Nefilim KI 9 - Refugium
Lukrutans und der dort offenbar vorhandenen terranischen Enklave gewährleisten sollen und können.«
Zek schrie auf. » Sollen ? Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit? Nach allem, was wir angerichtet haben?«
»Es scheint so«, sagte Truktock. »Doch ich befürchte, wir müssen die übergeordneten Dinge auch in unsere Überlegungen einbeziehen, um den besten Weg -«
»Blödsinn!«, rief Zek aufgebracht und stand auf. »Was soll dem Überleben meines ganzen Spezies denn bitte übergeordnet sein? Reden wir hier über Politik oder haben wir ein Gewissen und Verantwortung angesichts unserer Möglichkeiten?«
Truktock seufzte, setzte zu einer Erwiderung an und Maya fiel ihm ins Wort. Innerhalb von Sekunden diskutierte jeder am Tisch und alle redeten durcheinander.
Ich schwieg.
Ich hatte mich bereits entschieden, was ich tun würde. Die einzige andere Person am Tisch, die nichts sagte, war Susannah. Unsere Blicke trafen sich, doch ich wurde nicht schlau aus dem, was ich in ihren künstlichen Augen las.
Mit einem Mal erhob sich Erebos und schien den Raum mit einer summenden Präsenz zu füllen.
Schweigen erfasste die Versammlung.
»Es liegt tatsächlich in unserer Verantwortung, das Überleben der Lukrutaner und Menschen unter ihnen zu gewährleisten. Doch ein Krieg muss unter allen Umständen vermieden werden. Ich habe bereits die Zustimmung der Nefilim, eine Demonstration der Macht durchzuführen, die jede weitere Vergeltungsmaßnahme der Claifex von vornherein ausschließen könnte.« Er machte eine Pause. »Doch es gilt, die weitreichenden Konsequenzen dieser Handlung zu bedenken, so wie Truktock es bereits andeutete. Zwingen wir die Claifex mit unserer Macht zu einer Verzweiflungstat, ist eine Allianz mit Aureol nicht mehr auszuschließen. Das muss unter allen Umständen vermieden werden, da es das unweigerliche Ende aller Bewohner der Claifex bedeuten könnte.«
»Aber was sollen wir tun?«, fragte Zek verzweifelt. »Wir können meine Leute doch nicht einfach sterben lassen.«
»Das können wir in der Tat nicht«, sagte Odin. »Die Tatsache, dass Lukrutan ins Visier der Claifex gerät, ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir hier momentan unangreifbar sind - sie wissen allerdings sehr wohl, dass auf Floxa II etwas vor sich geht. Der Mechanismus, der den Metaraum des Floxa-Systems abschottet, hat dazu geführt, dass man jetzt ein anderes Ziel sucht, um uns aus der Reserve zu locken. Erebos und ich haben jedoch einen Weg gefunden, diesen Mechanismus zu kopieren. Dazu ist der Einsatz der Nefilim nötig. Für die Abschottung eines einzigen Systems werden neun Nefilim benötigt.«
»Können wir nicht das Motaxun-System abriegeln?«, fragte Maya.
»Nur in der Theorie. Die Abschottung eines Systems muss innerhalb seiner Heliosphäre erfolgen. Platzieren wir neun Nefilim innerhalb des Motaxun-Systems, dürften diese nicht lange den Angriffen der Claifex-Flotte standhalten. Schicken wir den Rest der Nefilim hinterher, sind wir handlungsunfähig und Geran könnte die Situation ausnutzen. Die Abriegelung des Metaraums wäre dann nur von kurzer Dauer. Es ist sinnvoller, wenn wir das Lukrutan-System abschotten.«
»Werden sie dann nicht ein neues Ziel suchen?«, fragte Demi. »Die Anzahl unserer Nefilim ist begrenzt. Sind drei Systeme belagert, haben wir ein Problem.«
»Es ist ein Spiel auf Zeit. Wir brauchen daher auch bald die übrigen Nefilim, uns sei es nur, um die Bedrohung durch Gerans Einfluss auszuschließen. Die Claifex-Flotte kann nur eine bestimmte Anzahl Systeme angreifen, insbesondere jetzt, wo die Gesamtzahl der Schiffe durch die Zerstörung des Torus' verringert worden ist.«
Ich kratzte mich am Hinterkopf, dort, wo die Narbe meiner OP verheilte. »Nicht, dass ich mich nicht noch einmal aufschnippeln lassen würde, aber gehen wir das Problem nicht von der falschen Seite an?«
»Lass uns an deinen Gedanken teilhaben, Iason«, sagte Erebos.
»Das Problem ist und bleibt vorrangig Aureol. Wir haben theoretisch Verbündete gegen Aureol, doch keiner von uns hat in Erwägung gezogen, die Bruderschaft um Hilfe zu bitten.«
Gemurmel.
»Dass diese Idee ausgerechnet von dir kommt«, sagte Susannah. »Du weißt doch, zu was die Kalimbari fähig sind.«
»Besser, als du dir auch nur im Entferntesten vorstellen kannst. Ich bin im Opial gewesen. Dort gibt es nicht nur die Kalimbari, sondern auch ihre leider recht lethargischen Verwandten, die Kzistaha, die Aureol erfunden haben. Vielleicht wird es
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