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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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warum?«
    »Es könnte mit dem Konflikt zusammenhängen, der zur Zerstörung meiner Welt geführt hat. Wenn wir da hinein wollen, sollten wir zunächst herausfinden, wer das Tor erbaut hat.«
    Musashi nickte. »Ich stimme Ipsoor und Iason zu. Wir können hier nichts ausrichten. Wir müssen mehr über diesen Ort in Erfahrung bringen, bevor wir etwas erreichen können.«
    Wir machten uns auf den Rückweg die Rampe hinauf und betraten das Plateau. Bald befanden wir uns wieder unter der Cheiron, zwischen ihren Landestützen und im grellen Schein der Lampen.
    »Wir können uns zum anderen Kinuu-Schiff aufmachen, dass in ...«, ich blickte auf mein Datenarmband im Ärmel meines Raumanzuges, und rief die Navigation auf, »... in dieser Richtung liegt.« Ich wies in die entsprechende Himmelsrichtung. »Der kleine Fußmarsch tut uns gut.«
    Niemand stimmte mir zu. Musashi war das Gehen gleichgültig, Aristea hatte keine Lust und Ipsoor war eher besser im Klettern und vermied gern lange Strecken auf gerader Ebene.
    Ich seufzte. Was war nur aus den guten alten Sitten geworden? Ein kleiner Mondspaziergang hatte noch nie jemandem geschadet.
    »Nun gut, wir nehmen den Gleiter. Dann können wir vielleicht gleich noch ein paar Sachen transportieren, die wir eventuell finden.«
    Ich wies Hunderteins an, den kleinen Gleiter aus dem Hangar der Cheiron abzusenken. Er war kaum mehr als eine primitive Plattform mit harten Sitzgelegenheiten zum Ausklappen und einer Ladefläche für Transportgut. Er war zweckdienlich, doch ich vermisste meinen alten Krabbelkäfer, den Multipod, der mir auf der Cheiron I viele Jahre gute Dienste geleistet hatte.
    Wir setzten uns, ich schickte Hunderteins zurück an Bord und ließ den Gleiter voranschnellen, eine Staubwolke zurücklassend, die wir im Schein der Lichtstrahler zurückließen, als wir in die Dunkelheit drangen.
    Ich schaltete die Scheinwerfer des Gleiters ein und folgte einer planierten Straße, die uns zwischen weiteren der Gebäude und Fabrikationsanlagen hindurchführte. Bald ließen wir die Bauwerke zurück und die Straße wurde zu einem verfallenen Weg aus kraterübersäten Platten, der sich in das tote Tal des kleinen Trabanten erstreckte, bevor er abrupt endete. Ich ließ unser Fahrzeug ins offene Gelände vordringen und umkreiste einen Hügel.
    Sterne glitzerten in unermesslicher Zahl über uns und Aristea, die nur von einer unscheinbaren Blase aus Energie umgeben war, blickte gedankenverloren hinauf.
    Ich ertappte mich bei dem Gedanken, wie es wohl sein mochte, den Weltraum so wahrzunehmen wie sie. Sie war ein Kind der Sterne, von Möbius dazu erschaffen zwischen ihnen zu reisen.
    Zu welchem Zweck wussten weder Ari noch ich. Und ich war mir nicht sicher, ob Möbius überhaupt irgendeine ernstzunehmende Absicht dabei verfolgt hatte. Vielleicht war er auch wie ein kleines Kind ... verspielt und verantwortungslos.
    Die Vorstellung missfiel mir jedoch und meine Intuition sagte mir, dass mehr an ihm und seinen Experimenten war. Eine Absicht, die wir nur noch nicht erkannt hatten. Ich schluckte bei dem Gedanken daran, was er aus Aristeas und meinen Erbanlagen vielleicht in diesem Augenblick machte. Das Kind, das daraus entstand, war auch unser Kind, egal welche Veränderungen Möbius an dem Erbgut vornehmen mochte.
    Unser Kind.
    Der Gedanke erfasste mich zum ersten Mal in seiner vollen Tragweite. Er verwirrte und beunruhigte mich, mehr noch, als ich mir eingestehen wollte.
    Wer waren wohl Aristeas wirkliche Eltern gewesen? Hatten sie auch einen Preis bezahlt? Waren sie noch am Leben?
    Und warum hatte Möbius ausgerechnet mich ausgesucht? Meine Existenz war ein Paradoxon, betrachtete man die Tatsache meiner Reise in die Vergangenheit und meine Wiedererweckung durch Sieraa, die dort sterben musste, um mich im Hier und Jetzt aus Aureols Gefangenschaft zu befreien, und damit aus dem Quasitod zurückzuholen, den ich erlitten hatte. Konnte es sein, dass Möbius' Auswahl durch diese Tatsache beeinflusst worden war?
    Der Gedanke beunruhigte mich, denn ich war hilflos gegenüber Wesen, deren Handlungen von den unwahrscheinlichsten Zusammenhängen von Ursache und Wirkung bestimmt wurden. Ich ahnte, dass sich größere Sinnzusammenhänge noch offenbaren würden, wenn ich danach suchte. Doch wo sollte ich mit der Suche anfangen? Und wollte ich überhaupt suchen?
    Ich hatte Angst - Angst vor dem, was ich dabei finden mochte.
    Als die Lichtkegel unserer Scheinwerfer auf eine eigenartige Form in der

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