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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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wollte, angesichts der ungewöhnlichen Situation an Bord, hatte ich nichts einzuwenden. Es musste frustrierend sein, der letzte Vertreter der eigenen Spezies zu sein und seine Artgenossen bestatten zu müssen. Doch ich wusste nicht genug über die Kinuu, um mich weiter in Ipsoor hineinversetzen zu können.
    »In Ordnung. Ich lasse die Roboter ein paar Folien holen, damit wir sie darin einwickeln können.«
    Ipsoor machte sich auf den Weg, während Aristea den Robotern erklärte, wo sie die anderen Toten deponiert hatte. Ich ging hin und wies Mütze an, die Folien zum Einwickeln der Leichen zu besorgen. Er wackelte davon, rückte seine Kopfbedeckung zurecht und ich schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen das unbedingt in Ordnung bringen.«
    »Ich finde, er sieht dadurch witzig aus.«
    »Gaias sind nicht witzig. Wenn du gesehen hättest, was sie aus Kylons Leibwächtern gemacht haben ...«
    »Ich habe davon gehört. Aber dieses Programm ist deaktiviert, oder?«
    »Gute Frage. Vielleicht sollten wir Demi darauf ansprechen.«
    »Die Roboter kümmern sich um den unangenehmen Teil. Was machen wir jetzt?«
    »Musashi scheint noch beschäftigt zu sein. Lass uns mal an Bord umsehen. Ich bin neugierig.«
    »Ich auch. Das ist eigenartig. Früher hätte ich das nicht gemacht. Aber ich habe keine Angst mehr, weißt du?«
    Ich sagte nichts, denn ich wusste tatsächlich nicht, wovor jemand mit Aristeas Fähigkeiten Angst haben sollte. Das Vakuum konnte ihr nichts anhaben. Sie war schneller als ein Nefilim, und wenn alle Stricke rissen, konnte sie jeder Gefahr durch eine Teleportation entrinnen. Oder teleportierte die Quelle der Gefahr hinfort. Ihre Fähigkeiten waren, seit Möbius den Preis dafür akzeptiert hatte, ins Ungeheuerliche gestiegen. Ich sah die junge Frau in ihr, spürte, wie verletzlich ihre Emotionen waren, und hatte stets das Gefühl, sie schützen zu müssen - was absurd war. Sie hatte mir häufiger das Leben gerettet, als ich ihr, und es gab nicht viel, vor dem ausgerechnet ich sie beschützen konnte.
    Ausgenommen vor ihr selbst.
    Ich ergriff ihre Hand, genoss ihr strahlendes Lächeln und schlenderte mit ihr zu einem zweiten Ausgang der Brücke. Es handelte sich um einen Korridor, der zu einer Reihe von Arbeitsräumen führte. Wir betraten jeden Raum, versuchten den Zweck der Geräte darin zu erfahren, suchten den nächsten auf und fuhren damit fort, bis wir in einer Kammer landeten, in der Zellen mit Glasscheiben sehr große Aquarien enthielten. Das Wasser darin war zu Eis erstarrt und hatte die Scheiben rissig werden lassen.
    »Das wird ein Problem, sobald die Eisblöcke schmelzen.«
    Bereits jetzt tropfte es hier und da durch die Risse der dicken Glasscheiben.
    »Ich könnte das Eis hinausteleportieren.«
    »Ich frage mich, was in dem Eis ist.«
    »Fische?«
    Ich blickte mich um und erkannte, dass vor jeder Glasscheibe ein Pult montiert war. Die Anordnung rief eine Assoziation hervor.
    »Das sieht wie Kommunikationskonsolen aus, findest du nicht?«
    Aristea sah mich mit dem Aufkeimen der Erkenntnis in den Augen an und trat an eines der Aquarien heran. Sie drückte eine Hand auf das geborstene Glas und schloss die Augen eine Weile.
    »Es ist etwas in dem Eis ... ich kann es spüren.«
    Ich aktivierte mein Funkgerät und rief Musashi. »Hast du die Datenbanken analysiert und übersetzt?«
    »Teilweise. Ich muss mich mit drei Sprachen auseinandersetzen. Es scheint, die Korokari waren nicht die einzigen Nicht-Kinuu an Bord. Es gab zahlreiche Kommunikationsaufzeichnungen. Ich versuche, ein vollständiges Bild zu erhalten, bevor ich Mutmaßungen anstelle.«
    »Wir sind auf gefrorene Wassertanks gestoßen. Sieht nach Umweltkammern für Wasseratmer aus.«
    »Das hatte ich bereits vermutet. Seht euch weiter um!«
    Ich beendete die Funkverbindung und trat zu Aristea, die das Wasser an ihrer Hand betrachtete und die Nase rümpfte, als sie daran roch.
    »Puh. Das riecht wie toter Fisch. Warte mal!«
    Sie verschwand für eine Minute und tauchte dann genauso unvermittelt wieder auf.
    »Wo bist du gewesen?«
    »Auf der Cheiron. Finger waschen.«
    Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte gleichzeitig den Kopf. »Na klar. Wieso nicht? Lass uns sehen, was sich noch an Bord befindet.«
    Wir verließen die Kammer mit den Tanks und gelangten nach einer Kletterpartie in einen Bereich, der offenbar zur Unterbringung der Passagiere oder der Mannschaft vorgesehen war. Hier gab es Räume, die ganz eindeutig dazu gedacht waren, Kinuu zu

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