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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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nutzlos vergossen worden war. Allerdings ohne ihn, denn er war nicht dabei gewesen.
    Geiserich der Vandalenkönig war seit über vierzig Jahren tot und vergessen, und mit ihm auch Radus Racheschwur, denn auch daran hatte Radu keinen Anteil gehabt! Oh, es war zum Verrücktwerden! Zu diesem Zeitpunkt wurde ihm klar, wie sehr er sich langweilte. Nun, das sollte ein Ende haben! Er gelobte sich, dass er wieder als Krieger in die Welt ziehen würde. Erst jedoch musste er das ganze Gebirge in seine Gewalt bringen, nicht nur dessen östlichen Teil.
    Darum war es jetzt erst einmal an der Zeit, sozusagen als Übung für das, was danach kommen sollte, einen Feldzug nach Westen zu unternehmen – gegen die Drakuls!
    Allerdings kamen die Drakuls ihm zuvor ...
    Es geschah nicht ohne Warnung. Rückblickend, als er in seinem »Grab« aus halb festem Harz so seinen unruhigen Träumen nachhing, war es Radu vollkommen klar: In den zahllosen Außenposten, die sich entlang der Hufeisen-Berge nach Norden und Süden erstreckten, hatte es besorgniserregende Vorkommnisse gegeben ...
    Der Herrschaftsbereich des Wojwoden Radu (den man gelegentlich auch »den Wolf« nannte) reichte von dem Dorf Rakhov im Norden der Karpaten bis hin nach Turnu Rosu im Süden, wo sich die wilden Wasser des Oltul auf ihrem Weg zur Donau, die sich über hundertsechzig Kilometer weiter südlich befand, vor undenklichen Zeiten ihr Bett durch die Berge gegraben hatten. Selbst viele Kilometer innerhalb dieser weit gesteckten Grenzen – tief im Kernland des Wolfes – hatten seine Außenposten Schwierigkeiten bekommen. Es war nicht schwer zu erraten, welcherart diese Schwierigkeiten waren.
    Er schickte sich an, zwei Trupps in Marsch zu setzen, einen nach Iacobani im Norden und einen nach Ruckar im Süden, um zu sehen, was dort noch zu machen war. Den Trupp, der nach Süden zog, wollte Radu persönlich anführen; er sollte aus knapp vierzig seiner Männer bestehen sowie aus hundert weiteren, die er unterwegs zusammenziehen wollte. Zwei seiner tapfersten Leutnante – »Welpen«, echte Werwölfe also – sollten nach Norden Richtung Iacobani aufbrechen und unterwegs ebenfalls eine kleine Streitmacht zusammenscharen. Diese beiden Abteilungen von Radus Söldnertruppe, deren Hauptmacht sich noch immer in der Wolfskuppe und den umliegenden Weilern befand, dürften genügen, um mit dem Problem fertig zu werden. Das Problem war Folgendes:
    In Ruckar, Iacobani und den benachbarten Siedlungen holte sich der viesky , der Drakul, die Dorfbewohner, deren Frauen und Kinder einen nach dem anderen, indem er sich nächtens aus dem Himmel auf seine Beute stürzte. Mehrere Leute – hauptsächlich Frauen, hin und wieder aber auch Kinder – verschwanden spurlos; andere Opfer wurden ohne einen Tropfen Blut im Leib aufgefunden. Unter gemurmelten Gebeten wurden sie hastig verscharrt ... doch sie blieben nicht in ihren Gräbern! Radus in den befallenen Orten stationierte Leutnante wussten sehr wohl, wie sie gegen diese untoten »Hinterlassenschaften« der Drakuls vorgehen mussten – mit Pfahl, Schwert und Feuer; den nächtlichen Überfällen hingegen standen sie ratlos gegenüber. Schließlich waren sie Werwölfe und damit erdgebunden, während die Drakuls zu fliegen vermochten und aus dem Himmel herab zuschlugen!
    Wie sich zeigte, war die Vorgehensweise der Drakuls das genaue Gegenteil von Radus Strategie. Obschon er nicht länger »im Verborgenen« lebte, hielt er die Tatsache, dass er ein Vampir war – und zwar ein Wamphyri, insbesondere ein Lykanthrop –, doch geheim, während die Drakuls sich in aller Öffentlichkeit ihre Opfer suchten und sich an ihrer Macht berauschten. Während er seine militärische Stärke und Erfahrung einsetzte, um die Menschen, die in seinen Einflussbereich und unter seine Herrschaft gerieten, unter seine Knute zu zwingen, verbreiteten sie schlicht und einfach Angst und Schrecken. Radu rekrutierte nur so viele Männer wie er brauchte, um das Rudel wieder aufzufüllen, und tötete ausschließlich Fremde, Vagabunden und Ausgestoßene oder die Tiere der Wildnis für seine Vorratskammern – nie jedoch Menschen, die unter seinem »Schutz« standen, und wenn, dann nur selten, wenn sie sich gegen ihn stellten oder ihm offen misstrauten. Die Drakuls hingegen rekrutierten nicht nur wahllos Knechte, sondern benutzten ihren Vampirismus auch noch dazu, das Lager des Feindes zu unterwandern und so jeden Widerstand von innen zu brechen, sodass ihr scheinbar plumpes

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