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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Großstädten passieren kann. Und sie kommen ja auch aus Bukarest ...«
    »Sehr gut«, sagte Hjelm. »Danke, Adrian, ruh dich mal ein bisschen aus.« Dann wandte sich Hjelm an seine Gruppe: »Auf der anderen Seite haben wir ja auch festgestellt, dass unsere drei Freunde anders kommunizieren als durch das gesprochene Wort. Das war wohl unser wichtigstes Ergebnis des gestrigen Tages, oder was meint ihr? Zweimal sind sie getrennte Wege gegangen, ohne dass sie das vorher mit einem Wort erwähnt hätten. Sie haben zwei Orte aufgesucht, die in ihrer Unterhaltung kein einziges Mal aufgetaucht sind, beide Termine schienen zeitlich fest verabredet gewesen zu sein, und der Chef hatte ein uns vollkommen unbekanntes Handy dabei. Schon allein das ist äußerst alarmierend. Wir überwachen sie vierundzwanzig Stunden am Tag und verfolgen jedes einzelne Wort, das in dieser Scheißwohnung gesprochen wird. Warum haben wir nichts davon erfahren?«
    »Wir wissen«, sagte Angelos Sifakis, der bereits an seinem Rechner saß, »dass sie dieses Hauptquartier vor vier Monaten bezogen haben. Wir aber überwachen sie erst seit zwei Wochen. Eine Möglichkeit wäre, dass sie einem bestimmten Schema folgen, das wir noch nicht ermitteln konnten.«
    »Eine andere Möglichkeit wäre noch«, warf Felipe Navarro ein, »dass sie die Informationen anhand dieser Zettel erhalten. Über die wir uns ab jetzt einen Überblick verschaffen können. Das wird in Zukunft bestimmt einfacher.«
    Paul Hjelm zog die Augenbrauen hoch. »Das war ein sehr riskantes Unternehmen«, sagte er. »Es wäre gut gewesen, wenn du deine Vorgesetzten früher darüber informiert hättest, Felipe. Ich nehme an, du weißt, dass wir Jutta fast verloren hätten.«
    »Ja, das weiß ich«, antwortete Navarro, »und ich bedauere das sehr. Aber es war auch eine Verkettung unglücklicher Umstände.«
    »Wir hätten das besser absichern können, wenn wir darauf vorbereitet gewesen wären«, insistierte Hjelm.
    »Aber es gab keinen Plan«, rief Navarro. »Es gab nur eine Sammlung vager Ideen, die plötzlich zu einem Plan wurden. Und dem wurde dann zugestimmt.«
    »Dem stimme ich wiederum zu«, sagte Jutta Beyer.
    Alle drehten sich zu ihr um und sahen sie an. Ihre schrecklichen Stunden im Küchenschrank waren angesichts der hektischen Rettungsaktion in den Hintergrund getreten. Ihre Kollegen betrachteten sie, als würden sie Jutta Beyer gerade zum ersten Mal sehen.
    »Du stimmst dem zu?«, wiederholte Hjelm.
    »Mir ist bewusst, dass ich diese klaustrophobischen Stunden noch nicht verarbeitet habe«, sagte Beyer mit klarer fester Stimme, »und es ist mehr als wahrscheinlich, dass sie mich über kurz oder lang in meinen Träumen heimsuchen werden. Aber Felipes Plan war gut. Die kleinen Fehler waren Launen des Schicksals.«
    »Abgesehen von dem Bohrstaub«, sagte Arto Söderstedt.
    »Abgesehen von der Tatsache, dass ich nur zwei Beschatter für drei Objekte abgestellt habe«, fügte Angelos Sifakis hinzu.
    »Und davon, dass ich die Beschatter konsequent habe die falsche Person verfolgen lassen«, sagte Felipe Navarro.
    »Und ich grünes Licht für eine Operation gegeben habe, deren Risiko nicht ausreichend geprüft worden war«, ergänzte Paul Hjelm.
    »Aber es musste schnell gehandelt werden«, warf Jutta Beyer ein. »Und es war das Risiko wert. Vergesst nicht, was wir dadurch alles herausgefunden haben.«
    »Ja, was haben wir eigentlich herausgefunden?«, fragte Hjelm.
    »Eine Sache haben wir ja schon erwähnt, die wortlose Kommunikation«, sagte Navarro. »Alle drei wussten exakt, was sie zu tun hatten und vor allem wann. Ohne diese Aktion mit einem einzigen Wort vorher erwähnt zu haben.«
    »Dann müssen wir noch einmal zur Grundfrage zurückkehren«, erklärte Hjelm. »Kommunizieren sie wortlos, weil sie vermuten, überwacht zu werden? Oder wird ihnen eine Vorgehensweise – wahrscheinlich in Briefform – vermittelt, der sie Punkt für Punkt folgen?«
    »Mir schoss während der Aktion ein Gedanke durch den Kopf«, sagte Navarro. »Das Ganze kommt mir bekannt vor, es wirkt wie eine universale, antielektronische Strategie.«
    »Woher bekannt?«, fragte Hjelm.
    »Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Aber nach diesem erniedrigenden Telefonat in der Oude Kerk und dem Treffen im Anne-Frank-Haus wirken sie wie Ausschnitte aus einem Drehbuch.«
    »Also, ich habe in der Kirche einen ziemlich gedemütigten Boss gesehen«, sagte Laima Balodis.
    »Und die Person, mit dem sich mein

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