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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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einfach Teil der allgemeinen Unordnung zu sein, mehr nicht. Aber Harry wusste, dass dem nicht so war. Diese Dinge riefen ihm nur seinen Traum in Erinnerung, insbesondere das Telefon!
    Er hob den Apparat auf, stellte ihn hin, um den Hörer aufzulegen – und hielt inne. Was, wenn es läutete?
    Doch warum sollte es läuten? So gut wie niemand kannte seine Nummer. Er wohnte noch nicht lange genug hier oben und stand noch nicht einmal im Telefonbuch; schließlich hatte er eigens eine Geheimnummer beantragt. B. J. hatte sie zwar (obwohl er sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern konnte, weshalb er sie ihr gegeben hatte), doch zum Teufel, sie war nur eine harmlose junge Frau, auch wenn sie manchmal einen ganz schönen Dickkopf hatte. Doch irgendwie faszinierte ihn dies.
    Und dann war da noch das E-Dezernat ...
    War es das? Hatte er Angst, jemand vom E-Dezernat könnte ihn anrufen, um ihm etwas mitzuteilen, was er vielleicht lieber gar nicht erfahren wollte? Zum Beispiel dass seine Frau oder sein Kind tot sei, oder auch beide? Oder fürchtete er, zu einem Fall hinzugezogen zu werden, bei dem er nicht Nein sagen konnte? Denn als Teil der nationalen Sicherheitsdienste verfügte das
E-Dezernat selbstverständlich auch über eine eigene Abteilung für schmutzige Angelegenheiten. Und falls sie ihn wirklich brauchten ... er wusste, dass sie es sich nicht zweimal überlegen würden.
    War es das? War sein Traum symbolisch gewesen und waren seine jüngsten Erlebnisse in London mit eingeflossen? Das würde erklären, weshalb er auf einmal überall Wölfe sah. Dazu eine hellseherische Warnung, und schon bekam er davon Albträume. Damit war er wieder bei seiner Theorie angelangt, dass es sich um einen wie auch immer gearteten Überrest von Alec Kyles Talent handeln musste. Also hatte er tatsächlich einen Blick in die Zukunft geworfen und eine Warnung vor einem Telefonanruf, höchstwahrscheinlich vom E-Dezernat, erhalten, der sich als gefährlich erweisen würde. Dagegen musste er Vorkehrungen treffen.
    Nun, nichts leichter als das. Entschlossen legte er den Hörer auf die Gabel und wählte die Nummer der Telefongesellschaft. Doch noch während er dies tat, brach ihm erneut der Schweiß aus und er ließ seinen Blick unstet durch den Raum schweifen.
    »Vermittlung! Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte meine Nummer ändern und aus dem Telefonbuch nehmen lassen«, sagte er.
    Die Frau sah nach. »Aber Sie haben bereits eine Geheimnummer, Sir!«
    »Ich möchte sie trotzdem ändern lassen.«
    »In Ordnung. Ich verbinde Sie mit dem gewünschten Service ...«
    So einfach ging das also. Und was Bonnie Jean betraf ... Sollte es notwendig werden, konnte er ihr seine neue Nummer ja immer noch geben.
    Nun fühlte sich der Necroscope schon wesentlich besser. Er rasierte sich, räumte sein Arbeitszimmer auf und machte endlich mit dem Auspacken weiter, mit dem er vor einem Monat begonnen hatte. Anschließend bereitete er sich ein Abendessen ... und dachte an Brenda und natürlich den Kleinen!
    So besorgt wie er war, wäre er am liebsten gleich zu seinem aussichtslosen Unterfangen aufgebrochen, um für den Rest seines Lebens ziellos das Möbius-Kontinuum zu durchstreifen. Doch wie kam er darauf, dass seine Suche aussichtslos war? Nun, weil ihm klar war, dass die Kräfte seines Sohnes den seinen in nichts nachstanden, und wenn er nicht gefunden werden wollte, dann hatte Harry wahrscheinlich auch keine Chance dazu. Sein einziger Trumpf bestand darin, dass er besser über die Welt und ihre Gesetzmäßigkeiten Bescheid wusste. Schließlich verfügte er über den Erfahrungshorizont eines Erwachsenen, während der Kleine ... na ja, noch ein Säugling war.
    Doch wie dem auch sein mochte, vorerst würde er nirgendwohin aufbrechen, zumindest nicht während der, oh, nächsten drei Wochen? ... So lange brauchte er bestimmt, sich einen Schlachtplan zurechtzulegen. ... Bis dahin würde er hierbleiben, warm und behaglich, dem schlechten Wetter zum Trotz, in Sicherheit hier in diesem großen, alten Haus.
    Stirnrunzelnd schüttelte Harry den Kopf. Gott, er dachte schon wie seine Mutter und fing an, sich Sorgen um sich selber zu machen. Er hatte ihr sogar versprochen, zum Arzt zu gehen! Aber drei ganze Wochen, um sich zu überlegen, wie er bei seiner Suche vorgehen sollte? Er zuckte die Achseln, blinzelte, damit seine Augen aufhörten zu tränen, und rieb sich den wunden Hals. Außerdem fühlte sein Kopf sich wieder an wie mit Watte gefüllt. So viel

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