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Nefilim KI 8 - Punabbhava

Nefilim KI 8 - Punabbhava

Titel: Nefilim KI 8 - Punabbhava Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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hohe Decke. Nackter Betonboden wurde stellenweise von Gittern bedeckt. Ich ging in die Halle hinein, als ich über das Wrack eines Roboters stolperte.
    Regale, teilweise rostzerfressen und in desolatem Zustand aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, zogen sich Reihe um Reihe zwischen den Säulen entlang. Ich ging an eines heran, wischte den klebrigen Staub von einer Kiste und öffnete sie mit einiger Mühe. Es handelte sich um eine vakuumversiegelte Box und in ihr Lagen Decken, die selbst auch noch in Folien eingeschweißt waren.
    Die Nacht hätte bequemer sein können, wenn jemand mal hier nachgeschaut hätte.
    Ich wischte ein Schild am Regal ab, doch die Buchstaben waren verwittert und unleserlich. Ich folgte den Reihen, öffnete noch zwei Kisten und entdeckte einfache medizinische Hilfsmittel sowie einen Schutzanzug, der wohl gegen Strahlung schützen sollte, doch diese Dinge waren größtenteils durch Alterung unbrauchbar geworden.
    Man hatte sich also gut vorbereitet.
    Genützt hatte es allerdings gar nichts.
    Welcher Wahn und welche unbegreifliche Idiotie hinter den Entscheidungen meiner Vorfahren stand, war mir plötzlich unverständlich. Sicher war das Leben in der Claifex unter der Geißel der Großen Drei etwas, das ich genauso verachtete, wie sie. Doch diesen Krieg anzufangen, um ein kaputtes System gegen ein anderes, ebenso defektes Machtgefüge auszutauschen, war absurd.
    Ich setzte mich auf eine der Kisten und überlegte, wie es uns überhaupt möglich sein konnte, unser Ziel zu erreichen. Ging es nur so? Mit Krieg? Mit dem Bau von Bunkern und dem Horten von Dingen, die man nur dann brauchte, wenn das Leben nicht mehr lebenswert war?
    Wir mussten einen anderen Weg finden. Eine andere Lösung.
    Ich wusste nicht wie, aber allein in dieser Halle der toten Welt meiner Vorfahren sitzend, wurde mir bewusst, dass es einen anderen Weg geben musste.
    Es musste .
    Vielleicht war ich mit meinen Fähigkeiten als Mensch an die Grenze meiner eigenen Möglichkeiten gelangt. Doch Menschen sind erfindungsreich. Ich würde Mittel und Wege ersinnen, wie ich das Ziel eines Lebens in Freiheit und Sicherheit erreichte, ohne eines davon aufzugeben.
    Ich brauchte allerdings Hilfe.
    Sobald ich in der Lage war, würde ich die Nefilim aus Gerans Kontrolle befreien. Sie sollten meine ersten Verbündeten sein. Dann würde sich zeigen, wer dieser Erebos war und was er wollte, wie seine Absichten waren.
    Immerhin hatte er Aureol die Stirn geboten.
    Ich konnte mir kaum vorstellen, wie das möglich gewesen war. Truktock würde es mir jedoch erklären, wenn ich ihn darum bat.
    Und dann war da noch Aristea mit ihren verbesserten Fähigkeiten.
    Von Möbius konnten wir sicher keine Hilfe erwarten - oder doch? Ich würde dem langbeinigen Mistkerl am liebsten den Hals umdrehen, aber womöglich sollte ich meine Energie nicht mit solchen Gedanken verschwenden.
    Ich sah mich um und atmete die nach Schimmel und Verrottung riechende Luft dieser Gruft einer toten Idee ein. Die Reise in die Vergangenheit, die unausweichliche Fügung des bizarren Schicksals, das meine Existenz und Sieraas Tod herbeigeführt hatte, zeigten mir überdeutlich, dass ich die Gestaltung meiner Zukunft selbst in die Hand nehmen musste.
    Diesmal ging es nicht um Geld, um ein paar materielle Vorteile oder die simple Freude an einer Arbeit, die mir Spaß machte. Ich wollte die Welt verändern, in der ich lebte.
    Ich versuchte, über mich selbst lachen, doch es ging nicht. Hier war die Grenze, die ich überschreiten würde, der Schritt, den ich tat, um über mich selbst hinauszuwachsen.
    Ich stand auf ...
    ... atmete ein paar Mal tief ein ...
    ... und verließ diesen Ort.
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14 - Ein kleiner Schritt

    Bei meiner Rückkehr aus der Tiefe waren Truktock und Maya zurück im Speisesaal und unterhielten sich mit Musashi, Zek und Ari.
    Sie sprachen über den Ablauf der nächsten Tage, die Organisation der Bedürfnisse der beiden Crews und worauf es ankam, wenn wir Erebos um Asyl baten.
    »Dann haben wir alles besprochen. Ihr brecht also auf?«, fragte Maya schließlich.
    Aristea stimmte zu und sah mich an.
    »Ich bin bereit. Truktock? Musashi?«
    Der Nefilim nickte und Truktock erhob sich von seinem Stuhl. Ari sah uns nacheinander an und versetzte uns nach Floxa II.
    Diesmal veränderte sich die Umgebung allmählich, als würden sich die Elemente des Bunkers, seine Wände und Böden, Tische und Stühle aus Beton und Stahl, zu der Welt formen, die wir nun betraten. Der langsame

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