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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Blutes auf Rakhi. Als Lagula wiederum sah, dass sein Bruder mit einem »Toten« um sein Leben kämpfte, machte er sich mit einer Machete über Stakis her und enthauptete ihn – wobei er auch dessen Egel eine tödliche Wunde zufügte, der in ebendiesem Augenblick durch die Kehle seines Wirtes zu fliehen versuchte. Sterbend stieß der Egel ein Ei aus, das in Lagula eindrang. Derart wurde Lagula zum Wamphyri gemacht, und sein Bruder würde bald ein Vampir sein. Zwei Fliegen auf einen Streich!
    So weit hatte Lord Shaitan die Geschichte von seinem Spion unter Stakis’ Knechten erfahren. Der Rest – wie die Ferenczys sich in den finsteren Wäldern verbargen und den Schlaf der Verwandlung schliefen und sich in der folgenden Nacht daranmachten, so viele der einstigen Zirescus zu »rekrutieren«, wie sie nur finden konnten; wie sie sich anschließend alle gemeinsam zurück zur Sternseite aufgemacht hatten – war uninteressant. Die Regeln des Spiels waren simpel, Shaitan selbst hatte sie gemacht. Nicht der Weg war wichtig, das Einzige, was zählte, war, auf die Sternseite zu gelangen.
    Nun, sie waren dorthin gelangt; seitdem sorgten sie dafür, dass Shaitan sie auch wahrnahm ... ungefähr so wie einen Stachel im Fleisch! Er war sich sicher, dass sie gegen ihn arbeiteten oder dies bei der nächsten Gelegenheit tun würden, und war froh, dass sie über keine nennenswerten telepathischen Kräfte verfügten. Selbstverständlich war dies auch der Grund, weshalb sie keine Ahnung hatten, was hier vor sich ging.
    Und nun kam dieser Neuling hier an und hatte, wie es aussah, noch eine Rechnung mit ihnen offen. Alles in allem eine höchst interessante Situation, die es zu schüren galt. Denn solange der Neuankömmling und die Ferenczys einander an die Kehlen gingen, blieb ihnen keine Zeit, sich gegen Shaitan aufzulehnen. Darum machte er nun einen Vorschlag, wie das Problem mit Radu anzupacken sei:
    Lasst mich ausreden!, sagte er. Entscheiden wir uns im Zweifelsfall doch zu seinen Gunsten! Er sagt, er werde eure Verluste ersetzen. Wohlan, sollte er sich nicht an sein Versprechen halten, habt ihr immer noch genügend Zeit, euch alles – alles –, was er bis dahin angehäuft hat, zurückzuholen. Allerdings werden wir ihn fortan nicht mehr »er« nennen. Unter den Wamphyri gibt es nur einen, den man Er nennt, und zwar mich, den Ersten der Wamphyri und Lord aller Lords. He, du, Fremder, erkennst du das an? Wenn ja, dann verrate uns deinen Namen und erkläre uns, wie du hierhergelangt bist!
    Ich habe nur einen einzigen Wunsch, entgegnete Radu: Von meinesgleichen als gleichwertig anerkannt zu werden! Und da du offensichtlich der Größte unter den Wamphyri bist, kannst du gewiss sein, dass ich mit allem, was du vorschlägst, einverstanden sein werde – vorausgesetzt natürlich, du lässt mir genug, um ein standesgemäßes Leben zu führen! Du willst wissen, wer ich bin? Lord Radu Lykan, der in den Sümpfen fern im Westen mit einem Egel verschmolz.
    Das will mir nur recht und billig scheinen, erwiderte Shaitan, erpicht darauf, die Höflichkeitsfloskeln endlich hinter sich zu bringen. Nun gut, wir wollen dir trauen – aber Vertrauen gegen Vertrauen. Gesetzt den Fall, ich gewähre dir eine Audienz in Shaitanshöhe: Würdest du mich in meiner Stätte aufsuchen und aus eigenem freien Willen eintreten?
    Bislang war der psychische Äther von einem unterdrückten, aber doch sehr realen Stimmengewirr beherrscht. Doch kaum sprach Shaitan seine Einladung aus, verstummte es und wich einem erwartungsvollen Schweigen, beinahe so, als hielte ein jeder den Atem an. Radu hatte den Eindruck, dass die Frage nach dem freien Willen von eminenter Bedeutung für die Lords war – und für ihn ebenfalls, obwohl er nicht genau zu sagen wusste, weshalb. In der Tat stellte Lord Shaitan ihn auf die Probe (oder forderte er ihn heraus?), und von Radus Antwort hing nun alles ab:
    Mein Lord, du brauchst mir bloß zu sagen, wann du mir die Audienz gewährst. Ich verlange bloß freies Geleit und freien Abzug und dass du mir eine Route nennst ...
    Ich höre ziemlich viel »bloß«!, entgegnete Shaitan. Aber ... so sei es! Und so sollte es auch kommen ...
    Die Zeit war festgesetzt: drei Stunden vor Morgengrauen. Shaitan hatte es so gewollt, und selbstverständlich hatte er den Zeitpunkt so gewählt, dass dieser für ihn vorteilhaft war. So kurz vor Sonnauf konnte er sichergehen, dass es nicht allzu lange dauern und die Gemüter darum auch vergleichsweise kühl bleiben

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