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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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seinen ältesten Sohn, als bereits der Morgen graute, auf die Sonnseite hinüber. Und da sie keinen Unterschlupf finden konnten, kamen sie um, als die Strahlen der aufgehenden Sonne sie mit voller Kraft trafen. Zurück blieben die beiden Säuglinge – Zwillinge, was bei den Szgany nichts Ungewöhnliches war. Teils wurden sie von den wilden Hunde-Lords, teils von einem Rudel ganz gewöhnlicher grauer Brüder aufgezogen.
    Als sie alt genug waren (selbst jetzt waren sie noch blutjunge Männer, höchstens siebzehn oder achtzehn Jahre alt, von ihrer Entwicklung her allerdings wesentlich weiter), stiegen sie zur Sternseite hinab, um inmitten der Felstürme der Wamphyri eine eigene Stätte zu errichten. Beide konnten sie kämpfen wie der Teufel, und beide waren sie geradezu besessen davon, ihr Revier zu schützen, mehr noch als sonst bei den Wamphyri üblich. Vielleicht war dies nur natürlich, schließlich hatten ihre Eltern als in den Bergen lebende Einsiedler nie etwas an Besitz gehabt. Zurzeit bewohnten beide Brüder die Drakhöhe, die Egon allerdings für sich beanspruchte, weshalb sein Zwilling sich bereits in der nahe gelegenen Karlspitze zu schaffen machte. Beide Türme waren riesige Festen, gemeinsam könnten sie darin Vampirarmeen beherbergen, die alles übertrafen, was Shaitan je hervorgebracht hatte. Die Raffgier der Drakuls war Shaitan nicht entgangen, und es braucht wohl kaum betont zu werden, dass die beiden nicht gerade zu seinen Günstlingen unter den niederrangigen Lords zählten. Im Grunde waren sie bei niemandem beliebt, denn selbst nach den Maßstäben der Wamphyri waren sie finstere Zeitgenossen ...
    Zu guter Letzt erzählte Sturmwinds Leutnant Radu noch von Turgo Zolte, Shaitans sogenanntem »Sohn«. Als Shaitan Turgo bei einem schmutzigen Verrat erwischte, wurde er aus der Stätte seines »Vaters« geworfen, um fortan sein Leben zwischen dem Geröll und Schutt und Staub der Findlingsebene zu fristen. Es hieß, er hause jetzt auf der Sonnseite, schlafe tagsüber in tiefen Höhlen, wo die Sonne ihn nicht erreichen konnte, und befände sich ständig auf der Flucht vor den Szgany. Falls dies stimmte, konnte er in der Tat von Glück reden – und zwar weit eher als seine Mitverschwörer. Den einen von ihnen hatten sie in das Tor auf der Sternseite geworfen und derart in die unbekannten Höllenlande verbannt; der andere lag untot in einem Grab tief unter der Findlingsebene und wartete darauf, dass er allmählich zu Stein erstarrte ...
    Was nun die geringeren Lords und Ladys anging, präsentierten sie sich nicht minder vielfältig als die bisher Genannten, und Emil Hagismann wäre in seinen Beschreibungen liebend gern fortgefahren, hätte Radu es nur gewünscht. Doch angesichts seines eben erst gewonnenen Vertrauens in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten, um nicht zu sagen: angesichts seiner neu gewonnenen Überheblichkeit, zeigte er keinerlei Interesse an den niederen Chargen. Manches jedoch verwirrte ihn immer noch, nicht zuletzt die Tatsache, dass er bislang nichts von den Wamphyri, die hier lebten, gewusst hatte.
    »Lange, lange Zeit ernährten sich die Lords von Trogs«, klärte sein Informant ihn auf, »so lange, bis sie endlich ihre Stätten errichtet hatten. Und es ist noch gar nicht so lange her, dass Lord Shaitan seine ersten Flieger und Kampfkreaturen schuf und so die anderen dazu veranlasste, es ihm gleichzutun. Doch nun ... kommen sie um einiges schneller voran. Östlich des Großen Passes haben sie sich Stämme unterworfen, die nun Kampfhandschuhe für sie fertigen, und andere, die nichts liefern als ... Fleisch. Sie holen sich ihren Tribut von den armen Kerlen; so kam auch ich hierher. Raubzüge westlich des Passes sind selten, denn einige Szgany-Stämme setzen sich zur Wehr! Vor allem die Lidescis verteidigen die Sonnseite äußerst verbissen! Du sagst, du lebtest als Einzelgänger allein in den Bergen und hieltest dich von den Menschen fern? Das sieht man, denn du hast etwas von einem großen Wolf an dir. Das Grenzgebirge ist groß, da wundert es mich nicht, dass du nie einen Wamphyri zu Gesicht bekamst, so selten sind ihre Überfälle. Frag dich doch einmal selbst: Weshalb sollten sie westlich des Passes auf Jagd gehen, wo es im Osten so leichte Beute für sie gibt? Außerdem hatten sie es nicht eilig, sich zu zeigen. Was bedeutet Zeit schon für sie? Doch das ist nun vorbei, heute ist alles anders. Sie werden immer öfter über die Sonnseite herfallen ...«
    Es gab noch einen weiteren

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