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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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beschmierten Biskuits zu. Das ist auch mein Lieblingsfrühstück, deshalb sagte ich: »Ich nehme das Gleiche.« »Nein, das wirst du lassen.«
    Hey, jemand wollte uns umbringen, was spielte es für meine Lebenswartung also für eine Rolle, wenn ich ungesunde Nahrung zu mir nahm? Was entgeht mir hier?
    Susan hatte beschlossen, für unser Abenteuer in der Stadt ein Auto mit Fahrer kommen zu lassen - kein Warten im Regen, bis ein Taxi kam, und kein Gewese mit dem Parken -, das um elf vorfuhr. Es stimmt - ob reich oder arm, es ist schön, Geld zu haben.
    Unsere erste Anlauf stelle war das Frick Museum an der Fifth Avenue, und ich fragte Susan, ob ihre Freundin Charlie Frick hier arbeitete. Sie gab mir keine Antwort, daher weiß ich es nicht, und ich habe Charlie dort nicht gesehen.
    Wir zogen uns eine Stunde und siebenundzwanzig Minuten lang Kunst rein, gönnten uns dann ein großartiges Mittagessen im La Goulue, einem meiner Lieblingsrestaurants an der Upper East Side.
    Edward ist insgeheim ein eingefleischter New Yorker, und ein Großteil seiner Freunde wohnt in der Stadt, aber er hat sich für einen Beruf und ein Leben entschieden, die ihn an der Westküste festhalten werden. Susan kommt damit nicht zurecht, doch wenn sie das Stanhope'sche Vermögen besäße, würde sie Mittel und Wege finden, Edward zurückzuholen. Wie es die Ironie des Schicksals wollte, hätte ich Anthony für eine Investition von nur etwa fünfzigtausend Dollar bitten können, sich etwas einfallen zu lassen, wie man die Erbschaft beschleunigen konnte. Das ist wirklich kein netter Gedanke. Außerdem ist er müßig; ich hatte meine Chance gehabt, aber das Timing war schlecht gewesen.
    Nach dem Essen setzte der Fahrer Edward und mich bei Brioni's an der East 52nd Street ab, während die Damen im Wagen blieben, um entlang der Madison und Fifth Avenue auf Beute- und Plünderungszug zu gehen.
    Edward geht genauso gern einkaufen wie ich, aber wir bekamen einen Brioni-Anzug mit passenden Accessoires für ihn. Er wollte eigentlich keinen Anzug für zweitausend Dollar, aber ich erklärte ihm, dass er seiner Mutter eine Freude machen würde, und außerdem bezahlten wir mit ihrer Amex-Karte, deshalb kostete es ihn nur etwas Zeit und ein bisschen Langeweile. Der Anzug sollte in acht Wochen fertig sein und nach Los Angeles geschickt werden. In meinem nächsten Leben will ich Susan Stanhopes Sohn sein. Eigentlich hatte sie ja gesagt, ich sollte mir auch einen besorgen, aber wir mussten anfangen zu sparen, auch wenn Susan damit noch nicht zurechtkam.
    Edward und ich kamen zu dem Schluss, dass wir für diesen Tag genug Einkäufe getätigt hatten, und Edward rief mit seinem Handy den Wagen, der uns abholte und am Yale Club an der Vanderbilt Avenue absetzte.
    Wir ließen uns in der großen Lounge nieder, lasen Zeitung, redeten und tranken ein paar Gläser Tomatensaft, in die, glaube ich, jemand Wodka gekippt hatte.
    Susan meldete sich um fünf auf Edwards Handy, und er sagte, wir tränken im Yale Club unseren Nachmittagstee. Er ist ein braver Junge. Ein Apfel vom rechten Stamm.
    Der Berufsverkehr an einem regnerischen Freitag ist das reinste Chaos, daher kamen wir erst nach neunzehn Uhr zu Hause an.
    Ich erschrak, als ich feststellte, dass der Kofferraum des Wagens voller Kartons und Tüten war, und wir mussten alle vier, plus Fahrer, anpacken, um sie ins Haus zu tragen. Bevor ich allerdings eine spöttische Bemerkung machen konnte, verkündete Susan: »Carolyn und ich haben dir eine Krawatte gekauft.«
    Ich fühlte mich schrecklich wegen dem, was ich beinahe gesagt hätte, und beeilte mich, zu erwidern: »Danke. Hoffentlich habt ihr nicht zu viel ausgegeben.«
    Ich überlegte, ob ich Susan unter vier Augen klarmachen sollte, dass sie ihre Eicheln für eine mögliche Geldknappheit hamstern sollte, aber was dieses Thema anging, wusste sie natürlich genauso viel wie ich, daher machte sie vielleicht genau das - hamsterte Armani, Escada, Prada und Gucci für magere Zeiten. Gut gedacht. Außerdem hielten wir mit dem Brioni-Anzug die italienische Wirtschaft in Schuss.
    Ich hörte den Anrufbeantworter ab, auf dem mehrere Nachrichten waren, aber keine von Mancuso, der auf jeden Fall auf Susans Handy angerufen hätte, wenn er uns etwas Wichtiges mitzuteilen gehabt hätte.
    Ich ging meine E-Mails durch und fand eine Nachricht von Samantha, die da lautete: Fliege morgen nach New York. Treffe am späten Nachmittag ein. Triff Dich mit mir um sieben im The Mark.
    Gutes Hotel,

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