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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Ich hege den Traum vom Terraforming einer Welt für die Menschen, suche nach Wegen, die Flora und Fauna der alten Erde wiederzubeleben. Aber ich frage mich allmählich, warum?« Sie blickte einen Moment in die Ferne und dachte nach. »Das Leben an sich ist ein endloser Anpassungsprozess. Leben ist Veränderung. Ich will einen Schritt zurückgehen und etwas wiederbeleben, das vor langer Zeit gestorben ist. Jetzt, wo die meisten Jahre hinter mir liegen, frage ich mich, ob es nicht ein Ende für alles geben muss, was lebt. Denn nur wenn ein Leben endet, kann ein anderes Leben weitergehen. Womöglich muss der Mensch, wie wir ihn kennen, untergehen, damit etwas Neues aus ihm entstehen kann. Diesen Schritt zu gehen, sich selbst aufzugeben, könnte die letzte große Herausforderung für den Menschen sein. Ich weiß nur nicht, ob er ihr gewachsen ist.«
    »Sie sind heute aber sehr jenseitsbezogen«, sagte ich lächelnd.
    Sie lachte. »Hören Sie nicht auf das Geplapper alter Weiber! Ich sehe mein Ende jeden Tag näherkommen. Es stellt mich vor Fragen, für die es keine Antworten gibt. Aber es verändert auch meine Sichtweise für die Dinge. Sie sind noch zu jung, um über solche Sachen nachzudenken.«
    »Ich bin fast 150 Jahre alt und schon einmal gestorben.«
    »Damit hätten Sie mir eine Erfahrung voraus. Lernen Sie etwas daraus.«
    Die Tür zu Demis kleinem Labor öffnete sich und Zek, bunt und kahlköpfig wie immer, jedoch mit offenkundig getrübter Stimmung, trat ein. Sie schien sich über das Wiedersehen zu freuen, doch es war ihr anzumerken, dass etwas nicht stimmte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Ari.
    Zek machte eine nervöse Geste mit der Hand. »Wie soll ich mich wohl fühlen? Meine Familie und meine alten Freunde ... ich möchte gar nicht wissen, was die gerade durchmachen.«
    »Wovon redest du?«, fragte ich.
    Sie blickte überrascht auf. »Habt ihr es noch gar nicht gehört? Die Mobilmachung der Claifex-Truppen gegen Lukrutan?«
    Ich ächzte. »Das kann doch nicht wahr sein! Warum?«
    »Es ist eine geheime Menschenenklave entdeckt worden, die von meiner Regierung vor der Claifex versteckt worden ist. Man spricht nun von Hochverrat, Terrorismus und all dem anderen Unfug.«
    »Weiß Erebos davon?«
    »Ja. Er berät sich mit Odin. In der Tat sollte ich euch bitten, zu Odin zu gehen. Es gibt eine Besprechung am großen Tisch. Alle kommen.«
    Ich stand auf. »Worauf warten wir?«
    Aristea nahm die Kapsel von Demi entgegen.
    »Ich habe die Analysedaten von Erebos. Ich werde mich damit beschäftigen, sobald ich kann«, versprach sie.
    »Worum geht es?«, fragte Zek.
    »Wir haben eine Genomprobe mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Ich würde gerne deine Meinung dazu wissen«, sagte Demi zu Zek. »Doch das muss jetzt warten.«
    »Ich werde uns hinbringen«, sagte Aristea und blickte in die Runde.
    »Bin ich auch eingeladen?«, fragte Ipsoor.
    Zek zog eine Grimasse. »Nicht direkt.«
    »Dann werde ich einen Spaziergang machen«, sagte er und verließ das Labor.
    Aristea versetzte uns in den kathedralenartigen Raum, der Odins Wohnung seit dem Ende des Terra-Krieges darstellte. Der neue große Tisch, der nun in der Mitte der Halle seinen festen Platz hatte, wurde bereits von einigen Leuten besetzt. Truktock, Maya und Susannah blickten auf, als wir in der Halle materialisierten. Eine Manifestation Erebos' erhob sich neben dem Tisch - ein humanoid geformter Wirbelsturm aus Kleinschrott in Zeitlupe - und begrüßte uns mit einer Stimme, die von allen gehört werden konnte. Er hatte seine Kommunikationsweise offenbar dauerhaft angepasst.
    Am hinteren Ende der Halle regten sich zwei große Gestalten - Odin und Sargon. Sie kamen an den Tisch heran und begrüßten uns ebenfalls.
    Odin sprach zu allen. »Wir sind vollzählig. Zur Lage möchte ich ein paar der wichtigsten Fakten nennen. Vor rund 32 Stunden fand eine Mobilmachung der verbliebenen Claifex-Flotte gegen Lukrutan statt. Es ist das Resultat der Zerstörung des Zeitreiseportals. Erebos und ich sind der Ansicht, dass wir die Verantwortung für diese Tat übernehmen sollten. Wir haben durch die kürzliche Zurückgewinnung von insgesamt 33 zusätzlichen Nefilim eine Gruppe von 35 voll einsatzfähigen Nefilim auf unserer Seite.«
    »35?«, fragte Truktock.
    »Musashi und Amaterasu, die sich jetzt hier befindet, mitgerechnet. Mich jedoch ausgeschlossen«, sagte Odin. »Diese Besprechung soll klären, ob wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Sicherheit

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