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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Und warum auch nicht, schließlich war er der Stammvater aller Vampir-Lords! Nie zuvor hatte es ein Geschöpf wie ihn gegeben und auch nachher nicht, es sei denn, es oder dessen Schöpfer waren von ihm geschaffen oder in seinem Gefolge aus den von Sporen nur so wimmelnden Sümpfen des Westens gekommen. Eigenem Bekunden zufolge war er verstoßen worden, doch von wo oder wann dies geschehen war, wusste er nicht zu sagen; seine Verfolger hatten ihn all seiner Erinnerungen an sein früheres Leben beraubt! Doch er nahm an, dass sein »Verbrechen« in seinem Stolz und seiner atemberaubenden Schönheit bestanden hatte; er hatte sich unterstanden, schöner zu sein als die Gebieter jenes Ortes, von dem er nichts mehr wusste, und dies konnten sie ihm nicht verzeihen.
    Shaitans Äußeres war in der Tat anziehend, er war so »schön«, wie man sich einen Vampir-Lord nur vorstellen konnte. »Aber urteile selbst«, sagte Emil Hagismann, »wenn du ihn in seiner Stätte aufsuchst. Er ist so verteufelt schön, dass man einfach weiß, dass er der Schlimmste von allen sein muss! Er macht kein Hehl daraus und nennt es ›die Perfektion des Bösen‹: Wenn die äußere, sichtbare Erscheinung einen derartigen Höhepunkt erreicht, muss die Verderbnis wohl unsichtbar im Inneren vor sich gehen. Und Lord Shaitan ist durch und durch verderbt, schon vom ersten Augenblick seiner Existenz an!«
    Shaitan war hier der Herrscher, der ungekrönte König dieser Kreaturen. Doch diejenigen, die ihm am nächsten waren (er würde es niemals zulassen, dass jemand sich als seinesgleichen bezeichnete), hegten allesamt den Verdacht, dass er eben eine solche Krone und einen Thron anstrebte. Darum hatte er, weil er so mächtig war, nur wenige Verbündete. Vielleicht schien er deshalb so versessen darauf, Radu aufzunehmen ... als zukünftigen Bundesgenossen? Doch wie dem auch sein mochte, Lord Lykan würde gut daran tun, in Shaitanshöhe auf der Hut zu sein.
    Was nun die übrigen Wamphyri betraf, lauschte Radu Emil Hagismann zwar durchaus gebannt – insbesondere wo es um die Ferenczys ging –, doch nachdem er von Shaitan gehört hatte, klang alles, was er über ihr Äußeres, ihre Eigenarten und Herkunft erfuhr, irgendwie enttäuschend.
    Da war Hengor, seines Körperumfangs, seiner plötzlichen Wutanfälle und seines donnernden Gelächters wegen auch Sturmwind genannt. Nicht dass er besonders fröhlich gewesen wäre; seine Wutausbrüche waren oftmals nicht minder heftig als sein Frohsinn, seine vampirische Gier – auf alles Ruchlose – hingegen ebenso groß wie sein Wanst. Hengor war im Grunde kein richtiger Hagi; seinen Beinamen hatte er von den Szgany Hagi entliehen, dem ersten Stamm der Sonnseite, den Shaitan der Ungeborene auf seiner Erkundungsreise, die ihn von den westlichen Sümpfen zur Sternseite führte, heimsuchte. Bei den nichtsahnenden Hagis verführte der Vampirfürst ein Mädchen, das später unter anderem auch Hengor verwandeln sollte, ehe der Stammesführer, Heinar Hagi, ihr ein Ende bereitete. Hengor war nur ein Jahr nach Shaitan auf die Sternseite gekommen. Sein Turm stand der Shaitanshöhe in nichts nach und war von ebenso ungeheurer, wenn auch makabrer Pracht. Und die Szgany Hagi ... gab es mittlerweile wahrscheinlich nicht mehr.
    Klaus Lankari war ein Mann aus den Bergen, ein Einzelgänger und tumber Tor, der die Sümpfe erkunden wollte ... und als er davon zurückkehrte, war er kein Mensch mehr gewesen. Er kannte nicht so viele »Skrupel« wie Shaitan und die anderen; die meisten seiner Knechte waren Trogs, die er in Höhlen unter den Grenzbergen rekrutiert hatte. Er hielt sich Trogfrauen als Odalisken und brüstete sich damit, während seiner Jahre in der Wildnis mit weit Schlimmerem Verkehr gehabt zu haben.
    Was nun Theresa »die Dreiäugige« Lugosi anging – man hätte sie wohl in jeder Welt als derbe Laune der Natur angesehen! Sie war eine Missgeburt und hatte als Sonnseiten-Kind Glück gehabt, mit dem Leben davonzukommen. In jenen Tagen hatten die Szgany auch ohne die zusätzliche Last, für monströse Kinder sorgen zu müssen, genug damit zu tun gehabt, alles, ihren gesamten Alltag neu zu organisieren. Doch ihre Eltern waren für sie eingetreten, und widerwillig hatte man ihnen das Recht zugestanden, sich um sie zu kümmern. Dennoch fürchteten sie um Theresas Leben und zogen sich als Einsiedler in die Ausläufer des Gebirges und die Bergpässe zurück. Niemand außer Theresa wusste, was sie schließlich verseuchte und zum

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