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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sehr an Macht gewannen und sich derart vermehrten. Er beschloss, mit ansehnlichen Frauen Blutsöhne zu zeugen, um sich mit deren Hilfe die anderen Lords zu unterwerfen. Seine Söhne und Töchter waren zahlreich. Letztere missbrauchte er eine nach der anderen, denn sein eigenes Fleisch war ihm am liebsten. Durch die Zeitalter hindurch sollten Vampire es so halten.
    In dem Maß, in dem die Wamphyri-Lords und -Ladys sich vermehrten, degenerierten sie auch. Es wurde schlimmer und schlimmer und ging immer weiter abwärts mit ihnen ...
    Irgendwann hatte jeder der größeren Türme einen Gebieter oder eine Gebieterin; auch die kleineren Festen wurden in Besitz genommen, und bald gab es in den luftigen Stätten keinen Platz mehr, weder für weitere Männer noch für ihre Söhne und Töchter, Knechte und Kreaturen. Zu guter Letzt kam es zum Krieg um die Felsenhorste, bis es über der Sternseite nur so wimmelte von Fliegern und Kriegern, die unter den wie gefrorene Eissplitter am Himmel hängenden Sternen und auf den Wällen der großen Festen kämpften. Pauken wurden geschlagen, die Trommeln riefen zur Schlacht, und auf flatternden Bannern wehten die Wappen der Lords und Ladys. Vampir tötete Vampir – Väter, Söhne, Brüder –, bis die Findlingsebene in Blut ertrank und das Land ringsum von den grotesken Leichnamen zerschmetterter Bestien übersät war.
    Auch Shaitan selbst wurde angegriffen, doch geschickt verteidigte er seine Feste und verließ sie nicht. Als jedoch einige Lords in benachbarten Stätten geschwächt waren, fiel er über sie her und warf sie nieder. Derart errang er die Herrschaft über eine ganze Gruppe von Türmen.
    Als die anderen erkannten, was für eine Strategie er verfolgte, schlossen sie einen Waffenstillstand und griffen ihn mit vereinten Kräften an. Um ein Haar hätten sie ihn in Shaitanshöhe in der Falle gehabt. Nur mithilfe seiner Wandlungskräfte konnte er sich retten, indem er die Gestalt einer Fledermaus annahm und sich von seinem höchsten Wehrgang stürzte. Er glitt davon und verbarg sich an einem sicheren Ort. In der Zwischenzeit sammelten sich seine Truppen und formierten sich, geführt von seinen Leutnanten, neu, und Shaitanshöhe wurde nicht eingenommen ...
    Die Blutkriege währten einhundert Jahre. In dieser Zeit entwickelte sich das Fertigen von Flugrochen und Kriegern zu einer regelrechten Kunst. Die Zahl der Wamphyri wurde in all dem Aufruhr und sinnlosen Abschlachten erheblich dezimiert. Für die Szgany der Sonnseite, die bislang am Rande des Abgrunds gestanden hatten, bedeutete dies eine Atempause, in der sie ihr Leben und das Wenige, was von ihrer Gesellschaft übrig geblieben war, neu ordneten. Doch dies sollte nicht von Dauer sein.
    Denn Shaitan war nun der uneingeschränkte Herrscher über alle Vampire, »Wahrer des Friedens« und »Oberster Richter«, dem die Lords ihre Streitigkeiten vortrugen, damit er sein Urteil fällte. Und als der Schlachtenlärm verklang, war auch die glückliche Zeit, in der die Szgany weitgehend von Überfällen verschont geblieben waren, vorüber, und der Albtraum lebte erneut auf, schlimmer als zuvor. Denn die Wamphyri mussten die Vorratskammern ihrer verwüsteten und ausgehungerten Festen wieder auffüllen, und alles, was sie dazu brauchten, lief auf der Sonnseite umher.
    Sechzig Jahre lang ging das so. Wer auf der Sonnseite jagen wollte, musste zuerst Shaitans Genehmigung einholen, und ganz gleich, welche Beute man zurückbrachte, stets beanspruchte Shaitan den zehnten Teil des bebenden Fleisches für sich. Die niederen Lords hassten ihn inbrünstig und hätten sich am liebsten gegen ihn aufgelehnt. Shaitan wusste dies, und als der Aufstand schließlich kam, war er vorbereitet und warf ihn nieder. Über diejenigen, die sich gegen ihn verschworen hatten, saß er zu Gericht – auch über seinen eigenen Sohn. Ihn verbannte er in die Eislande – das geringste Strafmaß.
    Aber er verhängte noch ganz andere Strafen, denn es gab viele Verschwörer, die seinen Sturz geplant hatten. Einige ließ er auf der Findlingsebene lebendig (oder vielmehr untot) begraben, damit sie in der schaudernden Erde zu Stein erstarrten. Einer, Nonari Grobhand, wurde mit seinem ganzen Gefolge mitsamt den Anführern seiner tributpflichtigen Szgany in das Tor zu den Höllenlanden geworfen. Und war der Blutname jenes Nonari, nämlich Ferenczy, schon ein Fluch für die Szgany dieser Welt, so sollte er in einer anderen erst recht einer werden.
    Ebenfalls durch das Tor in die

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