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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Rest seiner Tage einsperrt? Etwas Besseres kann er kaum erwarten!«
    Und was wäre schlimmer?, fragte R. L. Stevenson Jamieson.
    »Er hält sich für einen Werwolf, R. L., und so, wie ich die Sache sehe, werden auch Gitter oder eine Gummizelle die Menschheit nicht vor ihm schützen! Wenn es zum Schlimmsten kommt, könnte er sein Leben verlieren. Sollte er sich zur Wehr setzen ... nun ja, dann ist er fällig; sonst müssten nämlich andere dran glauben!«
    Er spürte, wie R. L. nickte. Ich glaube, tief im Innern wusste ich Bescheid. Natürlich, sonst wäre ich ja nicht zu dir gekommen. Aber ich dachte mir, wenn er schon sterben muss, dann am besten doch von deiner Hand, Necroscope!
    »Nicht, wenn es sich vermeiden lässt, R. L.« Harry schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt, wo ich mit dir geredet habe. Aber sollte es darauf ankommen ...«
    Ich verstehe, erwiderte R. L. Und, Harry, wenn ich dir irgendwie helfen kann ...?
    »Nun ja, vielleicht kannst du das wirklich!« Plötzlich hatte der Necroscope eine Idee. »Wie steht es um deine Obeah-Kräfte,
R. L.?«
    Eh? Harry konnte den überraschten Gesichtsausdruck seines Gegenüber beinahe sehen. Na ja, die sind wohl mit mir gestorben!
    »Ach, tatsächlich?« Harry wusste, dass dem nicht so war; denn was auch immer ein Mensch im Leben getan hatte, das führte er in der Regel auch nach dem Tod weiter. Es war sogar gut möglich, dass R. L.s Obeah-Kräfte dazu beigetragen hatten, die Identität seines Bruders vor der Großen Mehrheit geheimzuhalten.
    Glaubst du nicht? Offensichtlich hatte R. L. noch gar nicht darüber nachgedacht. Mein Gott! Du meinst, ich habe immer noch auf A. C. aufgepasst, selbst nachdem er mich umgebracht hatte?
    »Schon möglich«, sagte Harry. »In gewisser Weise hast du nie aufgehört, ihn zu beschützen – oder wenigstens seinen guten Ruf.«
    Ha!, machte R. L. Seinen guten Ruf!
    »Dann eben deinen«, entgegnete Harry. »Und jetzt, na ja, vielleicht kannst du jetzt ja auch mich schützen.«
    Eh? Und wie?, wollte R. L. wissen.
    Harry erklärte es ihm und R. L. begriff. Er war zwar tot, aber immerhin hatte er noch seine Obeah-Kräfte ... oder vielleicht auch nicht. Aber durch den Necroscopen könnte er wieder über sie verfügen und sie so seinem Bruder nehmen! »Aber erst, wenn es so weit ist«, sagte Harry ...
    ... und zuckte erschreckt zusammen. Inmitten der dunklen Schatten der Seitenstraße war er so sehr in sein Gespräch mit dem Toten vertieft gewesen, dass er die leisen Schritte, die verstohlen näher kamen, nicht gehört hatte. Und als er sie schließlich hörte, war es zu spät. Eine Hand senkte sich auf seine Schulter.
    »Harry?«, sagte Trevor Jordan, als der Necroscope hörbar die Luft einsog und vor ihm zurückwich. »Habe ich dich erschreckt?«
    »Guter Gott!« , flüsterte Harry, indem er sich an die Wand lehnte. »Trevor ... Trevor, was machst du denn hier?«
    »Genau das, was du mir gesagt hast«, erwiderte Jordan verwirrt. Er zuckte die Achseln. »Ich halte mich bedeckt, was sonst?«

SECHSTES KAPITEL
    Nun, da die Unterhaltung mit R. L. beendet war, bestand wieder die Gefahr, dass jemand in Harrys Geist eindrang. Der Telepath Trevor Jordan war ebenfalls ein potenzielles Ziel, schließlich zählte auch er zu A. C. Doyle Jamiesons Feinden. Die außersinnliche Präsenz der beiden war zu viel, ihre ESP-Auren, für die große Masse gewöhnlicher Menschen nicht wahrnehmbar, durchdrangen die regnerische Nacht und strahlten geradezu nach allen Seiten aus – auch in die Werkstatt auf der anderen Straßenseite.
    Prompt spürte der Necroscope ... etwas. Doch anstatt davor zu erschrecken oder zurückzuweichen, antwortete er auf die gleiche Art und versuchte, in den Geist desjenigen einzudringen, der seine Gedanken las. Trevor Jordan spürte es ebenfalls, das unverhohlene Umhertasten sonderbarer, unheimlicher Geisteskräfte. »Was ...?«, setzte er an.
    Doch Harry hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Du kannst zuhören, wenn du willst«, flüsterte er. »Aber sieh zu, dass du deinen Geist vorerst noch abgeschirmt hältst. Ich gebe dir Bescheid, wenn es so weit ist.«
    Hä?, grunzte der Eindringling, nun nicht länger heimlich, sondern eindeutig ein fremdes Bewusstsein, überrascht, dass der Necroscope seine Gegenwart entdeckt hatte, aber auch über dessen unerwartete Reaktion darauf.
    Du ... schon wieder? Der kehlige, drohende Tonfall war unverkennbar, ebenso die an Größenwahn grenzende Überheblichkeit dieser Stimme. Jeder andere

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