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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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Interesse an mir gehabt hatte, vielleicht im Zuge einer fortlaufenden Ausbildungsstudie darüber, wie integre Anwälte mit hohen Moralvorstellungen zu Mafia-Anwälten wurden. Aber vielleicht mochte er mich auch einfach. Sein anderweitiges Interesse an dem Fall, ob persönlicher oder beruflicher Natur, hatte etwas mit dem Verdacht zu tun, dass Bundesanwalt Alphonse Ferragamo Frank Bellarosa einen Mord angehängt hatte, den der nicht begangen hatte. Und zu guter Letzt konnte Mr Mancuso nicht zufrieden gewesen sein, als das Justizministerium - das große Rad im Mahlwerk der Justiz, in der Mr Mancuso ein Rädchen war - Susan nach Hause schickte und sie bat, nicht mehr zu sündigen.
    »Der Fall hat mir seit jeher zu schaffen gemacht«, gab Mr Mancuso zu. »Mir auch«, erklärte ich ihm. »Diesmal brauchen Sie meine Seele nicht zu retten.«
    Er gluckste. »Ich habe meine Sache beim letzten Mal nicht allzu gut gemacht.« »Besser, als Sie glauben.«
    »Gut. Dann hoffe ich, Sie haben etwas daraus gelernt.« »Das haben wir alle, Mr Mancuso. Sie eingeschlossen.«
    Er dachte darüber nach und erwiderte schließlich: »Ja, wir alle haben etwas über uns gelernt und darüber, wie die Justiz funktioniert oder nicht funktioniert, Mr Sutter. Aber Ende gut, alles gut, und es freut mich zu hören, dass Sie und Mrs Sutter wieder vereint sind.«
    Eigentlich wünschte er sich Mrs Sutter in den Knast - nichts Persönliches, rein dienstlich -, trotzdem erwiderte ich: »Danke.« Und im Interesse einer guten Partnerschaft fragte ich: »Und wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut, danke. Ich war zwei Wochen vor der Pensionierung, als die Flugzeuge die Türme rammten. Jetzt bin ich bei der Antiterror-Task-Force.«
    »Aha. Nun ja, ich nehme an, dort spielt heutzutage die Musik.« »Leider ja. Das organisierte Verbrechen gehört noch lange nicht der Vergangenheit an, aber es hat nicht mehr den Stellenwert, den es einst hatte.« »Für mich schon, Mr Mancuso.«
    Er pflichtete mir bei. »Der Standort entscheidet über die Perspektive.« »In der Tat. Nun ja, ich danke Ihnen für Ihren Anruf und Ihr Interesse an dieser Sache.«
    »Und ich danke Ihnen, dass Sie an mich gedacht haben, Mr Sutter, und danke für Ihr Vertrauen in mich.«
    »Tja, ich bin im Begriff, wieder Steuerzahler zu werden, Mr Mancuso, daher dachte ich, ich sollte ein paar Dienstleistungen der Regierung nutzen.«
    Wieder gluckste er und erinnerte sich, dessen bin ich mir sicher, wie unterhaltsam ich sein konnte. »Haben Sie eine Handynummer, unter der ich Sie erreichen kann?«
    »Es ist mir ja peinlich, aber leider nein«, erwiderte ich. »Ich muss erst ein Girokonto eröffnen und all das. Aber ich gebe Ihnen Mrs Sutters Handynummer.« Ich nannte sie ihm und sagte: »Ich habe ihr gegenüber erwähnt, dass ich Sie angerufen habe, und ich werde ihr auch sagen, dass wir miteinander gesprochen
    haben, damit sie nicht überrascht ist, wenn Sie anrufen, aber Sie werden möglicherweise feststellen, dass sie ...« »Verstört ist?«
    »Was ist das Gegenteil von verstört?«
    »Nun ... wollen Sie damit sagen, dass Mrs Sutter wegen Anthony Bellarosas Nähe und seiner Aussagen Ihnen gegenüber nicht besorgt ist?«
    »Genau das wollte ich andeuten. Aber ich mache mir Sorgen.«
    »Und das zu Recht. Ehrlich gesagt... nun, ich möchte nicht, dass Sie sich noch mehr Sorgen machen, aber ich hatte zwanzig Jahre lang mit diesen Leuten zu tun, und ich glaube, ich kenne sie besser als sie sich selbst. Daher, ja, Anthony Bellarosa muss etwas unternehmen, ob er das Risiko eingehen will oder nicht. Er muss sich an den alten Kodex halten, sonst verliert er Respekt und schwächt seine Position. Es geht um eine persönliche Vendetta, aber es geht auch um Anthonys Führungsposition.«
    »Ich verstehe. Und ich möchte, dass Sie das auch Mrs Sutter begreiflich machen. Ohne ihr Angst einzujagen.« »Man muss ihr Angst machen.«
    Ich ging nicht darauf ein, und Special Agent Mancusos Aussage versetzte mir einen Stich.
    Er fuhr fort: »Aber bewahren Sie Ruhe, treffen Sie ein paar Sicherheitsvorkehrungen und bleiben Sie in Kontakt mit der örtlichen Polizei. Ich glaube, dass eine gewisse Gefahr besteht, aber ich glaube nicht, dass Sie unmittelbar bedroht sind.«
    »Warum nicht?«
    »Darüber können wir sprechen, wenn wir uns treffen.« Er schloss: »In Ordnung, ich versuche, morgen zu Ihnen zu kommen. Haben Sie Zeit?« »Ja, ich bin arbeitslos und Mrs Sutter ebenfalls.« »Bestellen Sie Ihr bitte meine besten

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