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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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auf die Sonnseite. In den dämmrigen Ausläufern des Gebirges zogen ihn die Lagerfeuer der Jagdtrupps an. Sie erstreckten sich nach Ost und West, so weit das Auge reichte. Auf der Sonnseite musste es unzählige Stämme geben! Shaitan glaubte, endlich richtige Menschen gefunden zu haben, die er seinem Willen unterwerfen konnte, und sein schwarzes Herz war von Freude erfüllt.
    Doch seine Eroberungsfantasien lösten sich schon bald in Luft auf. Bei den Trogs der Sternseite war es ein Leichtes gewesen. Diese Männer von der Sonnseite hingegen – sie nannten sich »Szgany« – waren anders ... und ihre Frauen ebenfalls. Im Gegensatz zu den Trogweibern waren die Frauen der Szgany hübsch. Und Shaitan, der große Verführer, verführte – und mordete sie! Aber sein Verbrechen wurde entdeckt, und die Szgany jagten ihn aus ihren Lagern.
    Seine Verfolger hetzten einen Wolf auf ihn, und zum ersten Mal setzte Shaitan seine Wandlungskunst ein, um eine andere Gestalt anzunehmen und zu einer schlimmeren Bestie als der Wolf zu werden. Er raste vor Wut und tötete nicht nur den Wachhund, sondern auch ein paar Menschen und machte weitere zu seinen Knechten. Denn zu seiner Zeit unter den Höhlentrogs der Sternseite hatte Shaitan erkannt, welche Macht er über die Menschen besaß. Er wusste, dass sein Biss ihr Blut mit einem unheilbaren Fieber infizierte, bis sie schließlich zu seinen Sklaven wurden, die ihm in alle Ewigkeit dienstbar sein mussten.
    Verborgen in einem Vampirnebel, den er aus seinen Poren und der Erde selbst heraufbeschwor, stieg Shaitan mit einem seiner Knechte in die düsteren Berge auf und fand dort Zuflucht in einer Höhle. Denn die purpurne Morgendämmerung wich bereits einer goldenen Giftblase, die am südlichen Horizont fern über den Wäldern schwebte. So langsam entwickelte Shaitans Symbiont sich zu einer zweischneidigen Angelegenheit – er konnte dessen Vorteile unmöglich ohne die Nachteile in Kauf nehmen.
    Das Sonnenlicht bereitete ihm unerträgliche Qualen, brannte ihm in den Augen und auf der Haut! Es versengte ihn, sog ihm jede Feuchtigkeit aus dem Fleisch und zehrte an seinen unglaublichen Kräften. Für ein paar Sekunden konnte er die Höhle durchaus verlassen, doch schon wenige Minuten würden ihn entsetzlich auslaugen, und nach einer Stunde wären er und sein Egel tot. So etwas hatte er bereits vermutet, darum war er ja abends zur Sonnseite gewandert. Doch nun hatte er den eindeutigen Beweis: Die Sonne würde ihm in der Tat den Tod bringen!
    Der Tag war endlos und verstrich nur langsam. Weitere Szgany, die er zu Vampirknechten gemacht hatte, gesellten sich zu ihm. Bei Anbruch der Nacht nahm er diese armen Geschöpfe mit übers Gebirge und hinunter auf die Sternseite, wo mehrere
Trog-Knechte die Rückkehr ihres Gebieters erwarteten. Alles in allem hatte Shaitan nun dreizehn Knechte um sich geschart, und er nannte sie seine Jünger (obwohl sie in Wirklichkeit nur Blut-Sklaven waren). Von da an wurde die Dreizehn zu einer Unglückszahl, und zwar nicht nur in dieser Welt ...
    Bei seinem Abstieg zur Sternseite sah Shaitan ein Licht, das die Nacht erhellte. Jemand aus seinem Gefolge meinte, dies müsse die weiße Sonne sein, die vom Himmel gestürzt sei. Es gäbe Leute, die sie das Tor zur Hölle nannten. Shaitans Neugier war geweckt, und er sagte, er müsse dieses Höllentor sehen.
    Sie erklommen eine niedrige Kraterwand, bis sie an deren Rand standen und auf die Halbkugel aus kaltem Feuer hinabblickten. Geblendet wankten die Trogs hin und her. Einer stolperte, stürzte und landete auf einem Felsvorsprung direkt vor dem hellen Gleißen. Aus Furcht vor dem unheimlichen Licht hob er die Hand vor die Augen und streifte dabei die gleißende Kuppel. Seine Hand versank darin ... Er stieß einen kehligen Schrei aus, als er in das Höllentor gezogen wurde und es ihn verschluckte.
    »Dies soll die Strafe für jeden sein, der dreimal gegen meine Anweisungen verstößt«, erklärte Shaitan. »Dreimal, denn ich bin ein nachsichtiger Herr, wie ihr seht! Und es wird noch andere Strafen geben, aye. Ich bin Lord Shaitan und vermag aus Menschen Untote zu machen! Wer auch immer mir Schaden zufügt, sollte eines bedenken: Erst werde ich ihm das Blut aussaugen und ihn danach tief in der Erde begraben. Dort mag er dann liegen und sich bis in alle Ewigkeit, oder doch bis er zu Stein erstarrt, die Seele aus dem Leib schreien. Und jenes Land dort im Norden, scheint mir, ist eiskalt und unbewohnbar. Darum soll, wer meine

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