörte: »Okay, wo sind sie?« Denn er kannte diese Stimme. Sie klang zwar um einiges älter, zugegeben (was auch sonst?), aber es war derselbe abgehackte, knappe, zynische, selbstgefällige Tonfall, den er vor all den Jahren gehört hatte. Obgleich sein Talent ihm

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