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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Dunkelheit fielen, blendete das Navigationssystem eine Information in die Sichtscheibe meines Helms ein. Wir hatten das Wrack des Kinuu-Schiffes erreicht und meine Gedanken wurden von der vor mir stehenden Aufgabe in Beschlag genommen.
    Ich erinnerte mich, dass Gsuk Tar und ich damals durch den Bruch in der Hülle hineingelangt waren und auch, dass er auf der anderen Seite lag.
    Ich umrundete das Wrack, dessen Form sich dunkel und monumental wie ein Ungetüm aus einem Alptraum in den Sternenhimmel streckte.
    »Das Schiff ist ja gewaltig!«, rief Ari erstaunt.
    »Knapp zwei Kilometer lang, dreihundert Meter hoch und doppelt so breit. Es ist jedoch in der Mitte auseinandergebrochen. Die andere Hälfte liegt etwa zwei Kilometer von hier entfernt, aber sie ist noch stärker beschädigt und hat sich beim Aufschlag mehrmals überschlagen.«
    Ipsoor beugte sich vor. In der verspiegelten Kuppel, die seinen Rezeptorkranz umgab, spiegelte sich mein Gesicht hinter der Sichtscheibe meines eigenen Helms.
    »Wie lautet der Name des Schiffes, weißt du das?«
    »Leider nicht. Ich wusste bis vor kurzem nicht einmal, dass diese Farbkleckse die Schrift der Kinuu darstellen.«
    »Ich frage mich ...«, sagte Ipsoor und hielt plötzlich inne. »Dorthin!«
    Er deutete auf den Bug des Schiffes, wo sich Schutt und aufgewühltes Gestein wie eine erstarrte Bugwelle aufgehäuft hatten. Ich lenkte den Gleiter in die angegebene Richtung und ließ ihn innehalten, als Ipsoor auf eine erhabene Stelle mit eigenartigen Farben an der Spitze des Rumpfes wies.
    »Die Kinatain? Ist das möglich?«
    Musashi beugte sich zu uns herüber, das Licht der Instrumente glitzerte auf seiner Metallhülle. »Der Name wird in den Datenbanken der Sidiin genannt.«
    »Du kennst das Schiff?«
    »Es ist beinahe legendär. Ein verschollenes Forschungsschiff. Es war schon während seines Baus von politischen Intrigen und öffentlichen Kontroversen begleitet gewesen. Es steht im Verdacht, den Konflikt angeheizt zu haben, der schließlich zur Auseinandersetzung mit der Claifex führte und in der Vernichtung meiner Heimatwelt endete.«
    »Jetzt bin ich aber gespannt, was wir an Bord der Kinatain mit deiner Hilfe finden, und was wir über das Schicksal deiner Leute herausfinden können. Ich habe hier damals nicht viel mehr als das gefunden, was ich dir mitgebracht habe.«
    Ich ließ den Gleiter wieder lossausen und umrundete den mächtigen Bug der Kinatain. Trümmerstücke, die von der Hülle herabgeschleudert worden waren, als der gewaltige Rumpf aufgeschlagen war, lagen überall. Ich sauste zwischen einem trichterförmigen Teil in der Größe eines Multipod und einem langen Bruchstück aus der Hülle dahin, ließ unser Gefährt über einen Schuttberg steigen und auf der anderen Seite wieder hinabgleiten. Dann hatten wir das aufgebrochene Ende des Rumpfes erreicht.
    Ich ließ den Gleiter anhalten und stellte den Antrieb ab.
    Wir stiegen ab und ich holte einen starken Handscheinwerfer, der an der Seitenverkleidung befestigt war, und schaltete ihn ein. Ich ließ den Lichtstrahl an den aufgebrochenen Decks und Sektionen des Wracks hinaufwandern. Leere Räume und Hallen, größtenteils ausgebrannt oder zerfetzt, boten sich unseren Blicken dar. Einige Kabinen enthielten als Kontrapunkt zum Anblick der totalen Zerstörung beinahe intakte Einrichtungen. Das Ausmaß der Katastrophe, die über die Mannschaft und die Passagiere hereingebrochen war, war kaum abzuschätzen. Einige Meter vor unseren Füßen lagen kleinere Gegenstände und ein fast brauchbar aussehender Stuhl eigenartiger Machart stand aufrecht da. Ich erinnerte mich, damals kurz darauf gesessen zu haben.
    »Im Inneren gibt es weite Bereiche, die verformt und zerrissen sind. Äußerste Vorsicht ist geboten. Auch sind noch Teile der Energieversorgung intakt. Es kann zu tödlichen Entladungen aus offenliegenden Leitungen kommen. Seht euch also vor und seid jederzeit achtsam.«
    Ich hatte die Rede vorwiegend für Ipsoor geschwungen, denn um Musashi und Aristea musste ich mir kaum Gedanken machen. Eher um meinen eigenen Hintern.
    Ich holte einen Rucksack, den ich mit zu vielen Ausrüstungsgegenständen beladen hatte, und führte die Gruppe zu dem Steg, den Gsuk Tar und ich vor etlichen Jahren aus einigen abgebrochenen Teilen improvisiert hatten. Er war von Staub bedeckt, doch unsere Fußspuren waren noch immer sichtbar.
    »Jemand ist hier gewesen«, sagte Ari.
    »Ja, Gsuk Tar und ich. Den Steg haben wir angelegt.«
    Ich

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