Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
illegale Einwanderer, schließlich hatten wir falsche Papiere und so; aber wie dem auch sein mochte, niemand erwischte uns. Unser Glück – und Obeah – beschützten uns. Außerdem leben hier eine ganze Menge Leute aus der Karibik. Es gibt immer jemanden, der bereit und in der Lage ist, einem Obeah-Mann Schutz zu gewähren. Ich glaube, die Leute halfen mir, weil sie mich mochten, und A. C., weil sie ... Angst vor ihm hatten.
    Aber niemand kann vor seinen Schwierigkeiten weglaufen, Harry, und hier im U. K. war es auch nicht anders als zu Hause. A. C. zog den Ärger geradezu an. Schwarze Gangs, kleine Gaunereien, Drogen und so weiter ... er war eben ein übler Bursche; es gab nichts, was er nicht machte! Hätte ich es Paps nicht versprochen, hätte ich ihn schon längst aufgegeben gehabt. Außerdem war mir klar, dass er es noch viel schlimmer treiben würde, wenn ich nicht da wäre, um einen Gegenpol zu bilden. Aber wie es aussah, hielten meine Kräfte die seinen in Schach und ersparten ihm eine Menge Ärger. Na ja, zumindest den schlimmsten.
    Schließlich ging jeder von uns seine eigenen Wege. Ich suchte mir einen Job, einen recht guten sogar, und ein Mädchen ... aber das tut hier nichts zur Sache.
    Eines Nachts kam A. C. bei mir vorbei. Er hatte zu viel getrunken und meinte, er wolle mit mir reden. Na ja, du weißt ja, was Betrunkene so von sich geben. Aber manchmal steckt selbst im Gefasel eines Besoffenen ein Körnchen Wahrheit. Mein Bruder sah mich ganz merkwürdig an, dabei atmete er schwer. Und, weißt du, Necroscope, da musste ich an jene Nacht denken, in der Paps mir vom Gleichgewicht zwischen mir und meinem Bruder erzählte und mir sagte, dass A. C. Doyle Jamiesons Kräfte sich erst dann voll entfalten würden, wenn er tot wäre; doch selbst dann gäbe es immer noch mich, um ihn auf den rechten Weg zu lenken. Und ich gebe zu, dass ich dachte: »Nun, wie es aussieht, will A. C. jetzt wirklich eigene Wege gehen. Der Junge ist auch noch hinter meinen Kräften her!«
    Aber wie dem auch sein mochte, ich fragte ihn, was los sei, und er erzählte mir, der Anführer einer rivalisierenden Gang sei hinter ihm her. Aber A. C. konnte nur hin und wieder einen flüchtigen Blick auf den Burschen erhaschen. Ich meine, einen Obeah-Blick, verstehst du? So wie Paps, wenn er wusste, dass jemand es auf ihn abgesehen hatte. Nur diesmal war es ernst und A. C. musste über alles Bescheid wissen, was der Kerl unternahm. Aber das konnte er nicht, weil meine Kräfte die seinen blockierten! Ich hatte von dem Burschen gehört und wusste, dass er ein wirklich schlimmer Finger war.
    Na ja, ich Idiot versprach A. C., ich würde meine Kräfte in Zaum halten, und genau das machte ich auch. Seit jenem Gespräch mit Paps hatte ich kaum an meine Obeah-Kräfte gedacht, aber jetzt konzentrierte ich mich darauf, den Weg für A. C. freizumachen. Es war nichts Körperliches, sondern spielte sich alles nur im Geist ab. Ich hörte einfach damit auf, mein Obeah zu verströmen. Ich schätze, du weißt, wovon ich spreche, Necroscope, weil es bei dir ja so ähnlich ist. Aber ... oh, ein paar Nächte lang hatte ich schlimme Träume, bis A. C. wieder vorbeikam.
    Das war um Vollmond herum, Obeah-Zeit. In der Zeitung hatte ich von dem Toten gelesen, den sie völlig zerfetzt aufgefunden hatten. Und da stand mein Bruder vor mir, A. C. Doyle Jamieson, wie das blühende Leben, ganz anders als beim letzten Mal, als er da gewesen war. Und wieder konnte ich es mir nicht vorstellen, so etwas traute ich ihm ganz einfach nicht zu, nicht meinem Bruder. Aber trotzdem, nur für den Fall, dass er es vielleicht doch war, ließ ich meinen Obeah-Kräften wieder freien Lauf, diesmal allerdings nicht um Arthur zu lenken, sondern um ihm zu begegnen! Und natürlich wusste er, was ich da tat. Woher? Weil er auf einen Gegner aufmerksam geworden war, nämlich mich!
    Na ja, ein weiterer Monat verging ... der Vollmond kam ... und dann ... ich meine, dann war es mit mir zu Ende, Harry! Aber frag’ mich bloß nicht danach, ich will nicht darüber reden. Außerdem hast du es ja sowieso schon von den anderen gehört. Ebendeshalb weiß ich ja, dass Arthur es war! Bei mir war es kein bisschen anders. Mir ist doch genau dasselbe passiert! Irgendwann musste ich den Tatsachen schließlich ins Auge blicken; aber ich sagte mir ständig, dass A. C. doch mein Bruder war ...
    »Dir ist natürlich klar«, sagte Harry nach einer Weile, »dass dein Bruder damit rechnen muss, das man ihn für den

Weitere Kostenlose Bücher