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Neferets Fluch ( House of Night Novelle )

Neferets Fluch ( House of Night Novelle )

Titel: Neferets Fluch ( House of Night Novelle ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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ich genau hier, unter dieser Weide. Hier ist es, als hätte ich eine eigene Welt für mich, in der ich mir beim Klang des Brunnens einbilden kann, ich könnte wieder mit dem Fahrrad am Seeufer entlangfahren, mit dem Wind im Haar, und nichts und niemand könnte mich einholen.«
    Arthur öffnete die Augen und sah mich an. »Niemand? Wirklich niemand? Nicht einmal ein ganz besonderer Freund?«
    Mir wurde über und über heiß. »Vielleicht werde ich mir jetzt auch vorstellen können, wie ein Freund mich begleitet. Und ich erinnere mich, wie gern Sie das Radfahren mögen.«
    Da erstaunte er mich, indem er sich gegen die Stirn schlug. »Radfahren! Das erinnert mich daran, wie ich Sie hier im Garten bemerkte. Ich habe mich früh verabschiedet, damit ich noch mit Vater sprechen kann, ehe er zu Bett geht. Da ich mit dem Fahrrad hier bin, war ich gerade dabei, aufzusteigen, als ich jemanden lachen hörte.« Er hielt inne, und seine Stimme schien plötzlich tiefer zu werden. »Es war das wunderbarste Lachen, das ich in meinem Leben je gehört hatte. Es schien von hinter dem Haus zu kommen. Ich bemerkte das Gartentor, öffnete es und folgte dem Geräusch. Zu Ihnen.«
    »Oh«, hauchte ich glücklich. Mein Gesicht wurde noch heißer. »Ich bin froh, dass mein Lachen Sie zu mir geführt hat.«
    »Emily, Ihr Lachen hat mich nicht einfach hergeführt – es hat mich magisch angezogen.«
    »Ich muss Ihnen noch ein Geheimnis anvertrauen«, hörte ich mich sagen.
    »Es wird ein weiteres Geheimnis sein, das ich für mich behalten und wie einen Schatz hüten werde.«
    »Ich lachte deshalb, weil ich daran dachte, wie schön es war, Sie beim Dinner anzutreffen. Ehe Sie sich neben mich setzten, war ich so schrecklich nervös gewesen.« Ich hielt den Atem an und hoffte, dass ich nicht zu geradeheraus mit ihm gewesen war, wie Mutter gesagt hätte.
    »Nun, dann freut es mich über alle Maßen, Ihnen sagen zu können, dass ich auch zu Ihrer Dinnerparty am Samstag kommen werde, in Begleitung einer entzückenden Dame, von der ich hoffe, dass Sie sich auch mit ihr schnell anfreunden werden.«
    Mein bereits so geschundenes Herz krampfte sich bei diesen Worten zusammen. Doch ich machte große Fortschritte darin, meine Gefühle zu verbergen, also setzte ich dieselbe interessierte Miene auf wie bei Vater und sagte mit jener sanften Stimme: »Oh, wie nett. Ich werde mich freuen, Camille wiederzusehen, aber Sie wissen doch, dass sie und ich bereits befreundet sind.«
    »Camille?« Er sah völlig verdutzt aus. Dann sah ich, wie Begreifen über seine Züge ging. »Ach, Sie meinen Samuel Elcotts Tochter Camille.«
    »Ja, natürlich«, sagte ich, aber mein verwundetes Herz schlug schon wieder leichter.
    »Natürlich? Warum natürlich?«
    »Ich dachte, es sei beschlossene Sache, dass Sie daran interessiert seien, um Camilles Hand anzuhalten«, erklärte ich, und dann wurde mein Herz noch leichter, denn er schüttelte den Kopf und sagte mit Nachdruck: »Ich weiß nicht, wie etwas, wovon ich nichts weiß, beschlossene Sache sein soll.«
    Ich dachte, ich sollte etwas zur Verteidigung der armen Camille sagen, der es sicherlich zutiefst peinlich gewesen wäre, diese Worte zu hören. »Ich glaube, das war etwas, was Mrs. Elcott sich erhoffte.«
    Arthurs dunkle Brauen hoben sich, seine Mundwinkel ebenfalls. »Nun, dann lassen Sie mich jedes Missverständnis aus dem Weg räumen. Ich werde am Samstag meine Mutter zu Ihrer Dinnerparty begleiten. Meinen Vater plagt die Gicht, aber Mutter wünscht sich sehr, Ihren ersten öffentlichen Empfang zu besuchen, weil sie Sie unterstützen möchte. Sie ist die Freundin, von der ich hoffte, dass Sie sie finden werden.«
    »Also werden Sie nicht um Camilles Hand anhalten?«, fragte ich kühn, wenn auch atemlos.
    Da stand Arthur auf, lächelte und verneigte sich förmlich vor mir. Mit großer Wärme und Freundlichkeit erklärte er: »Miss Emily Wheiler, ich kann Ihnen versichern, dass es nicht Camille Elcott ist, um deren Hand ich anhalten möchte. Und nun muss ich Ihnen, so leid es mir tut, eine gute Nacht wünschen. Bis Samstag.«
    Er drehte sich um und verschwand. Atemlos vor Glück und Erwartung blieb ich zurück, und mir schien, als sei selbst der wunderschöne, schützende Mantel aus Schatten um mich von meiner Freude erfüllt. Doch ich wagte nicht mehr lange in Gedanken bei den wundersamen Ereignissen dieses Abends zu verweilen. Obwohl mein Herz von Arthur Simpton erfüllt war und ich an nichts anderes denken wollte als

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