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Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Titel: Neobooks - Das Leben in meinem Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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tu, was dein Herz dir sagt, Ben. Du bist ein fantastischer Schauspieler, egal ob vor der Kamera oder auf der Bühne.« 
    Der darauffolgende Weihnachtstag verläuft genauso, wie ich ihn noch aus meinen Kindheitstagen in Erinnerung habe.
    Matty ist bereits um halb sechs auf den Beinen. Mit dem Läuten des Glöckchens stürmt er jubelnd ins Wohnzimmer. Der riesige Weihnachtsbaum ist hell erleuchtet, die mit Namen bestickten Strümpfe hängen prall gefüllt über dem Kamin, in dem ein gemütliches Feuer prasselt. Matty checkt, ob Santa die selbstgebackenen Kekse geschmeckt haben, und freut sich wie ein Schneekönig, dass sogar das Glas mit der warmen Milch leer ist.
    Caro grinst zufrieden und zwinkert mir zu. Unmittelbar vor Mattys Sturm ins Wohnzimmer hatte sie mir noch meinen verräterischen Milchbart weggewischt und mit einem derben Schlag auf Freds Bauch auch die Kekskrümel von dessen Pyjama geschleudert.
    Wir singen einige Weihnachtslieder, die Caro und ich gemeinsam am Klavier begleiten. Vierhändig – das können wir noch immer. Als der letzte Akkord von
›Silent Night‹
verhallt ist, erklärt Fred die Bescherung für eröffnet. Es dauert nur wenige Minuten – dann ist der Boden übersät mit kleinen Geschenkpapierfetzen … und der Zauber vorbei.
    Ich beobachte Matty, der mit seinem neuen Dino spielt und dabei ziemlich beeindruckende Geräusche von sich gibt. Und Eva, die unter den Weihnachtsbaum robbt, sich auf den Rücken rollt und mit großen Augen ihr verzerrtes Spiegelbild in einer der Christbaumkugeln betrachtet.
    »Möchtest du auch einen Tee, Ben?«, fragt Fred, der sich aus seinem Sessel erhebt und mir im Vorbeigehen wieder einmal auf die Schulter klopft.
    »Ja, sehr gerne, danke!«
    Mit der dampfenden Tasse in der Hand, vor der Hitze des flackernden Kamins, verspüre ich auf einmal das Bedürfnis, nach draußen zu gehen und mich ein wenig abzukühlen.
    Jack ist sofort an meiner Seite. Ich öffne die Tür und atme tief durch. Nirgendwo ist die Luft klarer als hier. Und der Ausblick …
    Umrahmt von hohen Tannen und Kiefern liegt, wie ein Spiegel, der zugefrorene See vor mir. Ich liebe es, die Feiertage bei meiner Schwester zu verbringen, doch in diesem Jahr bin ich mit meinen Gedanken weit weg. Ich stelle mir vor, wie Sarah jetzt mit ihrer Familie in England zusammensitzt, und male mir aus, wie sie und Josie ihre Feiertage verbringen.
    Ich gehe einige Schritte über die unter der Kälte und meinem Gewicht ächzenden Verandadielen, nehme in einem der Schaukelstühle aus Korb Platz und ziehe meinen Schal noch höher als zuvor. Dann festige ich meinen Griff um die heiße Tasse und genieße die Stille des Morgens, bis sie von einem hellen Kichern durchschnitten wird. Jack, der sich zwischen meine Beine gequetscht hat, horcht auf, dann bellt er zweimal.
    Schon schießt ein Mädchen mit welligen dunklen Haaren zwischen den schneebedeckten Zweigen der angrenzenden Nadelbäume hervor und rennt auf uns zu.
    »Hallo Ben!«, ruft Mattys Freundin. 
    »Hey Julie!«, erwidere ich und umarme die Kleine, als sie die Veranda erreicht und direkt auf mich zustürmt.
    »Sieh mal, ich habe einen Dino gekriegt«, berichtet sie aufgeregt und streckt mir mit weit aufgerissenen Augen das Ungetüm entgegen.
    »Toll!«, erwidere ich. »Matty hat auch einen bekommen, aber einen anderen.«
    »Den Bronto, oder? Den hat er sich gewünscht!« Sie grinst mich an. Sehr süß, denn ihre oberen Frontzähne fehlen bereits. Eine Tatsache, die Matty echt ärgert, zumal seine noch bombenfest sitzen, obwohl er ein paar Monate älter ist.
    »Julie!«, ertönt eine vertraute Stimme hinter uns. Es ist Amy, die Nachbarin – Julies Mom. »Hast du nicht etwas vergessen?«, fragt sie, während sie die Stufen zur Veranda hochsteigt.
    Julie stutzt einen Augenblick. Nachdenklich zieht sie die Brauen zusammen; ihre dunklen Augen werden ganz klein. »Oh!«, sagt sie dann und lächelt mich verlegen an. »Frohe Weihnachten, Ben.«
    »Dir auch, Julie.«
    »Frohe Weihnachten«, wünscht mir nun auch Amy und schließt mich in ihre Arme.
    Sie trägt eine große Stofftasche, die sie zu meinen Füßen abstellt. Im selben Moment reißt Matty die Tür auf. »Hey, guten Morgen Julie!«, ruft er. »Hallo Amy! Frohe Weihnachten!«
    »Das wünsche ich dir auch, Matty.« Amy drückt ihm einen Kuss auf den Strubbelkopf und schenkt ihm ein liebevolles Lächeln. Dann greift sie in ihre Tasche und bringt ein großes Geschenk zum Vorschein. »Santa hat sich mit dem

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