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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Allerdings riskieren wir dabei, dass die Drehung ein Geräusch verursacht.«
    Dann ließ er die Aufnahme weiterlaufen. Vlad nahm den Umschlag aus dem Scanner und öffnete ihn. Er zog ein Stück Papier mit Buchstaben und Ziffern heraus. Doch plötzlich verschwamm das Bild, als wäre die Anlage Opfer einer technischen Störung geworden. Navarro wechselte die Kameraeinstellung. Aber das Bild blieb verschwommen. Ciprian, der eine Leibwächter, sprang auf und rief etwas auf Rumänisch. Die Opcop-Gruppe vernahm Adrian Marinescus Stimme: »Verdammt, ich rieche schon seit einer Weile Rauch.«
    Der andere Leibwächter entgegnete: »Hier in Amsterdam riecht es doch immer nach Rauch.«
    Und Vlad sagte: »Das hier ist eine andere Art von Rauch, meine Herren. Hättet ihr Lust, mal im Treppenhaus nachzusehen?«
    Ciprian ging zur Wohnungstür und öffnete sie. In diesem Augenblick stürzte ein Feuerwehrmann gestikulierend durch die Tür. Der Rauch in der Wohnung nahm rasant zu, die Wohnungstür schien extrem gut zu isolieren. Der Feuerwehrmann fuchtelte mit der einen Hand zur Tür und stieß ein paar niederländische Worte aus. Vlad schob die Umschläge in die Schreibtischschublade und schloss diese ab. Die drei drückten sich Taschentücher vors Gesicht und folgten dem Feuerwehrmann. Ihnen kamen zwei weitere Feuerwehrmänner entgegen. Als diese am Schreibtisch vorbeigingen, streckte der Größere von beiden den Daumen in die Höhe und sah in die Kamera.
    Navarro fror das Bild ein und sagte: »Das war aber etwas unprofessionell, oder?«
    »Man kann bei diesen Gasmasken doch gar nicht erkennen, wer sich dahinter verbirgt. Das war eine Art Zeichen, exklusiv für dich, Felipe.«
    »Obwohl die Geste genau genommen dem Brandmeister im Treppenhaus gegolten hat. Dem mit dem Toilettenpapier in der Hose«, meinte Hershey.
    »Also gut«, sagte Navarro, seine Kollegen ignorierend. »Wir machen einen Sprung. Drei Stunden später. Der Rauch ist verflogen, die Herren sind in ihre Wohnung zurückgekehrt. Sie sind etwas unleidlich. Verlieren aber kein Wort über die mögliche Brandursache, wie uns Adrian bestätigt hat. Direkt zurück zum Schreibtisch. Schlüssel, Umschläge raus. Scannen des zweiten Umschlags, oder wie wir das auch immer nennen wollen. Seht euch jetzt dies hier mal an.«
    Auch der zweite Umschlag wurde aufgeschlitzt, und Sekunden später lagen beide Papiere nebeneinander auf dem Schreibtisch. Erneut fror Navarro das Bild ein.
    »Hier sieht man die beiden verschlüsselten Botschaften«, sagte er. »Und wenn man sie aus dieser Perspektive betrachtet, dann stellt man Folgendes fest.«
    Die beiden Dokumente lagen nebeneinander auf der Whiteboard-Tafel. Vorsichtig schob Navarro sie übereinander, und sie ergänzten sich zu einer vollständigen Nachricht. Dort, wo das eine Leerzeichen hatte, befanden sich auf dem anderen Zeichen und umgekehrt. Übereinandergelegt ergaben sie ein Ganzes.
    »Hier haben wir also eine komplette, verschlüsselte Botschaft«, sagte Navarro. »Die wurde unseren Dekodierungsexperten ein paar Häuser weiter übermittelt, und zusammen mit dem Dokument, das Kowalewski dem Fahrradkurier abnehmen konnte, haben die Kollegen nun genug Material. Als ich das letzte Mal mit ihnen gesprochen habe, klangen sie ganz optimistisch.«
    »Sehr gut, Felipe«, lobte Paul Hjelm und sah erneut auf die Uhr. »Wir dürfen wohl annehmen, dass diese sonderbare Teilung der Botschaft in zwei Einheiten auf ihre Wichtigkeit hindeutet, oder?«
    »Wahrscheinlich hat sie auch mit den ›neuen Direktiven‹ und ›der Erweiterung des Verantwortungsbereiches‹ zu tun«, vermutete Sifakis.
    »Es ist durchaus möglich«, sagte Paul Hjelm und erhob sich, »dass Felipes Idee diese Observierung einen entscheidenden Schritt vorangebracht hat. Dass wir jetzt in eine neue Phase gehen. Ich möchte nur noch eine Sache hinzufügen, bevor wir nun wirklich losmüssen. Was dieses unbekannte Handy anbetrifft, können wir folgende Vorgehensweise annehmen: Vlad hat sein Handy nie eingeschaltet, daher können wir es auch nicht orten und überwachen. Er verfügt außerdem über eine ganze Sammlung von SIM-Karten und Prepaidkarten. Die werden nach dem Gebrauch sofort eliminiert. Und zwar sehr sorgfältig, oder, Laima?«
    »Nach meinem stimulierenden Aufenthalt vor dem Red Red Love bin ich bei den Tauchern vorbeigegangen. Ich konnte ihnen ja die exakte Position am Oudezijds Achterburgwal zeigen, an der er die SIM-Karte in den Kanal geworfen hatte. Aber sie

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