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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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man sie leichter putzen kann. Silber rostet nämlich nicht!« Es war alles gelogen; schlau, aber gelogen. Aber wenigstens klang es glaubhaft und ihr war klar, dass ihr »Gast« es ihr darum umso eher abnehmen würde, zumal in seinem jetzigen, von der Droge hervorgerufenen Trancezustand. Wie dem auch sein mochte, dies war eine »normale« Unterhaltung, in der auch ganz normale Reaktionen angebracht waren. Vielleicht hatte Harry ja eine derartige Antwort erwartet, möglicherweise sogar darauf gehofft. Jedenfalls seufzte er auf ... erleichtert, wie es B. J. schien.
    Dennoch runzelte sie die Stirn und fragte: »Aber wenn du und deine ... deine ›Leute‹, wenn ihr nicht an Werwölfe glaubt, wie kommt ihr dann darauf, dass ich daran glauben könnte?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass wir das tun«, entgegnete Harry. »Es war lediglich eine Frage, die geklärt werden musste.«
    »Und ist sie jetzt geklärt?«
    »Ja.«
    »Gut! Dann habe ich jetzt eine Frage an dich!«
    »Oh?«
    »Woran arbeitest du sonst noch? Du sagtest, es würde dir nichts ausmachen, dass sie dich rausgeworfen haben, weil du genügend andere Sachen zu tun hättest. Was für Sachen?«
    »Ich suche meine Frau und mein Kind.«
    Das wird ja mit jedem Augenblick sonderbarer!, dachte B. J. Aber er konnte ihr unmöglich etwas vormachen. Er hatte dabei nicht einmal geblinzelt; sein Blick war noch immer starr auf die sich langsam drehenden Kristalllüster gerichtet, die noch immer ihrem natürlichen Gleichgewicht entgegenstrebten. »Soll das heißen, deine Frau und dein Kind sind verschwunden?«
    »Sie ... sind weggelaufen«, sagte er. »Vor mir, meiner Arbeit. Das Baby ... es ... es war eine schwere Geburt. Meine Frau hat sich nicht mehr davon erholt. Das heißt, körperlich schon! Aber psychisch ...«
    »Eine postnatale Depression?«
    »Unter anderem ... ja.«
    »Sie hat dich also verlassen? Mit dem Baby?«
    »Ja.«
    »Aber in deiner Branche, bei deiner Erfahrung dürfte es dir nicht schwerfallen, sie wiederzufinden, nicht wahr? Ich meine, so wie du mich gefunden hast? Ich stehe nicht im Telefonbuch, Harry.«
    »Brenda auch nicht«, erwiderte er. »Aber ich kann nicht einfach in ein Taxi steigen und dem Fahrer sagen, er soll mich zu ihr bringen ...«
    »Hast du mich so gefunden?«
    »Ja.«
    »Und ... wo wirst du nach ihnen suchen?«
    »Im Ausland. Kanada. Amerika vielleicht. An der Westküste. Seattle. Da werde ich jedenfalls anfangen. Wahrscheinlich.«
    »Und wann willst du dorthin?«
    »So bald wie möglich. Vielleicht schon morgen. Aber das sind eine ganze Menge Fragen, jetzt bist du wieder an der Reihe!«
    Sie nickte, obwohl er sie gar nicht sehen konnte. Aber schließlich handelte es sich ja um eine ganz »normale« Unterhaltung.
    »Du wolltest wissen, ob ich die Männer in der Werkstatt aus Rache getötet habe«, rief sie ihm ins Gedächtnis. »Ja, aus genau diesem Grund. Schlicht und einfach aus Rache. Ich habe dir erzählt, sie hätten Freunde von mir bedroht, aber es ging weit darüber hinaus. Ich rede nicht so gern darüber, das ist alles.« (Sie belog ihn schon wieder, strengte sich jedoch an, es möglichst gut klingen zu lassen.) »Einer von ihnen kam früher öfter hierher in mein Lokal, musst du wissen. Er machte eines der Mädchen an, eine gute Freundin von mir. Später rief er dann aus London an und bat sie, zu ihm runterzukommen. Sie fuhr hin und kehrte nicht mehr zurück. Aber sie hatte eine Notiz mit der Adresse hinterlassen, die sie aufsuchen wollte. Ich wartete und irgendwann las ich in der Zeitung, dass man ihre Leiche gefunden hatte. Da war mir klar, dass ich etwas unternehmen musste. Ich kümmere mich um meine Mädchen, Harry! Es liegt mir am Herzen, dass es ihnen gut geht ...«
    Letzteres zumindest entsprach der Wahrheit; und B. J. hatte sich ihre Geschichte auch nicht völlig aus den Fingern gesogen. Vor ungefähr einem Jahr war tatsächlich eines der Mädchen verschwunden. Die junge Frau war in den Ferien nach London gefahren und nicht mehr zurückgekommen. B. J. ging davon aus, dass sie tot war. Steckten womöglich die Erzfeinde ihres Gebieters dahinter? B. J. hoffte inbrünstig, dass dem nicht so war ...
    Obwohl sie ihren Bericht mittlerweile beendet hatte, sagte Harry kein Wort. »Klingt das einleuchtend?«, hakte sie nach.
    »Ja«, antwortete er vorsichtig, »so weit schon. Skippy stammte aus Newcastle, von dort ist es bloß ein Katzensprung bis nach Edinburgh. Skippy lief ständig vor irgendetwas weg. Es ist durchaus möglich,

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