Nefilim KI 9 - Refugium
Bergbaukolonie namens Mundahan befindet.«
»Die Mine?«
»Anscheinend. Das erste Schiff, das abgestürzte Wrack, welches du bereits besucht hast, Iason, war vor der Sidiin aufgebrochen. Dieses Rettungsschiff wurde losgeschickt, nachdem der Kontakt zur Besatzung des ersten Schiffes abgebrochen war. Nach allem, was ich sagen kann, wurde die Mine erst danach versiegelt.«
»Dann wurden die Schiffe von denjenigen zerstört, die jetzt die Mine versiegelt haben?«
»Wahrscheinlich. Wir befinden uns in Ring IX, also den Bann-Systemen. Wir dürften eigentlich nicht hier sein. Doch aus irgendwelchen Gründen scheint man vergessen zu haben, welches Geheimnis hier begraben liegt.«
»Vergessen oder verdrängt?«
»Ich schlage vor, wir fliegen mit der Cheiron hin und untersuchen den Ort genauer.«
Ich blickte Ipsoor an. »Es gibt Raumanzüge für Kinuu an Bord«, sagte ich grinsend.
»Ich hatte befürchtet, dass du das sagen würdest. In Ordnung, lass mich einen suchen, der mir passt.«
»Wir treffen uns auf der Cheiron.«
Ipsoor machte sich auf die Suche nach einem Anzug und Aristea legte den Kopf schief, eine unausgesprochene Frage auf den Lippen.
Ich seufzte. »Nein, wir gehen . Sonst werde ich noch fett und faul.«
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14 - Sesam öffne dich!
Das Schott öffnete sich nicht.
Wir hatten jeden elektronischen Zauberspruch angewendet, den Musashi auf Lager hatte und auch Aristea konnte nichts tun, um uns in die Mine zu bringen.
Ich seufzte in meinen Helm, dessen Scheibe einige Sekunden von innen beschlug, sah das durch den Beschlag weichgezeichnete Bild unserer Umgebung. Wir kraxelten auf der dunklen Seite eines kleinen Mondes ohne Atmosphäre und standen auf einer vor langer Zeit begradigten Ebene, die der Cheiron als Landeplatz auf Mundahan diente. Ihre Scheinwerfer leuchteten das Plateau aus, auf dem wir uns bewegten, ließen den Staub sichtbar werden, den wir bei der Landung aufgewirbelt hatten und der sich aufgrund der niedrigen Schwerkraft nur allmählich legen wollte.
Hier und dort waren alte Installationen aus der Zeit verblieben, in welcher man Mineralien abgebaut hatte. Einige Gebäude, ein paar Gerätschaften, Schilder, Lampen und dergleichen mehr. Doch Meteoriten hatten Schäden angerichtet, seit der Schutzschild, der einst die Bergbaustation geschützt haben musste, abgeschaltet worden war. Der Ort war seit meinem letzten Besuch sogar noch finsterer und bedrohlicher geworden. Jedenfalls bildete ich mir das ein. Die leerstehenden und verfallenden Gebäude, die man aus Fertigmodulen errichtet hatte, sahen aus wie überdimensionale Totenschädel. Treppenstufen grinsten wie entblößte Zahnreihen, verdunkelte Scheiben und offenstehende Luken wie leere Augenhöhlen.
Wir standen am Ende einer tiefen Rampe, die in den Felsen hineinführte, und wurden von der massiven Tür zurückgehalten, die ich bereits mit Kapitän Gsuk Tar entdeckt hatte. Sie versperrte den rund fünfzig Meter breiten und ebenso hohen Eingang, der in die Mine führte, welches das Zentrum der Anlage darstellte. Unsere Scanner wurden in direkter Nähe zu der massiven Barriere immer wirkungsloser und konnten nichts feststellen, was uns genützt hätte. Selbst Musashis Sensoren drangen nur bis zur Oberfläche vor. Irgendeine unerkannte Einrichtung war daran schuld.
Wir waren ratlos.
»Jetzt wissen wir zumindest, warum sich keiner darum bemüht, uns Ärger zu machen«, sagte ich.
»Es scheint unmöglich, den Zugang zu diesem Ort zu öffnen.«
Ipsoor, der einen intakten und passenden Raumanzug im Kinuu-Schiff gefunden hatte, deutete auf das matte und vollkommen ausdruckslose Metall der schweren Luke vor uns. Nur ein paar angeschmorte Streifen waren von Musashis Attacken erkennbar.
»Das ist keine Claifex-Technologie.«
»Wie kommst du darauf?«, fragte ich.
»Intuition.«
»Rätselraten«, erwiderte ich.
»Ansichtssache.«
»Jedenfalls kommen wir so nicht weiter. Irgendwelche Ideen zu drastischen Maßnahmen, die wir ergreifen können?«
Musashi schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. Seine Stimme drang über die Kopfhörer in meinem Helm zu mir. »Mir bleibt nur mein GME, doch es nützt uns nichts, das zu zerstören, was wir untersuchen wollen. Mit Gewalt kommen wir hier nicht weiter, wir riskieren dann nur den Verlust dessen, was wir dort finden können.«
»Dann können wir nur das tun, was Gsuk Tar und ich auch getan haben - gehen.«
»Das ist frustrierend!«, schimpfte Aristea. »Wer hat dieses Ding gemacht und
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