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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ihn allmählich mit sich riss ... Das war alles.
    ***
    Um halb drei Uhr morgens klingelte Bonnie Jean Harry aus dem Bett. Sandra hatte sie abgesetzt. Nach Feierabend habe eines der Mädchen noch seinen Geburtstag gefeiert, entschuldigte sie sich, und sie habe sich nicht von der Party frei machen können. Aber jetzt sei sie ja hier. Es war doch noch nicht zu spät ...?
    Zu spät? Sie mache wohl Witze, meinte Harry, während er in der Küche einen Kaffee aufsetzte. Sie sah ihm zu und er musste sich sehr zusammennehmen, um seine Hände bei sich zu behalten. Doch irgendwie gelang es ihm. Er brachte sogar so etwas wie Smalltalk zustande, bis sie ihn bat: »Können wir uns nicht im Bett weiter unterhalten?«
    Um ein Haar hätte er sie gleich auf dem Küchentisch genommen, auf der Treppe wollte sie es genauso wie er, und als sie endlich im Schlafzimmer waren ... konnten beide es kaum noch erwarten, bis sie sich die Kleider vom Leib gestreift hatte.
    Hinterher ...
    ... zündete Harry sich eine Zigarette an, was er nur selten tat, und B. J. meinte: »Halte mich jetzt bitte nicht für ordinär, aber das war vielleicht ein Fick! Das war nicht einfach nur Liebemachen ...« Gesättigt und in jeder Hinsicht zufrieden, war sie bereits eingeschlafen, noch ehe er sich Gedanken darüber machen konnte, ob das nun vulgär war oder nicht.
    Bevor ihn selbst der Schlaf übermannte, berührte er sie am ganzen Körper, allerdings so sanft, dass sie es überhaupt nicht mitbekam. Möglicherweise wollte er sich vergewissern, dass sie wirklich da war. Doch ihm kam es so vor, als vergewissere er sich, dass sie auch tatsächlich ... sie war? Was das nun wieder sollte, vermochte er nicht zu sagen.
    Sie lag in seinem Bett und verströmte einen Geruch nach Weiblichkeit und warmem Fleisch, nach Sex und ... noch etwas anderem. Roch ihr Atem nach Kupfer? Nach Salz? Oder lag dies nur am Sex? Hah! Nur am Sex! Sie war wie ein Tier gewesen: Voller Temperament hatte sie sich hin und her geworfen und ihn dabei um ein Haar erdrückt. Mehrmals hatte er schon damit gerechnet, dass sie ihm mit ihren Zähnen oder Nägeln blutige Wunden zufügen würde. Doch das hatte sie dann doch nicht getan. Es kam ihm so vor, als habe sie sich in der Tat zurückgehalten. Er hatte die unterdrückte Aggressivität in ihr gespürt (rein sexuell, wie er glaubte), und dies hatte ihn ebenfalls beinahe zur Raserei getrieben.
    Doch nun fühlte er sich zwar erschöpft, konnte allerdings keinen Schlaf finden. Irgendetwas machte ihm zu schaffen. Schließlich kam Harry dahinter, was es war – das Licht des Vollmonds, das durch das Schlafzimmerfenster fiel.
    Also stand er auf und zog die verschlissenen Vorhänge zu ...
    Das Leben rauschte nur noch so an ihm vorbei. Raum, Zeit, Orte, Gesichter – Harry vermochte nicht zu sagen, woher sie kamen oder wohin sie wieder verschwanden. Er begann sogar zu vergessen, welche Orte er bereits aufgesucht hatte, und sie wären ihm gewiss entfallen, hätte er sich nicht eine Liste angefertigt. Aus dem Frühjahr wurde Sommer. Die Jahreszeiten wechselten einander ab, und immer öfter hatte Harry das Gefühl, dass auch sein Geist eine Veränderung durchmachte ... dass er allmählich den Verstand verlor. Nur wenn er mit B. J. zusammen war, wusste er, dass er all seine Sinne beisammen hatte, ja, nur dann war er sich dessen vollkommen sicher.
    Früher war es ihm schwer gefallen, seinen Körper zu akzeptieren; wenn er sich verletzte, hatte dies zwar wehgetan, aber keine große Rolle gespielt, weil es sich ja ohnehin nicht um seinen Körper handelte. Doch das war nun anders. Auch dies hatte eine Menge mit B. J. zu tun, mit der Tatsache, dass sie ihn so akzeptierte, wie er war. In einer Welt, die zusehends an Kontur verlor, war sie zu seinem Rettungsanker geworden. Körperlich zumindest gab sie ihm Halt. Was mit seinem Geist geschah, stand auf einem ganz anderen Blatt.
    Oftmals wachte er außer sich und völlig verängstigt auf, allerdings ohne in der Lage zu sein, sich an den Albtraum zu erinnern, der ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Alles, was er dachte, war: Jemand pfuscht in meinem Geist herum! Er schwor sich, dass der Teufel los sein würde, sollte er jemals herausfinden, wer es war. Je wacher er wurde, desto mehr wich sein Zorn von ihm. Doch das Gefühl blieb, dass sein Körper nun zwar eindeutig ihm gehörte, sein Geist jedoch von jemand anderem beherrscht wurde.
    Sein Erinnerungsvermögen beispielsweise war völlig durch den Wind. Manches – Dinge, die

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