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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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ausnutzen. Du bist beweglich und geschickt. Bewahre Ruhe und tu endlich einmal, was ich dir sage!«
    »Ich soll die albernen Paraden lernen? Das macht keinen Spaß!«
    »Du kannst nicht immer nur angreifen, Caitlin! Komm, halte das Schwert hoch. Wir fangen noch einmal an.«
    »Das Schwert ist doch nicht so gut, wie ich dachte«, beschwerte sie sich mürrisch und rieb ihr Handgelenk.
    »Das Schwert ist sehr gut! Sollen wir eine Pause machen?«
    Sie nickte und maulte: »Dein Schwert ist aber besser!«
    »Das ist kein Schwert, das ist ein Langdolch.«
    »Eben! Ich kann nicht mit einem Schwert gegen einen Dolch kämpfen.«
    Rhonan kam allmählich nicht mehr mit. Was er auch sagte, sie verdrehte es so, wie sie es wollte. »Willst du, dass ich mein Schwert nehme?«, fragte er seufzend.
    »Das ist doch viel länger als meins!«
    »Deswegen hab ich ja den Langdolch genommen!«
    »Aber dagegen kann ich nicht kämpfen«, beharrte sie ärgerlich.
    »Weil du nicht machst, was ich dir sage, Prinzessin!«
    Sie sah ihn nach wie vor böse an und keifte: »Darum geht es dir ja bloß wieder, nicht wahr? Ich mach nicht, was du willst! Immer willst du bestimmen. Immer muss alles so gemacht werden, wie du es willst!«
    »Ich sollte dir etwas beibringen«, rechtfertigte er sich mit verwirrter Miene und griff sich einen Lederbeutel.
    »Ach, du machst das doch nicht nur beim Üben, sondern immer! Immer muss alles nach deiner Nase gehen!«
    Rhonan verschluckte sich am Wasser, blinzelte Caitlin ungläubig an und kniff dann die Augen zusammen. »Sag das doch noch einmal, meine kleine Priesterin! Ich bestimme immer? Was, bitte, habe ich schon zu bestimmen? Wir stolpern von Feind zu Feind, und ich darf bestimmen, wie ich gegen ihn kämpfe. Meinst du das? Du sagst, ich kann nicht mehr, und ich kann dann bestimmen, ob ich dich trage oder ziehe. Meinst du das? Ich bin völlig erledigt und möchte gern schlafen. Ich darf dann bestimmen, ob ich unsinnigerweise versuche, es selbst bequem zu haben, oder ob ich mich gleich deinen Wünschen beuge. Meinst du das? Ich weiß, dass es ab morgen wieder sehr beschwerlich wird, und würde mich gern ein bisschen ausruhen. Ich kann jetzt bestimmen, ob ich mir dein Genörgel die ganze Zeit anhöre oder ob ich mich deinen Wünschen, den Schwertkampf zu üben, besser gleich füge. Meinst du das? Ich würde seit längerer Zeit gern zum Baden zu diesem Wasserfall gehen, von dem die Jäger erzählten, wie du sehr wohl weißt, aber weil du allein Angst hast, übe ich natürlich viel lieber mit dir. Das habe ich nach deinem Gezeter so bestimmt. Meinst du das? Weißt du was, jetzt bestimme ich wieder, was ich tue: Ich gehe baden!«
    Er war selbst überrascht, dass er so barsch mit ihr gesprochen hatte, und prompt lag ihm eine Entschuldigung auf der Zunge. Aber entschlossen schwieg er. Sollte sie ruhig beleidigt sein. Hin und wieder musste es ihm gestattet sein, seine Meinung zu sagen.
    Er wollte sich abwenden, aber Caitlin hielt ihn am Ärmel fest. »Tu das! Darf ich mitkommen?«
    Gideon kramte plötzlich sehr geschäftig in seinem Rucksack.
    »Waaas? Bei allen Göttern! Nein!«
    Ihre Stimme klang flehend. »Ich mach auch die Augen zu. Versprochen!«
    Jetzt reichte es. »Du machst ... Himmel!« Der Prinz fuhr sich wild durchs Haar. »Seit Tagen trage oder ziehe ich dich durch das Gebirge, morgen werde ich dich vermutlich weiterschleppen müssen. Weiter als eine Pferdelänge bist du lediglich von mir entfernt, wenn ich mit Wölfen oder Horkas beschäftigt bin. Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich nur einmal gern ein bisschen Zeit für mich hätte? Es wird dir hier nichts geschehen. Gideon wird ...« Er hielt inne und warf einen Blick auf den bebenden Rücken des Verianers, bevor er mit einem tiefen Seufzen fortfuhr: »... auf dich aufpassen, wenn er nicht gleich in seinen Rucksack fällt. Also ehrlich, ihr beide macht mich fertig! Hör auf zu lachen, Gideon, mir ist es ernst!«
    Der Verianer nickte, wagte aber nicht, seinen Begleiter anzusehen, aus Angst, dann doch von der Heiterkeit übermannt zu werden. »’tschuldigung!«, brachte er mühsam hervor.
    Caitlin sah Rhonan mit feuchten Augen an und erklärte weinerlich: »Ich wusste nicht, dass ich dir so lästig bin! Entschuldige!«
    Er stieß die Luft aus und fuhr sich jetzt übers Gesicht. »Du bist mir nicht lästig. Ich kann deine Angst ja verstehen, aber gönne mir doch einmal eine kleine Pause.«
    »Du wirst mich auch beschützen, wenn ich dir lästig

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