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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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wir sind bis ... irgendwann im Juli weg. Vielleicht länger.« Danach putzen wir die Toiletten selbst. »Sie haben den Schlüssel, also schauen Sie bitte einmal die Woche vorbei und sehen nach dem Haus.«
    »Okay. Sie haben schöne Reise. Wohin fahren Sie?«
    »Für einen romantischen Monat nach Warschau. Können wir Ihnen irgendwas mitbringen?«
    »Ja. Ich geben Ihnen Lebensmittelliste. Danke.« »Keine Ursache.«
    Sie zögerte, dann sagte sie zu mir: »Mrs Sutter ist so glücklich jetzt.« »Danke.«
    »Mutter und Vater nicht glücklich.«
    Wie bist du denn darauf gekommen? »Sie fliegen heute nach Hause.«
    »Ja? Gut.« Sophie drehte sich um und machte sich wieder an ihre Arbeit.
    Ich war mir ziemlich sicher, dass in den nächsten paar Tagen in den Boulevardblättern ein paar interessante Hintergrundinformationen stehen würden, über die Jenny Alvarez in ihrer schludrigen Ad-hoc-Reportage im Fernsehen nicht berichtet hatte. Vor allem würde man mehr über Frank Bellarosas Ermordung vor zehn Jahren erfahren.
    Man würde alles wieder ausgraben, und ich machte mir Gedanken darüber, dass Edward und Carolyn es lesen könnten. Danke, Anthony, du Arschloch. Ich konnte nur hoffen, dass wir uns nicht vor dem Tor mit den Medien herumschlagen mussten, so wie beim letzten Mal. Hier ging es zwar nicht um Susan und mich, aber man kann nie wissen, wie sich solche Sachen entwickeln - vor allem, wenn ein reiches, gutaussehendes Paar auf irgendeine Weise involviert ist. Vielleicht würde Jenny aufkreuzen, so wie vor zehn Jahren - bevor wir uns näherkamen -, vor Tor und Pförtnerhaus stehen und einen Hintergrundbericht bringen. »Hier, hinter diesem eisernen Tor und den abschreckenden Mauern, leben John und Susan Sutter, die vor zehn Jahren ... « Verwickelt? Verstrickt? Verheddert? Was auch immer. Falls sie aufkreuzte, würde ich jedenfalls hinausgehen, sie in die Arme schließen, küssen und in ihr Mikrofon brüllen: »Jenny! Meine Süße! Ich habe dich vermisst!«
    Das ist albern. Mir kam jedoch der Gedanke, dass ich Mr Nasim anrufen und ihn auf all das vorbereiten sollte, bevor er in den Boulevardblättern eine Story las, in der John und Susan Sutter von Stanhope Hall erwähnt wurden. Vielleicht würde er sein Angebot für das Haus verdoppeln.
    Andererseits reisten Susan und ich morgen ab, warum sich also die Mühe machen und jemanden anrufen? Meine und Susans Philosophie lautet: Wenn die Kacke am Dampfen ist, wird es Zeit, abzuhauen.
    Bei dieser ganzen Berichterstattung könnte zumindest etwas Positives herausspringen: Vielleicht hatte Anthony Schwierigkeiten, einen Killer zu finden, der den Sutter-Job übernahm. Schließlich sind Killer Typen, die sich bedeckt halten, und sie bringen nicht gern Prominente um oder Leute, die in den Nachrichten zu sehen sind. Richtig? Das war ein ermutigender Gedanke.
    Es war jetzt neun Uhr, und Susan saß mit ihrem Kaffee, ihrem schnurlosen Telefon, einem Block und einem Stift am Patiotisch und rief ihr Reisebüro an.
    Während sie das Telefon am anderen Ende der Leitung klingeln ließ, fragte sie mich: »Stört es dich, wenn wir Touristenklasse fliegen?«
    »Was ist das?«
    Bevor sie es mir erklären konnte, meldete sich der Typ vom Reisebüro und plauderte kurz mit Susan, bevor sie bei Continental Airlines zwei Sitze in der Touristenklasse nach London buchte, Abflug um sieben Uhr dreißig ab JFK. »Nein, wir brauchen kein Hotel. Mein Mann hat in London eine Wohnung. «
    Wann hatte ich geheiratet? Fehlte mir irgendwie ein Tag?
    Anschließend reservierte sie zwei Sitzplätze im Zug durch den Eurotunnel nach Paris, und in Paris ließ sie es krachen und bestellte für eine Woche ein Zimmer im Ritz, in dem wir das letzte Mal abgestiegen waren. Danach mit Air France in der Touristenklasse zurück nach New York, wo wir am Mittwochnachmittag, dem 3. Juli, landen würden, damit wir rechtzeitig zum Grillfest am 4. Juli im Seawanhaka wieder da waren - es sei denn, wir beschlossen, uns lieber dünnzumachen.
    Susan legte auf und sagte: »Ich bin wirklich gespannt auf diese Reise.«
    »Ich auch.«
    »John, wann können wir heiraten?«
    »Müssen wir eigentlich gar nicht. Ich kann einen Antrag beim Familiengericht stellen - de lunatico inquirendo -, um die Scheidung zu annullieren, dann sind wir automatisch wieder verheiratet.«
    »Du bist so bescheuert.«
    »Stimmt. Wie war's mit dem vierten Juli im Seawanhaka? Jeder weiß, dass wir sowieso da sind, und es kostet uns nichts, abgesehen von dem, was wir

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