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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Magensäure und Halbverdautes stiegen in ihm hoch.
    »Weg hier!«, hörte er Rhonans heisere Stimme. Eine Hand zerrte ihn hoch.
    Knurren, Jaulen, Schreie hallten über die Ebene, und er war mittendrin. Das konnte nicht die Wirklichkeit sein!
    »Komm!«, brüllte sein Begleiter und zog ihn unbarmherzig mit. Aber sie kamen nicht weit.
    Ein Brüllen hinter ihnen hielt sie auf. Rhonan ließ Gideon los und drehte sich schon keuchend herum. Ein Wolfsjäger griff sofort an und schlug mit dem Schwert zu.
    Der Prinz parierte. »Bring dich in Sicherheit!«, schrie er, während er eine Attacke führte. Die wurde abgewehrt. Erneut griff der Jäger an. Stahl klirrte auf Stahl. Die Klingen knisterten, vollführten wie aneinandergeklebt eine Kreisbewegung. Der Prinz spürte, wie sich seine Muskeln verkrampften. Beide Kämpfer wichen einen Schritt zurück. Der Jäger griff umgehend wieder an, stieß mit dem Schwert zu. Rhonan drehte sich zur Seite, fing den Schlag mit seiner Waffe ab und spürte ihn bis in die Schulter. Der Schwertgriff war kaum noch zu halten, glitt ihm fast aus feuchten Händen und lahmen Armen. Er holte zum Schlag aus und hörte Gideon einen Warnschrei ausstoßen. Zu spät! Ein Wolf sprang ihn von der Seite an und stieß ihn zu Boden.
    Der Wolfsjäger grinste, schrie dann aber selbst schmerzerfüllt auf: Ein Schneewolf grub die Zähne in seine Schulter und riss ihn herum. Der Jäger brüllte, verstummte aber abrupt, als der weiße Wolf ihm die Zähne in den Hals schlug. Das Fell färbte sich rot. Knochen knackten, Fleisch wurde herausgerissen.
    Rhonan rammte dem schwarzen Wolf unterdessen die Faust an die Kehle. Er hatte sein Schwert bei dem überraschenden Angriff verloren, kam nicht mehr heran, versuchte stattdessen krampfhaft, an einen Dolch im Stiefel zu kommen. Er sah die gelben Augen, spürte die Krallen, sah die spitzen Zähne direkt vor sich und stieß endlich mit dem Dolch zu.
    Gleichzeitig schlug Gideon schreiend mit dem Schwert zu.
    Der Wolf jaulte auf und brach zusammen.
    Rhonan nahm alles nur noch verschwommen wahr, schon das Atmen fiel ihm schwer. Nur noch wie aus weiter Ferne hörte er den Kampflärm und das Knurren und Jaulen der Wölfe. Er sah Gideons Gesicht über sich schweben. Der Wolf verschwand, und der Verianer zog ihn hoch. Rhonan konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und stöhnte laut auf, als er sein linkes Bein belastete. Sein Begleiter zerrte ihn ächzend mit, trug ihn halb. Sie stolperten vorwärts: vorbei an einem Schneewolf, der hungrig seine Beute zerfetzte und ihnen keinerlei Beachtung schenkte, vorbei an schwarzen und weißen Wölfen, die knurrten, sprangen und sich ineinander verbissen. Die Felsen waren nicht mehr weit. Gideon keuchte immer mehr unter der Anstrengung. Er wagte nicht, sich umzusehen, und stürzte fast, als Rhonan erneut einknickte und aufschrie.
    Ein schwarzer Wolf tauchte neben ihnen auf und jaulte auf, als ein Dolch, der aus Richtung der Felsen kam, ihn traf. Trotzdem setzte er zum Sprung an. Eine Tschuka segelte auf ihn zu. Zwar legte sie sich nicht um den Hals des Wolfs, traf ihn aber zumindest am Kopf. Der Wolf sackte winselnd zu Boden.
    Eine schreckensbleiche Caitlin kam ihnen entgegengerannt und stützte den Prinzen auf der anderen Seite. Brüllen, Knurren, Schreie und Jaulen umgaben sie. Durch ein Wunder, oder weil alle anderen anderweitig beschäftigt waren, erreichten sie die Felsen, ohne erneut angegriffen zu werden, zwängten sich durch einen schmalen Durchgang und hetzten weiter.
    Gideon und Caitlin ließen Rhonan so plötzlich los, dass der es nur mit Mühe schaffte, stehen zu bleiben.
    »Los, Caitlin, beeil dich! Hoch mit dir!«, keuchte Gideon, stand an einem Felsen und hielt die gefalteten Hände vor sich. Die Prinzessin stellte ihren Fuß hinein, kletterte, ohne darauf zu achten, dass sie Gideon dabei auch ins Gesicht trat, auf seine Schulter und verschwand dann aus Rhonans Blickfeld.
    »Los komm! Jetzt bist du dran!«, forderte der Verianer mit atemloser, bebender Stimme.
    Sein Begleiter starrte ihn an. Er konnte sein linkes Bein nicht mehr belasten. Wie sollte er da klettern können?
    »Halt dich an mir fest! Das geht schon! Es ist nicht hoch«, keuchte Gideon erschöpft. »Im Namen der Götter, komm!«
    Rhonan fiel ihm fast entgegen. Er klammerte sich an Gideons Schulter und schaffte es nur unter lautem Stöhnen, das rechte Bein in die gefalteten Hände zu stellen.
    »Ja, weiter so!« Gideon ächzte, spannte die Muskeln an und schob

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