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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Lachen zu unterdrücken, während sein Begleiter stöhnte. »Was denn noch?«
    »Kannst du dich nicht auf den Rücken legen?«
    »Warum?«
    »Ich fürchte mich ... so ungeschützt.«
    Erneutes unwilliges Stöhnen erklang. »Wir gehören jetzt zu ihnen. Es wird dir nichts geschehen. Leg dich einfach hin!«
    »Ich habe trotzdem Angst, und der Tag war so grauenvoll. Ich kann nicht einschlafen«, erwiderte sie weinerlich.
    »Wie willst du auch schlafen können, wenn du ununterbrochen redest? Sei einfach still, dann wird das schon was.«
    Eine ganze Zeit lang waren nur Seufzen und Schniefen zu hören. Dann fing sie an, leise vor sich hin zu murmeln: »Es wird schon gehen. Ich muss einfach darauf hoffen, dass ich irgendwann einschlafen kann. Alle anderen können es ja auch. Oder ich schlaf eben nicht. Eine Nacht wird es schon gehen. Hauptsache, die anderen können sich erholen.« Ihr Schluchzen wurde lauter.
    »Gütiger Himmel!«, murmelte Rhonan und wälzte sich ächzend herum.
    »Hast du dich jetzt etwa meinetwegen umgedreht? Ich will nicht, dass du es unbequem hast. Mach dir keine Gedanken um mich! Niemand soll jemals auf mich Rücksicht nehmen müssen«, erklärte sie mit zittriger Stimme und warf ihm einen sehnsüchtigen Blick zu.
    »Mir ist gerade wieder eingefallen, dass ich noch nie auf dem Bauch schlafen konnte. Komm her und gib Ruhe!«
    Eilig kroch sie auf ihn zu. »Ich will dir aber nicht weh tun!« Sie schmiegte sich bei diesen Worten schon an ihn und zog seinen Arm über sich.
    »Tust du auch nicht.«
    »Rhonan?«
    Gideons Augen schwammen in Tränen, und er konnte sein Lachen kaum noch unterdrücken.
    »Bitte, was ist jetzt noch?« Die Stimme des Prinzen klang merklich gereizt.
    »Bringst du mir bei, mit diesem Schwert zu kämpfen?«
    »Ja, aber nicht jetzt!«
    »Ich bin geschickt und lerne schnell. Das hast du gesagt. Werde ich wohl eine große Schwertkämpferin? Ich kann ...«
    Rhonan unterbrach sie, nunmehr völlig am Ende seiner Geduld: »Caitlin, wenn du nicht endlich Ruhe gibst, vergess ich mich! Du fandest den Tag grässlich? Soll ich dir etwas verraten, was du kaum glauben wirst? Ich auch! Der Häuptling war kein leichter Gegner, und die Aufnahme in den Stamm war auch nicht so richtig erfreulich. Ich bin ziemlich erschöpft und müde.«
    Sie strich ihm zärtlich über die Wange. »Das versteh ich nur zu gut. Du hättest längst schlafen sollen, denn der Tag war wirklich anstrengend für dich. Wir hätten uns nicht so lange unterhalten sollen, aber du redest und redest und mutest dir, wie so oft, viel zu viel zu. Du solltest schlafen, um dich zu erholen. Wir reden morgen weiter, denn ich kann auch kaum noch die Augen offen halten.« Sie gähnte wohlig, kam aber noch einmal kurz hoch. »Rhonan, die Schnüre drücken mich wieder, und dein Hemd ist mir einfach zu rauh! Ich mach es eben noch auf ... So ist es besser, jetzt hab ich’s auch bequem. Nun können wir alle richtig gut schlafen. Gute Nacht, Gideon! Gute Nacht, Rhonan!«
    Das Knurren des Prinzen war zu viel für Gideon. Sein ganzer Körper zitterte vor unterdrücktem Lachen. Er würde eine Geschichte schreiben über einen unerschrockenen, todesmutigen Krieger und eine blutjunge Priesterin, die ihn mit schöner Regelmäßigkeit um den kleinen Finger wickelte.

[home]
    19. Kapitel
    Gideon konnte die Geduld seines Begleiters nur bewundern. Seit einer halben Ewigkeit übte der nun schon den Schwertkampf mit der Prinzessin. Sie war eine genauso gute wie bockige Schülerin, kämpfte wild, schimpfte und fluchte und gab ständig ihrem Lehrer lautstark die Schuld, wenn etwas nicht so klappte, wie sie es wollte. Rhonan nahm alles mit gewohnter Gelassenheit hin.
    Gideon amüsierte sich köstlich: Die kleine Priesterin keuchte und schwitzte und schlug mit ihrem Schwert auf Rhonans Langdolch ein.
    »Nicht so ungestüm!«, wies der seine Schülerin gerade an. »Du musst zwischendurch auch mal überlegen, was du tust.«
    »Rede nicht! Ich hab dich gleich«, keuchte sie und griff stürmisch an.
    Die Waffe wurde ihr mit einer Parade aus der Hand geschlagen.
    »Das war gemein!«, jammerte sie. »Ich hatte dich fast!«
    »Ja, fast ist aber in der Regel zu wenig! Du wärst jetzt tot.«
    Seine Schülerin zog eine beleidigte Grimasse. »Weil du viel stärker bist als ich!«
    Rhonan holte ihr Schwert und schüttelte den Kopf. »Es wird nur wenige Gegner geben, die das nicht sind. Ein Kraftbündel bist du schließlich nicht gerade. Deshalb musst du deine Stärken

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