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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Befehle verweigert, sich in Acht nehmen. Für so jemanden ist in meinem Haus kein warmes Bett übrig und auch nicht das weiche Fleisch einer Frau. Er wird in mir keinen gewogenen Herrn finden, der ihn führt und leitet; ich werde ihm keine Wunder weisen und auch keine Geheimnisse offenbaren, sondern ihn nach Norden verbannen, wo er einsam und allein im Eis erfrieren soll. Doch wer mir in allem Folge leistet und sich als getreuer Diener erweist, dem soll es an nichts mangeln. Niemals. Für den wird es Blut in Hülle und Fülle geben ... aye, bis in den Tod – und darüber hinaus! So sei es ...«
    Lord Shaitan und seine Anhänger gelangten in eine Gegend voller gigantischer Felstürme, die Wind und Wetter aus dem Gebirge gewaschen hatten. Riesige Geröllhaufen umgaben den Fuß eines jeden Turmes, und in den steinernen Säulen selbst befanden sich tiefe Spalten, Vorsprünge und Höhlen, manche davon so groß wie ein Ballsaal. Shaitan bewunderte diese hoch aufragenden, kargen Türme. »Einen davon werde ich in Besitz nehmen«, verkündete er.
    »Sie gleichen den Adlerhorsten hoch oben in den Bergen«, sagte ein Knecht.
    »Aye«, erwiderte Shaitan. »Die Horste der Wamphyri!«
    Er machte sich an die Arbeit und baute sein Haus. Es war eine ungeheure Aufgabe, die einzig ein Vampir und seine Knechte je vollbringen konnten. Doch Shaitan hatte gar nicht die Absicht, lediglich ein Haus zu errichten. Ihm schwebte ein ganzes Vampir-Imperium vor. Er zog die Trogs in ihren Höhlen heran und sandte seine Leutnante auf die Sonnseite, um Jagd auf die Szgany zu machen. Und tief im Innern seiner in den Himmel ragenden Wohnstatt experimentierte er mit seinem eigenen, wandelbaren Fleisch, um sich mit allem auszustatten, dessen er bedurfte.
    Aus Trogs züchtete er Knorpelkreaturen mit winzigem Hirn und elastischen Körpern. Daraus fertigte er Leder und Bedachungen für die Außentreppen der Feste, desgleichen Möbelstücke für seine Gemächer. All seine Materialien waren noch irgendwie am Leben; erst allmählich versteinerten sie und verschmolzen dauerhaft mit dem Fels. Er kreuzte Szgany-Männer mit Trog-Frauen. Daraus entsprangen grauenhafte Missgeburten, aufgedunsene, abstoßende, geistlose Wesen, aus denen er Gaskreaturen züchtete, um den Turm zu heizen, und Fresslinge für seine Abfallgruben.
    Shaitan nahm Vampirfleisch ohne jeden Geist und verwandelte es; er wollte Flugkreaturen schaffen, um sich auf deren Rücken seinen Vertrauten, den Fledermäusen, gleich in die Lüfte zu erheben. Zunächst misslang es ihm, doch dann stattete er seine Flieger mit zurechtgestutzten Menschengehirnen aus, damit sie über ein Mindestmaß an freiem Willen (doch bloß nicht zu viel) verfügten. All diese Kreaturen, ob nun im Entstehen begriffen oder voll entwickelt, waren seine Sklaven.
    Gerüchte von seinem Treiben drangen bis auf die Sonnseite. Die Sternseite galt als nicht geheuer, und niemand wagte sich mehr dorthin – zumindest kein Mensch. Doch die Szgany hatten mittlerweile andere Sorgen als Shaitan und dessen Stoßtrupps. Weit im Westen hatten die Sümpfe sich zu einer wahren Brutstätte für Ungeheuer entwickelt! Törichte Menschen und unschuldige Tiere gingen zum Trinken an die schaumigen Wasser, doch die Geschöpfe, die davon zurückkehrten, waren weder Mensch noch Wolf.
    In den ersten Jahren nach Shaitans Aufstieg kamen ziemlich viele Wesen, die ihm ähnlich waren, von der Sonnseite herüber, um in den Felstürmen der Wamphyri Wohnung zu nehmen. Und weil sie nicht minder stark waren als Shaitan und sich auch in allem anderen mit ihm messen konnten, legte er keinen Widerspruch ein und ließ sie gewähren. In den Felstürmen gab es ohnehin Platz genug, und noch nicht einmal Shaitan konnte auf alle zugleich Anspruch erheben. Außerdem warteten hinter dem Grenzgebirge genügend Nahrung und Vergnügen für sie alle. Dennoch schuf Shaitan wilde, grausame Kampfkreaturen – eine reine Vorsichtsmaßnahme, um etwaige Gegner abzuschrecken ...
    Während der nächsten zweihundert Jahre wuchs die Zahl der Wamphyri. Sie wurden immer mehr. Viele. Zu viele ...
    Die Szgany der Sonnseite schlossen sich zu Clans von Travellern zusammen, Wanderern, die tagsüber von Ort zu Ort zogen und des Nachts tief in den Wäldern oder in Höhlen nächtigten. Trotzdem fanden sie keinen Frieden vor den Lords der Sternseite und entrichteten einen enormen Blutzoll!
    Doch schließlich erkannte Shaitan seinen Fehler. Er hätte niemals zulassen dürfen, dass andere Lords so

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