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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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Machtspiele, daher nickte er und stimmte zu. »In Ordnung. Vielleicht können Sie mich bezüglich des Vertrags rechtlich beraten.«
    »Sie können davon ausgehen, dass unser Vertrag mit dem Wachschutzunternehmen meinen Maßstäben entsprechen wird.«
    Jetzt war er mit den Machtspielen an der Reihe, und er sagte: »Diese Hecken, die Ihre vier Hektar umgeben, sind möglicherweise problematisch, was meine Sicherheit wie auch die Ihre angeht. Daher sollten Sie vielleicht in Betracht ziehen, sie entfernen zu lassen.«
    »Das würde ich ja tun, aber Mrs Sutter sonnt sich gern nackt, und ich nehme an, das wollen Sie nicht sehen.«
    Mr Nasim dachte womöglich, ich wollte ihn provozieren oder aufziehen, denn er erwiderte kurz und knapp: »Ich bin der Meinung, die Sicherheit sollte Vorrang haben, daher sollten Sie Mrs Sutter vielleicht bitten, die Hecken durch eine kleine Umfriedung für ihre ... Sonnenbäder zu ersetzen.«
    Sehr gut, Amir. Und eigentlich ganz vernünftig. »Ich werde mit ihr darüber sprechen.«
    »Danke.« Er überlegte einen Moment lang, dann sagte er: »Wenn Ihnen und Mrs Sutter die Situation nicht angenehm ist, dann sollten Sie vielleicht noch einmal über mein Angebot bezüglich des Kaufs Ihrer Immobilie nachdenken.«
    Ich vielleicht. Aber es war nicht meine Immobilie. Außerdem war mir klar, dass Susans Haus und Grundstück - umgeben von Territorium in ausländischer Hand, dessen paranoider oder vielleicht zu Recht ängstlicher Besitzer bewaffnete Wachschützer mit Hunden anheuerte - keine erstklassige Immobilie mehr war. Selbst die hiesigen Immobilienmakler, die einem Ehepaar mit Kindern eine Giftmülldeponie andrehen konnten, würden das hier für einen schweren Brocken halten. Und dieses herrliche englische Cottage liegt mitten in einem großen Anwesen, das einem wunderbaren iranischen Ehepaar gehört, das in Lebensgefahr schwebt, daher sehen Sie womöglich ein paar Hunde und bewaffnete Männer auf den sehr gepflegten Ländereien, aber die Hunde sind friedlich, und die Männer schießen tagsüber nicht. Für drei Millionen im Angebot.
    »Mr Sutter?«
    »Tja ... das muss Mrs Sutter entscheiden, und ich glaube, Sie haben ihre Entscheidung bereits gehört. Aber ich werde ... « Wenn es mir irgendwie gelang, dass William und Charlotte erschossen oder von den Hunden gefressen wurden, dann könnte Susan mit ihrem Erbteil vielleicht das ganze Anwesen zurückkaufen. Aber die Unterhaltungskosten ... ich überschlug ein paar Zahlen, während Mr Nasim geduldig darauf wartete, dass ich meinen Gedanken zu Ende brachte. »Ich werde sie noch mal darauf ansprechen, aber nur, weil Sie darum gebeten haben.«
    »Mehr verlange ich gar nicht. Und vielleicht sollten Sie gegenüber Mrs Sutter auch erwähnen, dass ich ihr gern ein gewisses Maß an Schutz biete in diesen ... unsicheren Zeiten, aber dass dieser Schutz leider mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden ist.« Er nannte mir ein weiteres Beispiel: »So muss ich auf Anraten meines Sicherheitsberaters leider Ihre Nutzung meines Grunds und Bodens einschränken.«
    Wieder Blödsinn, aber er machte seine Sache nicht schlecht, wenn er es darauf anlegte, dass wir ihm das Haus zu einem niedrigeren Preis verkauften.
    »Nur ein Beispiel für meine Bedenken: Ich habe Mrs Sutter gestern joggen gesehen, und ich bin mir nicht sicher, ob das angesichts von Hunden und Patrouillen ratsam wäre.«
    »Sind Sie sicher, dass sie es war?«, fragte ich. »Was hatte sie an?«
    »Nun ... sie war sittsam gekleidet, aber darum geht es nicht.«
    »Okay. Ich verstehe.« Ich wusste doch, dass sie nicht nackt gelaufen war.
    Er kam zum Schluss seiner Ansprache: »Ich hoffe zwar aufrichtig, dass Mrs Sutters Schwierigkeiten rasch und zufriedenstellend aus dem Weg geräumt werden, aber meine Situation ist leider von längerer Dauer. Daher glaube ich nicht, dass auf diesem Anwesen in naher Zukunft wieder Frieden und Ruhe einkehren werden.«
    »Das war laut und deutlich, Mr Nasim.«
    »Ja? Gut. Nun, dann richten Sie bitte Mrs Allards Angehörigen mein Beileid aus, und vielleicht habe ich das Vergnügen, in den nächsten Tagen Ihre Verwandten kennenzulernen. «
    Ich dachte daran, ihn zu fragen, ob er ein Schlafzimmer für William und Charlotte übrig hatte - immerhin hatte er zwanzig -, war mir aber nicht sicher, ob die Stanhopes und die Nasims miteinander klarkommen würden. Ich meine, es wäre möglich - William könnte Amir etwas über die Geschichte des Hauses erzählen und die Mohren erklären,

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