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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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bringen konnten. Für mich genügt das für den Anfang.«
    »Du meinst, es ist ein Geheimprojekt?«
    »Ich meine vorläufig gar nichts«, sagte Chavez. »Wie du so schön gesagt hast, sind wir nur Beobachter.«
    »Schrägstrich Dreckskerle«, ergänzte Svenhagen.
    »Das auch. Allerdings müssen wir als Beobachter unsere Samthandschuhe anziehen. Die Verhöre werden zunächst von den Kollegen der Stockholmer Polizei durchgeführt, und erst danach können wir in einer zweiten Runde ihre Ermittlungen mit unserer einzigartigen Perspektive ergänzen.«
    »Damit willst du sagen, dass wir sie die Drecksarbeit machen lassen?«
    »Ungefähr so!«, gab Chavez zu. »Wir überwachen die Fortschritte der Ermittlungen von einer europäischen Perspektive aus.«
    »Und ergänzen sie nach Bedarf?«
    »Ja, allerdings ist der akute Bedarf vorerst nur mit einem großen Becher Kaffee vom Café Frapino zu decken.«
    Woraufhin sich Sara Svenhagen aufmachte, um die Långholmsgatan für den ersten Spaziergang des Tages hinunterzugehen. Als sich Jorge Chavez dann einige Stunden später von seinem Klappstuhl erhob und feststellen musste, dass dieser nicht hundertprozentig ergonomisch konstruiert war, zählte er insgesamt sechs Pappbecher und vier Papiertüten.
    »Es ist doch ein riesiger Fortschritt, dass wir in der modernen Polizeiarbeit Tablet-Computer einsetzen können«, sagte Sara Svenhagen und stand ebenfalls auf, allerdings um einiges leichtfüßiger. »Dennoch vermute ich ein anderes Motiv hinter unserer momentanen Arbeitsplatzwahl. Das dem Motiv des Mörders gar nicht so unähnlich ist.«
    »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr«, meinte Chavez.
    »Auch hier geht es um die Zurschaustellung«, sagte Svenhagen. »Die Zurschaustellung der Beobachtungsbereitschaft von Europol!«
    »Es wäre nur gut, wenn auch den Kollegen diese Bereitschaft bekannt wäre«, klagte Chavez, die Nase tief über seinen Computer gebeugt. Er überließ die Klappstühle und den Müll ihrem Schicksal, und sie gingen die Långholmsgatan hinunter und bogen in die Bergsunds strand. Nicht einmal die Tatsache, dass Chavez beinahe von zwei gebückten heruntergekommenen Gestalten umgerannt worden wäre, die aus einem Hauseingang kamen, unterbrach sein Blättern im Computer.
    »Dieser Professor Niels Sørensen hat unten in der Hornstulls strand gewohnt, und der erste Zeuge hat ihn ungefähr von hier aus beobachtet, wo ich jetzt stehe. Der Professor habe sich an diesem Bürgersteigabschnitt Höhe Folkskolegatan ›vorgedrängelt‹, also ungefähr dort, wo wir ›unser Lager aufgeschlagen haben‹, wie meine Gattin den Sachverhalt so schön bezeichnet hat. Dann haben wir einen weiteren Zeugen, der angibt, dass der Mann ›ganz weiß im Gesicht war und trotzdem außer Atem‹, Zitatende. Mir ist nicht so klar, wie man dieses ›Trotzdem‹ verstehen soll.«
    »Vielleicht hätte eher rot im Gesicht sein müssen, weil er so außer Atem war?«, schlug Sara Svenhagen vor.
    Ihr Mann und momentaner Chef stutzte kurz, als würde er ihre Anwesenheit jetzt erst registrieren, und sagte dann: »Klug. Und wahrscheinlich zutreffend. Der nächste Zeuge war ein Autofahrer, der – Zitat – ›den Idioten fast überfahren‹ hätte. Sørensen ist offenbar genau hier in den fließenden Verkehr gesprungen, ›als hätte er es eilig und etwas rechtzeitig erreichen wollen‹ – Zitatende desselben Zeugen. Und auf der gegenüberliegenden Straßenseite fährt ein Fahrradfahrer ein bisschen zu nah an den Fußgängern vorbei und erwischt den Professor an den Hacken. Zitat: ›Das war nicht meine Schuld, der sprang plötzlich auf die Straße, um das Taxi drüben bei dem Bettler zu kriegen.‹ Wenn wir diesen beiden Aussagen Glauben schenken, dann war der Professor auf panischer Suche nach einem Taxi. Und hier kommen wir nun zu Kim und Jamie Lindgren, wohnhaft in der Högalidsgatan.«
    Während das Ampelmännchen von Rot auf Grün wechselte, sagte Svenhagen: »Ich vermute, dabei handelt es sich um das besagte Transvestitenpaar?«
    »Der Mann ist wesentlich kleiner als die Frau«, erklärte Chavez. »Jamie gibt an: ›Kim bestand darauf, mit dem Taxi nach Vinterviken zu fahren, aber ich fand, dass es auf Långholmen genauso schön ist. Außerdem haben wir kein Geld für ein Taxi.‹ Kim gibt zu Protokoll: ›Wir standen da und debattierten, und ich habe mich gerade zu meinem wütenden Schätzchen hinuntergebeugt, als plötzlich diese Gestalt an uns vorbeisauste.‹ Jamie ergänzt: ›Er hat sich

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