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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wo er sich eigentlich befand, aber er wusste, dass er nicht die geringsten Schwierigkeiten haben würde, wieder hierher zu finden. Instinktiv nahm er die Atmosphäre des Ortes – seine Aura, seine »Koordinaten« – in sich auf. Von nun an würde er stets in der Lage sein, über das Möbius-Kontinuum wieder hierher zu gelangen.
    Der Wind trieb den Regen nur so in Schleiern vor sich her; die Straße war so gut wie verlassen. Die Geschäfte hatten bereits geschlossen und nur weit weg, am entgegengesetzten Ende der Straße, gab es einen Laden, in dem noch Licht brannte. Etwa auf halber Strecke hatte ein chinesischer Imbiss geöffnet; diesem gegenüber drang aus den Fenstern eines Pubs ein schwacher orangefarbener Schein durch »antike« Butzenscheiben, die so gar nicht hierher passten. Nur wo war das »B. J.’s«?
    Im ersten Moment hatte der Necroscope den Eindruck, der Fahrer habe ihn einfach am Ende der Welt abgesetzt. Doch dann entdeckte er in einer Nische zwischen einem Schuhgeschäft und einem Fisch-und-Chips-Imbiss, in dessen weiß übertünchten Fenstern ein Schild mit der Aufschrift »Zu verkaufen« hing, eine dunkle Tür und darüber ein kleines Leuchtschild, kaum größer und auch nicht heller als der Hinweis am Ausgang eines Kinos. Darauf stand in matten, blauen Neonbuchstaben: »B. J.’s«. Mehr nicht.
    Harry trat in die schattige Düsternis zwischen den beiden Läden. Noch im Begriff, auf die Tür zuzugehen, nahm er auf der anderen Straßenseite eine Bewegung wahr. Er wandte den Kopf, gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, wie in einem dunklen Ladeneingang direkt gegenüber das Blitzlicht einer Kamera erlosch. Was zum ...? Da fotografierte ihn jemand, wie er vor dem B. J.’s stand! Aber wer konnte denn überhaupt wissen, dass er hier war? Bis zum Nachmittag hatte er ja noch nicht einmal selbst eine Ahnung davon gehabt, dass er hierher kommen würde! Und er hatte es mit Sicherheit auch niemandem erzählt.
    Als er sich zur Fahrbahn umdrehte und so tat, als wolle er sie überqueren, huschte eine kleine, vornüber gebeugte Gestalt aus dem Ladeneingang und hastete die Straße entlang, auf den Pub zu. Während eilige Schritte über das nasse Pflaster patschten,
sah Harry unter einer breiten Hutkrempe ein Paar glänzend schwarzer Augen, das zu ihm zurückblickte.
    Den Kerl wollte er sich näher betrachten. Indem Harry sich den rötlichen Schein einprägte, der durch die Fenster mit den winzigen Scheiben fiel, wich er rasch zwischen die Schatten zurück, beschwor ein Möbiustor herauf und ... trat nur einen Augenblick später aus dem Zwielicht des Pubs auf die Straße hinaus, um sich wieder in Richtung B. J.’s in Bewegung zu setzen.
    Die geheimnisvolle Gestalt im Regenmantel und dem breitkrempigen Hut kam dem Necroscopen beinahe im Laufschritt entgegen und sah ihn erst im letzten Moment. Um ein Haar wäre der Mann mit ihm zusammengestoßen. Als er zur Seite wich, packte Harry ihn an den Armen, wie um ihn vor einem Sturz zu bewahren, und bekam auf diese Art Augenkontakt, wenn auch nur flüchtig, denn noch während Harry ihn anstarrte, bewies der kleine Kerl eine erstaunliche Körperkraft. Er war unglaublich drahtig. Wütend riss er sich los und rannte weiter die Straße entlang. Und diesmal ließ Harry ihn gehen, den ganzen laufenden Meter, und sah zu, wie er in eine Seitenstraße bog und verschwand ...
    Harry war sich ziemlich sicher, dass er den Mann noch nie gesehen hatte. Darum konnte der Fremde ihn unmöglich kennen und schon gar nicht erkannt haben. Und dass er sich des Möbius-Kontinuums bedient hatte – der Fremde würde niemals annehmen, dass der Kerl vor dem B. J.’s und jener andere, dem er nur einen Augenblick später in die Arme gelaufen war, ein und derselbe Mann waren. Also nichts, worüber Harry sich Sorgen zu machen brauchte. Aber ... was war hier überhaupt los? Handelte es sich um eine ernsthafte Bedrohung? Um etwas, was einen beunruhigen musste? Oder war das Ganze wesentlich simpler gelagert?
    Vielleicht ließ Darcy Clarke ihn ja beschatten – respektive beschützen, um über sein Wohl zu wachen. Doch wenn dies der Fall war, woher wusste Darcy dann, dass er ins B. J.’s wollte?
    Vielleicht war die Erklärung dafür ja noch einfacher:
    Womöglich beobachtete jemand das B. J.’s aus anderen Gründen. Vielleicht war der Typ auch ein Privatdetektiv, der im Auftrag handelte? Oder gar von der Polizei? Was, wenn das B. J.’s nur eine Fassade für ganz andere Geschäfte war? Und was für

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