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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schützende Harz ringsum ...
    Bonnie Jean erhob sich, stieg die Stufen hinab und machte, dass sie hinauskam. Der labyrinthische Höhlenkomplex flößte ihr nicht halb so viel Grauen ein wie diese Kammer.
    Atemlos hastete sie zu Radu Lykan, ihrem Gebieter ...

TEIL DREI: VAMPIRSCHÖPFUNG

ERSTES KAPITEL
    Shaitan der Ungeborene kam vor, oh, langer, langer Zeit aus den Vampirsümpfen. Er war der Erste und Schlimmste aller Wamphyri – Erster der Großen Vampire und Ursprung des Untodes.
    Er kam aus dem Westen und sah, dass die Finsternis der Sternseite gut war. Doch durch die sich auflösenden Nebelschleier hindurch spürte er die verzehrenden Strahlen der sengenden Sonne, die durch die hohen Pässe der Grenzberge fielen und von denen einem die Haut rot wurde, bis sie aufplatzte. Also nahm er den Pfad zur Linken um das Gebirge herum, bis er schließlich auf die Geröllebene der öden, düsteren Sternseite gelangte, auf der es keinerlei Bedrohung für ihn gab; im Süden hingegen stand die Sonne am Himmel, die ihm wehtat und aller Wahrscheinlichkeit nach auch tödlich war für ihn und all diejenigen, die er dereinst hervorbringen würde. Von diesem Zeitpunkt an entschied er sich stets für den dunkleren, unheilvolleren Weg durchs Leben ...
    Als ihn ein sonderbarer Durst überkam, trank er von dem Wasser, das von den Felsen stürzte; fürs Erste stillte es seinen Durst, aber es stellte ihn nicht wirklich zufrieden. Als er einen sonderbaren Hunger verspürte, aß er Gräser, Kräuter und bittere Früchte. Sie füllten zwar seinen Magen, doch der Hunger wollte nicht weichen. Es war der Hunger einer bösartigen Spore, eines Egels, der von Shaitans Körper, Seele und Geist Besitz ergriffen hatte ... sofern er überhaupt so etwas wie eine Seele besaß.
    Shaitan trug keine Kleider, doch er schämte sich dessen nicht, denn er wusste, dass er schön war, und wollte seine Schönheit zur Schau stellen. Er verglich sich mit den Tieren der Wildnis, der Sümpfe und Berge und erkannte, dass bei ihnen die Schönheit ihrer Unschuld entsprang. Aus diesem Grund war es sinnlos, sich ihnen zu zeigen oder ihnen gar seinen Willen aufzuzwingen. Ohne jede Vernunft und voller Unschuld konnten sie niemals bestreiten, was er doch am besten wusste; nur zu leicht würden sie sich seinem Willen beugen. Also musste er ihn anderen aufzwingen, die so waren wie er. Nur ... wo sollte er die finden? Während er ostwärts wanderte, hielt er Ausschau, doch nirgends traf er auf so jemanden. Vorerst jedenfalls nicht. Und in seiner Einsamkeit machte er die Fledermäuse, die er um ihre Flugkünste beneidete, zu seinen Vertrauten.
    Irgendwann stieß er auf Trogs, in Höhlen hausende Halbmenschen, die kaum schön zu nennen und keineswegs so waren wie er; dennoch verdarb Shaitan sie und erfüllte sie mit seinen Lastern. Erst siechten sie dahin, dann starben sie und wurden schließlich zu Untoten. Er nahm sich Trogfrauen in sein Bett und zeugte Nachkommen. Diesen Verbindungen entsprangen grässliche »Kinder«. Sie waren irrsinnig und ihr Hunger durch nichts zu stillen! Schon als Säuglinge saugten sie Blut anstelle von Milch und wuchsen viel zu schnell. Ihre Mütter versuchten sie zu ersticken, indem sie sich auf sie legten. Shaitan verschlang eins der Kinder, um dessen Fleisch zu kosten. Vorerst stillte es die Gier seines Egels – zumindest eine Zeit lang.
    Mit den Trogs und den Fledermäusen scharte Shaitan ein beflissenes Gefolge um sich. Doch was gab es noch darüber hinaus? Der Parasit in seinem Innern war mittlerweile herangereift und wollte mehr. Er nährte sich von Shaitans Blut, so wie dieser sich vom Blut anderer nährte, gab sich jedoch nicht zufrieden mit dem Speiseplan seines Wirtes. Also machte er sich auf die Suche nach anderen Menschen, denen er seinen Willen aufzwingen konnte. Doch wessen Willen eigentlich, fragte er sich mitunter. Seinen eigenen oder den seines Egels? Und von da an gewann für ihn die Frage nach dem freien Willen und der Entscheidungsfreiheit immer größere Bedeutung und wuchs sich bei ihm und allen Vampiren, die nach ihm kamen, zu einer regelrechten Besessenheit aus.
    Die Trogs sagten Shaitan, er gliche den Menschen jenseits der Berge, auf der Sonnseite. Darauf beschloss er, sich die Sonnseite untertan zu machen, und ging dabei so geschickt vor wie bei all seinen Werken. Zunächst wollte er sich den Sonnseitern als Freund nähern, später dann als ihr Gebieter.
    Also begab Shaitan sich in dem der Nacht vorausgehenden Zwielicht

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