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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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einen ihnen übergeordneten Rumänen gibt«, sagte Söderstedt. »Vlad ist höchstens ein Unterboss, vielleicht in erster Linie so etwas wie der Administrator der Bettelmafia in Europa.«
    »Deren Tätigkeitsbereich in Kürze ausgedehnt werden soll«, fügte Navarro aufgeregt hinzu. »Sowohl er als auch Ciprian werden eingeweiht. Neue Anweisungen und ein erweiterter Verantwortungsbereich. Und Vlad reagiert überrascht. Aber es scheint eine nicht nur angenehme Überraschung zu sein.«
    »Aber Fragen dürfen sie keine dazu stellen«, erinnerte Beyer. »Aber sie wollen eine Mitteilung verschicken. Wohin?«
    »Das ist ein Hinweis darauf, dass Vlad mindestens zwei Stufen unter der Chefetage und der eigentlichen Macht steht«, sagte Donatella Bruno. »Es gibt eine rumänische Chefinstanz und wahrscheinlich noch eine weitere, eventuell eine italienische.«
    »Lasst uns später darauf zurückkommen«, unterbrach sie Paul Hjelm. »Ich will euch einen Film zeigen, den ihr noch nicht gesehen habt.«
    Das Schweigen, das in der lichtdurchfluteten Bürolandschaft einkehrte, war nicht lang, aber umso vieldeutiger.
    »Hm«, machte Sifakis schließlich und sah seinen Chef von der Seite an. »Zurück zum Telefonat. Damit kann das also nicht einer dieser beiden Faktoren sein, von denen Ciprian erfahren hat: Vlads Mitteilung. Denn das ist der zweite Faktor, die neue Direktive, die Erweiterung des Verantwortungsbereiches. Aber was verbirgt sich dann hinter Vlads Mitteilung?«
    »Dass die Briefe zusammengelegt werden sollen«, sagte Jutta Beyer.
    »Und was soll das bedeuten?«
    »Auf ihrer Spaziertour durch Amsterdam haben sie zwei dieser berühmt-berüchtigten wattierten Umschläge eingesammelt«, erklärte Beyer. »Der eine befand sich unter Stuhl Nummer fünf in Reihe acht in der Oude Kerk, den anderen hat der Italiener im Anne-Frank-Haus persönlich ausgehändigt. Wir wissen, dass diese Umschläge sogenannte Briefe enthalten, und ich gehe davon aus, dass ebendiese Briefe zusammengelegt werden sollen.«
    »Ich glaube, du hast recht«, sagte Sifakis, »außerdem glaube ich, dass es uns dabei helfen kann, den Code zu knacken. Wir kommen darauf zurück, nachdem der Chef uns den Film gezeigt hat.«
    »Aber da sind wir noch nicht ganz«, bemerkte Hjelm. »Wir haben einen Faden fallen lassen. Felipe, du hast vorhin gesagt, das würde dich an eine universale, antielektronische Strategie erinnern? Und dass das Drehbuch der Operation durch diese beiden Gespräche klarer erkennbar würde. Führe das bitte noch weiter aus.«
    Felipe Navarro runzelte die Stirn und rückte seine Krawatte zurecht. Nur trug er gar keine mehr, die hatte er in seiner Elternzeit abgelegt, um nie wieder eine zu tragen. Es war eine sonderbar anmutende Geste.
    »Nun ja«, sagte er mit einem tiefen Seufzer. »Es sieht so aus, als würde Vlad die ganze Zeit nur Computerspiele spielen. Wir haben das Spiel identifizieren können. Es heißt Snood und ist ein idiotisches Spiel, bei dem man Leute abknallen muss. Sie haben einen Internetanschluss, WLAN, aber den benutzen sie nie. Es gibt Instanzen, denen es gelungen ist, ihre Macht auch in Zeiten des Internets aufrechtzuerhalten und sogar auszubauen, gerade weil sie traditionelle Methoden anwenden. Sie hinterlassen keinen einzigen elektronischen Fußabdruck. Das kam mir so bekannt vor.«
    »Italienische Instanzen?«, fragte Hjelm.
    »Vielleicht«, antwortete Navarro. »Der Sklavenhandel in Europa wird zunehmend zentralisiert. Es liegt auf der Hand, dass die Bettlerbranche, die im Gesamtzusammenhang als Marginalie betrachtet werden muss, nicht unabhängig von den Arbeitskräften auf dem Schwarzmarkt oder eben auch von den Zwangsprostituierten betrachtet werden kann.«
    »Aber der Sexsklavenhandel war doch bisher in russischer Hand, oder?«
    »Ich hatte erwartet, dass die Russen mit ihnen in Kontakt treten«, erwiderte Navarro. »Und so kann es ja trotzdem gewesen sein. Aus einem einzelnen Italiener wird schließlich nicht gleich die ’Ndrangheta, Camorra oder Cosa Nostra.«
    »Aber wenn er ein Russe gewesen wäre, hätte er kein Italienisch gesprochen«, sagte Donatella Bruno. »Das war eine Machtdemonstration. Ich nehme an, dass der Mann, den Ciprian im Anne-Frank-Haus getroffen hat, ein Spieler aus den ganz obersten Etagen ist. Vieles deutet darauf hin.«
    »Es könnte natürlich auch ein Italiener sein, der für die Russen arbeitet!«, wandte Beyer ein.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Bruno. »Obwohl das mehr als

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