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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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anregende Gemälde im Foyer hin. »Das würde sich im Frick gut machen.«
    Sie entschuldigte sich und zog ab, vermutlich um mit Susan über mich zu sprechen.
    Außerdem lief ich Judy Remsen über den Weg, die in alten Zeiten eine gute Freundin von uns gewesen war, und sie schien begeistert zu sein, mich zu sehen. Sie kannte die gute Nachricht über uns bereits und freute sich sehr. Das ist die Dame, die uns auf dem Patio in flagrante delicto erwischt hatte, und ich bin mir sicher, dass sie sich jedes Mal daran erinnerte, wenn sie mich sah. Ich erwähnte den Vorfall natürlich nicht, sagte aber: »Schau doch nächste Woche vorbei und leiste uns bei ein paar Sonnenuntergangscocktails auf dem Patio Gesellschaft.«
    »Ich ...ja, das klingt wunderbar.«
    »Ruf vorher an.« Ich lächelte.
    Sie entschuldigte sich.
    Als Nächstes begegnete ich Lester Remsen, Judys Mann, der ebenfalls ein Freund und zugleich mein Börsenmakler war. Lester und ich hatten eine Auseinandersetzung gehabt, weil ich Frank und Anna Bellarosa zum Abendessen in den Creek mitgenommen hatte. Susan war natürlich ebenfalls bei dem Essen gewesen, aber ihr hatte man das durchgehen lassen, da man ihr nahezu alles durchgehen lässt. Ich bin immer der böse Bube. Aber hey, ich schlucke das einfach runter.
    Lester bot mir seine professionellen Dienste an, falls ich sie wieder benötigen sollte. Rüstungsaktien und elektronische Sicherheit waren im Moment heiße Nummern. »Schutzanzüge. Das wird die große Sache«, sagte ich.
    Ich sah auch die DePauws, da s Paar, das auf dem Hügel vis-á -vis vom Tor von Alhambra wohnte und bei denen das FBI seinen Observationsposten eingerichtet hatte, um sämtliche Autos und Gäste zu fotografieren, die zu Franks Anwesen kamen - mich und Susan eingeschlossen -, und ich fragte ihn, ob er das immer noch fürs FBI machte.
    Er sagte nein, und die DePauws entschuldigten sich.
    Beryl Carlisle ging mir aus dem Weg, und Althea Gwynn schnitt mich.
    Es war wunderbar, wieder da zu sein.
    Im Foyer entdeckte ich Reverend James Hunnings. Das ist der Mann, der, wie ich schon erwähnt habe, nicht mein Lieblingsgeistlicher ist, auch wenn er das anscheinend für alle anderen ist. Daher liegt es vielleicht an mir. Aber ich glaube, es liegt an ihm.
    Jedenfalls entdeckte er mich ebenfalls, kam zu mir und sagte mit seinem Kanzeltonfall: »Guten Abend!«
    »Guten Abend«, erwiderte ich - wie ich hoffte, ohne ihn nachzuäffen.
    »Wie ist es Ihnen ergangen, John?«
    »Großartig.« Bis vor fünf Sekunden. »Wie ist es Ihnen ergangen?«
    »Gut. Danke der Nachfrage.«
    »Und Mrs Hunnings? Wie ist es ihr ergangen?«
    »Ihr geht's ebenfalls gut, und ich werde ihr bestellen, dass Sie sich nach ihr erkundigt haben.«
    Ich habe nie begriffen, warum seine Frau nie ein Verhältnis eingegangen war. Sie war eigentlich ganz attraktiv, und sie hatte ein leichtes Funkeln in den Augen.
    »Haben Sie einen Moment Zeit?«, fragte Pater Hunnings. »Äh ... tja ...«
    »Ich würde gern unter vier Augen mit Ihnen sprechen.«
    Hm, ich war ein bisschen neugierig, aber ich wollte auch meinen Cocktail. Entscheidungen, Entscheidungen. »Na schön.«
    Er führte mich die Treppe des alten Viktorianischen Hauses hinauf, zu einem Zimmer, an dessen Tür ein Kreuz prangte und das, wie ich vermutete, dem Klerus christlichen Glaubens vorbehalten war. Im Inneren standen ein Schreibtisch und eine Reihe Stühle rund um einen Tisch, an den wir uns setzten.
    »Zunächst einmal möchte ich Sie zu Hause willkommen heißen«, begann Pater Hunnings.
    »Danke.«
    »Ich hoffe, Sie werden sich wieder der Familie von St. Mark's anschließen.«
    Ich nehme an, er meinte die Gemeinde. Wenn man eine Weile weg war, ist es manchmal schwierig, dem Neusprech zu folgen. Jedenfalls wäre das die Gelegenheit, ihm zu sagen, dass ich Buddhist geworden war, stattdessen aber erwiderte ich: »Das werde ich sicher tun.«
    »Ich habe natürlich gehört, dass Sie und Susan wieder vereint sind.«
    »Gute Nachrichten verbreiten sich schnell.«
    »In der Tat. Ich vermute, Sie und Susan gedenken in St. Mark's zu heiraten.« »Das würde passen.« Kriegen wir einen Wiederholungsrabatt? »Nun, dann hoffe ich doch, dass Sie und Susan eine voreheliche Beratung in Betracht ziehen.«

Die hatte ich bereits von William bekommen, und ich erwiderte: »Tja, wir waren schon mal verheiratet. Miteinander.«
    »Das weiß ich, John, aber, wenn ich offen sein darf, dann sollten die Umstände Ihrer Trennung und Scheidung in einem

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