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Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Titel: Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Hinterher müssen wir noch im Stockdunkeln zurück. Dann trauen sich bestimmt auch wieder die Spinnen aus ihren Verstecken hervor.«
    Henry antwortete nicht. Nele ahnte, dass sich ihm alleine bei dem Gedanken die Nackenhaare hochstellten. Aber sie wollte echt gerne langsam zurück in ihr Bett, ohne als komplettes Weichei dazustehen.
    Sie bogen Hand in Hand um die Ecke – und rannten direkt gegen eine Wand.
    »Aua!«, riefen beide wie aus einem Munde. Henry rieb sich die Stirn. Nele hatte es an der Nase erwischt. »Hier ist tatsächlich leider Schluss«, sagte Henry enttäuscht. Er starrte ratlos gegen die dunkle Wand.
    »Stimmt gar nicht, Henry!«, sagte Nele plötzlich aufgeregt. »Guck mal genau hin. Die Wand ist in echt aus Holz und da ganz oben ist ein Riegel. Das ist eine Tür!«

Das fünfte Kapitel
    beweist, dass Henry nicht alles weißzeigt, was Nele von Großtante Adelheid gelernt hatbestätigt, dass auch nette Papas manchmal nervenund untermauert, dass Henry und Nele inzwischen richtig gute Freunde sind
    Eine geheimnisvolle Tür

    »Eine Tür!«, flüsterte Nele und ihr Herz klopfte bis zum Hals. »Die muss wirklich schon sehr alt sein. Glaubst du, dahinter ist eine Schatzkammer?«
    Henry war kreidebleich und brachte kein Wort heraus. Nicht mal einen Pieps.
    »Henry, jetzt sag doch mal!«, wiederholte Nele und rüttelte ihn am Arm. »Steht in deinem schlauen Wälzer über die Burg irgendetwas über eine Tür?«
    Henry schüttelte den Kopf. »I don’t know«, antwortete er. Vor Aufregung hatte er sein ganzes Deutsch vergessen.
    »Häh?«, rief Nele, obwohl sie nur noch flüstern wollte.
    »Äh … äh … äh«, meckerte es von den Wänden zurück. Das hörte sich beinahe an wie der Papagei Plemplem, wenn er seine verrückten fünf Minuten hatte.
    »Ich verstehe kein einziges Wort. Englisch kriegen wir erst in der Vierten«, moserte Nele. »Du wirst doch nicht schlappmachen, Henry?«. Sie musterte ihn besorgt. Noch immer war kein Tropfen Blut in seine Wangen geschossen. Er sah blasser aus als ein Burggespenst.
    »Keine Tür«, stammelte Henry.
    »Doch«, widersprach Nele. »Da ist sie.« Plötzlich war sie nicht mehr furchtsam. Ihre Abenteurerlust war geweckt. Das hatte sie bestimmt von Großtante Adelheid. Die war schließlich schon ihr Leben lang Abenteurerin und hätte fast einen indischen Prinzen geheiratet.
    »Mach mal ’ne Räuberleiter, Henry, damit ich da oben an den Riegel rankomme.«
    Henry sah Nele verständnislos an.
    »Ach Mann, Henry«, stöhnte Nele. »Ich dachte, deine Ururgroßmutter ist Nessie, das Ungeheuer. Und du zappelst hier vor einer Schatzkammertür herum wie … wie … wie … Sammy vor einem Dinosaurier knochen.«
    Das fand selbst Henry witzig und er kicherte wild los.
    Nele verschränkte ihre Hände und zeigte ihm, wie man eine Räuberleiter macht. »Kennst du das wirklich nicht?«, fragte sie kopfschüttelnd.
    Henry zuckte wortlos mit den Schultern, und Nele fiel wieder ein, dass Henry, bis er nach Kuckuckstein gekommen war, nie Freunde zum Spielen gehabt hatte. Das war wirklich traurig!
    »Nicht so schlimm!«, lenkte sie ein. »Du musst nur aufpassen, dass ich nicht runterfalle.«
    Mutig hievte sie sich mit Henrys Hilfe hoch. Wenn sie sich streckte, gelangte sie gerade so an den Riegel. Energisch rüttelte sie daran, aber der Bolzen bewegte sich keinen Millimeter.
    »Eingerostet!«, kommentierte Henry Neles vergebliche Versuche.
    »Ach echt?«, antwortete Nele gereizt. »Wäre ich alleine gar nicht draufgekommen.« Aber wenigstens hatte Henry sein Deutsch wiedergefunden.
    »Lass mich mal ran«, fuhr er fort.
    Nele reagierte nicht. Verbissen fummelte sie weiter an dem Bolzen herum.
    »Jetzt ich!«, wiederholte Henry entschlossen und öffnete einfach seine verschränkten Hände, sodass Nele vor ihm unsanft auf den Boden plumpste.
    »Spinnst du?«, rief Nele empört und rieb sich ihren Po. Das gab bestimmt einen großen blauen Fleck.
    »Sorry«, sagte Henry sanft und guckte Nele so treudoof an wie Sammy, wenn er Mist gebaut hatte.

    »Grrrr«, knurrte Nele immer noch sauer. »Henry, manchmal machst du mich so doll wütend, dass ich dir eine ganz fette Spinne unters Kopfkissen legen möchte.« Sie sah belustigt, wie sich seine Augen in Panik weiteten.
    »Das würdest du nicht wirklich tun, oder?«, fragte er fast bittend.
    »Nur, wenn du mich nicht weiter nervst«, antwortete Nele gnädig.
    »Okay, dann probiere du dein Glück.« Sie verschränkte ihre Hände zu einer

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