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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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unmittelbare Zukunft, schließlich handelte es sich um den Wahrtraum eines Hellsichtigen.) Und nun war Harry wieder er selbst. Nicht nur ein Bestandteil – oder bloßer Beobachter – seiner selbst, sondern tatsächlich Harry persönlich. Und was geschah, stieß auch ihm zu.
    Es kam so plötzlich, dass ihm die Haare zu Berge standen und ihm der kalte Schweiß ausbrach. Dies war wirklich und er ... das Opfer? Bisher hatte es bei allem, was ihm zu sehen gewährt war – in jedem einzelnen Ausschnitt –, irgendein Opfer gegeben. Und Harry nahm an, dass es nun nicht anders wäre. Das heißt, es war mehr als bloß eine Annahme; es war so ein Gefühl, und es reichte aus, alle Anzeichen äußerster Angst hervorzurufen.
    Nun gut, also wahrscheinlich ein Opfer. Doch wovon? Um dies herauszufinden, blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten.
    Er sah sich um:
    Er befand sich in einer großen, unterirdischen Höhle, allerdings nicht sehr tief unter der Erde. An mehreren Stellen sickerte trübes Licht von oben herab. Im schwachen Schein vereinzelter Strahlen tanzten die aufgewirbelten Staubkörner, bis sie sich allmählich wieder legten.
    Entschlossen, wenn auch ein wenig zögernd, bewegte Harry sich durch die Finsternis auf einen Fleck zu, an dem das Licht heller leuchtete. Als er den Blick nach oben wandte, sah er eine unbehauene, geschwungene Decke, deren Schichten sich so merkwürdig abzeichneten, als habe etwas den gewachsenen Fels unter enormem Druck einmal fast um sich selbst gefaltet. Über ihm ragten, wo die weicheren Schichten verwittert waren, wie Reihen gezackter Zähne die Überreste härteren, beständigeren Gesteins herab. Noch weiter oben, wo weiteres loses Gestein abgebröckelt war, gewährten schmale, ungleichmäßige Lücken dem Tageslicht – beziehungsweise, wie Harry nun feststellte, dem Glanz der Sterne – Einlass. Doch die Sterne, die vor dem Hintergrund eines diamantenbesäten Himmels durch die Spalten zu sehen waren, funkelten nicht. Dies mochte auf den unterirdischen Standpunkt des Necroscopen zurückzuführen sein, vielleicht lag es auch an der dünnen Atmosphäre oder an beidem. Ihm stand jetzt wirklich nicht der Sinn danach, Spekulationen darüber anzustellen.
    Obwohl er mittlerweile spürte, wie kalt es hier war, lief ihm der Schweiß noch immer in Strömen über Gesicht und Nacken. Er blickte sich um. Nun, da seine Augen sich an die rauchige Düsternis gewöhnt hatten, konnte er bedenklich schräg stehende, sich vom Boden zur Decke erstreckende Pfeiler, Wände, Kamine und nach allen Seiten übereinandergestürzte Felsplatten ausmachen. Die Höhle war ein wahrer Irrgarten hochgefalteter, meist unterbrochener Gesteinsschichten, ein geologischer Auswuchs, dessen Decke anscheinend einzig von jenen massiven, aus härterem Gestein bestehenden Säulen getragen wurde. Rings um jenes gigantische Gerüst aus natürlichen, kantigen Streben zog sich ein Netz aus Spalten, schiefen Felsstürzen und gähnenden Löchern, die wie leere Augenhöhlen auf die umherliegenden Felsblöcke herabblickten – wenig einladende Portale zu unbekannten Pfaden durch ein abschreckendes und aller Wahrscheinlichkeit nach gefährliches Labyrinth, das sich wer weiß wie weit erstrecken mochte. Kurz, es würde nicht schwerfallen, sich hier zu verirren.
    Harry schien jedoch ... zu wissen, wohin er wollte. Ohne jeden Zweifel! Falls es sich um einen flüchtigen Blick in die Zukunft handelte, dann befand er sich nicht zum ersten Mal hier. Er musste schon einmal an diesem Ort gewesen sein, allerdings in unmittelbarerer und trotzdem noch ferner Zukunft. Daran war nichts Sonderbares, denn die Zeit war nun einmal, wie der Necroscope sehr wohl wusste, relativ. Doch wie dem auch sein mochte, ihm blieb gar keine Gelegenheit, sich darüber Gedanken zu machen, denn es ging weiter voran durch den Trümmerhaufen. Im Traum schwebte er über die Überreste herabgefallener Deckensteine, die zu einem behelfsmäßigen Mosaikpflaster ausgelegt worden waren, um einen Weg oder vielleicht auch mehrere durch das Labyrinth zu markieren; und weil Harry dies am sichersten schien, folgte er einfach den Steinen ...
    Mit einem Mal war er da. Er hatte sein Ziel erreicht, den ... Treffpunkt? Einen Ort, an dem die übereinandergestürzten Steinplatten und Felssäulen an der nach innen geneigten Wand der Höhle eine natürliche, wenn auch ziemlich aus dem Lot geratene Treppe bildeten, die hinauf zu einem knapp fünfeinhalb Meter breiten und gut dreieinhalb Meter

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