Negative Glaubenssaetze
gut kennt, mich nicht willkommen heißt, oder mich nicht wichtig findet, dann muss ja was dran sein - oder?"
Für Beziehungen ist das Grundthema ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite kann es derart verletzend sein und in der Verhakung so zermürbend, dass eine Beziehung daran zerbricht. Auf der anderen Seite kann es der Ansatz zu einem Unterstützungspakt sein, der die Liebe bis zu den tiefsten Wunden führt und Heilung bringt.
Wo ich jetzt mit meinem Grundthema stehe?
Nicht-willkommen-Sein spielt keine Rolle mehr. Wenn es zuweilen doch auftaucht, dann als Echo aus der Erinnerung: "Ach schau mal, damals hättest du dich jetzt höllisch unwillkommen gefühlt". Oder auch als Kerbe, in der ich einmal gefangen war, und die sich jetzt immer noch als Möglichkeit anbietet. Eine Kerbe, in die ich in einem unbewussten Moment hineinrutschen könnte, weil sie so eingefahren ist. Aber auch das beobachte ich dann ohne große Gefühlsbewegung und mit einem inneren Schmunzeln.
Mit Nicht-wichtig-Sein bin ich am Übergang zwischen der "heiklen Phase" und der "Ent-trohnung", wie wir das nennen. Es löst keine starken Gefühle mehr aus. Aber ich sehe es noch in meinem Verhalten widergespiegelt, wenn ich aus lauter Gewohnheit "wichtige Dinge" wichtiger nehme als mich selbst und meine körpernahen Bedürfnisse.
Ich weiß, dass jetzt ein Projekt mit unterstützender Struktur gut wäre, um neben der alten Gewohnheit neue Wege zu bahnen. Ich habe es bezeichnenderweise noch nicht als wichtig genug empfunden. Auch für die dazu hilfreiche Unterstützung habe ich mich deshalb wohl noch nicht eingesetzt. Aber Wachstum geschieht spiralförmig und in Schüben. Vielleicht beim nächsten Grundthema Heilungs-Schub?
Während ich das schreibe, merke ich, dass es nicht mehr stimmt. Warum soll ich warten? Vielleicht kommt der nächste Heilungs-Schub nie, weil die emotionale Dringlichkeit und Triebkraft inzwischen fehlt? Ich bin mir wichtig genug, jetzt einen Unterstützungspartner zu finden und gehe zum Telefon, sobald ich diesen Text beendet habe. Hier jetzt aber noch einmal die Kerngedanken aus dem Text zusammengefasst.
Fazit zum Thema Glaubenssätze
Wenn wir an einem Glaubens-Satz festhalten, der unser Leben schädigt, dann tun wir das aus einem Grund. Meist um ein "schlimmeres Übel" zu vermeiden. Dieses "Übel" hat meist mit Gefühlen zu tun, die wir als schmerzhaft erleben und unterdrückt halten.
Wenn wir an Glaubens-Sätzen arbeiten ohne diese tieferen Schichten zu erlösen bleibt der Effekt oberflächlich und kurzlebig. Wer eine nachhaltige Veränderung will, muss an die gefühlsmäßige Ursache der begrenzenden Festlegungen gehen.
Das klassische Positive Denken versucht einen beschränkenden Glaubens-Satz durch einen positiven zu ersetzen. Das aber führt meist nur zu einer Verdrängung des negativen Glaubens-Satzes in tiefere Schichten des Unbewussten. Erst wenn wir die zu Grunde liegenden Gefühle integrieren, wird eine wirklich freie, neue Entscheidung im Verstand möglich.
Hier mehr zum Positiven Denken:
www.persoenlichkeitsentwicklung4u.com/positives-denken
Wenn wir an verschiedenen Glaubens-Sätzen arbeiten ohne das Grundthema vorher auszuheben, kann sich das kontraproduktiv auswirken. Jemand der das Grundthema "Ich bin nicht gut genug" hat und verzweifelt versucht, das durch Leistung und Erfolg zu kompensieren, kann zum Beispiel die Arbeit mit Glaubens-Sätzen nutzen, um noch besser zu kompensieren und sich im Endeffekt noch weiter von seinem authentischen Wesen zu entfernen.
Fazit zum Grundthema
Bekommen wir in einem frühen Stadium unserer Entwicklung nicht ausreichend von dem, was wir existenziell brauchen, ziehen wir meist eine negative Schlussfolgerung über uns selbst, eine Negative Selbst-Definition . Diese verneint unsere natürliche Existenzberechtigung und bildet fortan den Boden auf dem sich unsere Persönlichkeit entwickelt.
Auf der einen Seite interpretieren wir alle Geschehnisse gemäß dieser Negativen-Selbst-Definition, handeln danach und stellen so Situationen her, die sie bestätigen, auf der anderen Seite versuchen wir sie zwanghaft auszugleichen um unser Existenzrecht zu sichern. Aus unserer Negativen-Selbst-Definition und den daraus erwachsenden Strukturen bildet sich unser Grundthema.
• Unser Grundthema sagt nichts über unser Wesen aus. Es besagt vielmehr, dass die Gemeinschaft, in die wir hineingeboren wurden, uns nicht das geben konnte, was wir brauchten. Wir
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