Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Titel: Nele und der indische Prinz - Nele ; [6] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
Vom Netzwerk:
noch schnell die Zunge raus.
    »Kuhzunge!«, zischte Nele ihr hinterher.
    Nele kam es wie eine ganze Ewigkeit vor, bis der Vormittag vorbei war und sie nach Hause laufen konnte.
    Es war wirklich ulkig mit diesen Ewigkeiten.
    Eine Woche Ferienlager war eine halbe Ewigkeit, fünf Unterrichtsstunden eine ganze Ewigkeit.
    Prinz Usi war erst volle zwei Tage auf Burg Kuckuckstein und Nele fand, dass sein Besuch bereits Ewigkeiten zu lange dauerte. Er selber war immer noch in Großtante Adelheid verknallt, obwohl ihre Verlobung bereits eine halbe Ewigkeit her war und nur drei Tage gedauert hatte.
    Wer sollte sich da noch auskennen?
    Als Nele endlich in der Burg ankam, war dort die Hölle los. Verblüfft blieb Nele stehen, um herauszufinden, was hier vor sich ging.

    Sammy hetzte lautstark bellend über den Burghof. Auf seinem Rücken thronte Kukie wie ein Reiter und trieb Sammy schnatternd zur Eile an. Damit Kukie nicht herunterfiel, hielt er sich an Sammys Halsband fest.
    In sicherem Abstand über ihnen kreiste Plemplem mit ausgebreiteten Flügeln wie ein Geier und schrie ganz außer sich: »Du bist verrückt! Du bist verrückt! Du bist verrückt!«
    Auf seiner wilden Jagd hatte Sammy bereits mehrere bepflanzte Blumenkübel umgeworfen. Einer davon war in große Scherben zerbrochen. Schwarze Erde verteilte sich über den ganzen Steinboden.
    Prinz Usi saß gemütlich in einem Liegestuhl und sah dem Treiben köstlich amüsiert zu. Anstatt dass er die wilde Bande bremste, feuerte er sie auch noch an: »Schneller! Schneller! Schneller!«
    In diesem Augenblick stürzte Barbara Winter auf den Hof. Sie war offenbar stinkwütend. »Sammy! Aus! Sofort aus! Wie soll ich denn bei diesem Krach in Ruhe arbeiten?« Sie mengte sich in das Getümmel und schnappte Sammy an seinem Halsband. Kukie protestierte meckernd und hüpfte auf Barbaras Schulter. »Runter!« Mit der freien Hand versuchte Neles Mama, sich von Kukie zu befreien. Aber der kleine Affe ließ sich nicht so einfach abschütteln.
    Kurzerhand kletterte er weiter auf Barbaras Kopf und zerzauste ihr Haar.
    »Hahahaha!« Prinz Usi bekam so einen schrecklichen Lachanfall bei ihrem Anblick, dass er sich fast verschluckte.
    »Was um Himmels willen ist denn hier für ein Affentheater?« Endlich tauchte Großtante Adelheid auf. Sie trug eine Schürze und hatte mehlige Hände. Wahrscheinlich buk sie gerade einen leckeren Kuchen.

    Sie klaubte Kukie aus Barbaras Haaren und nahm ihr den hechelnden Sammy ab. Dann entdeckte sie Nele. »Süße, kannst du mal Sammy festhalten? Am besten bringst du ihn ins Haus. Er ist völlig nass geschwitzt und muss abgetrocknet werden.«
    Eilig sprang Nele herbei und nahm Sammy auf den Arm. Er war schon ein ziemlicher Klops – ein pitschnasser Klops. Sein Fell fühlte sich an, als könne man es auswringen.
    Großtante Adelheid legte beschwichtigend ihre Hand auf Barbara Winters verschränkte Arme. Diese guckte noch immer fuchsteufelswild.
    »Ich kläre das, Barbara. Geh du wieder ins Haus und mach deine Arbeit.«
    Kukie wurde es bereits langweilig auf Großtante Adelheids Arm und er versuchte quiekend, hinüber zu Nele und Sammy zu springen.
    Aber Adelheid hielt den zappelnden Affen eisern fest. »Und du, mein Kleiner, bleibst jetzt mal eine Weile bei deinem Herrchen, damit du dich wieder beruhigst«, sagte sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    Sie stapfte entschlossen auf Prinz Usi zu. Der trocknete gerade seine Lachtränen und schnäuzte sich heftig in ein besticktes Taschentuch.
    »Hier, Usi«, sagte sie energisch. »Ich denke, du musst dich mehr um Kukie kümmern. Er braucht eine feste Hand, sonst tanzt er uns allen auf dem Kopf herum.«
    Prinz Usi kicherte wie ein kleiner Junge. »Aber, meine liebste Heidi, so ein bisschen Spaß erfreut unsere Seelen.«
    Großtante Adelheid zog skeptisch die Nase kraus. »Du hast zwar recht, ein bisschen Spaß ist fein. Aber Barbaras Seele wurde gerade ziemlich gequält. Sie muss die Fotogeschichte morgen abgeben. Bei dem Lärm kann sie sich aber nicht konzentrieren.« Dann zeigte sie auf den kaputten Kübel und die Blumenerde: »… und meine Seele hatte auch keinen Spaß, weil ich mir mit dem Einpflanzen viel Mühe gegeben habe. Vielleicht kannst du mir wenigstens beim Aufräumen helfen. In der Werkstatt bei Robert findest du ein Kehrblech und den Besen.« Sie schaute ihm sehr gerade in die Augen.
    Wie ein begossener Pudel schob Prinz Usi ab Richtung Werkstatt.
    Nele musste sich echt anstrengen, nicht

Weitere Kostenlose Bücher