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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Gideon jetzt auch das Keuchen und Ächzen der Kämpfer. Plötzlich sah er den breiten Rücken eines Angreifers vor sich. Ohne nachzudenken, warf er seinen Dolch und traf zumindest die Schulter. Der Reiter schrie, schwankte und starb, als ein Schwert ihm in die Brust fuhr.
    Der Prinz schlug schon wieder auf den letzten Überlebenden ein, traf die Klinge des anderen, drehte schwungvoll seinen Arm, und das Schwert seines Feindes segelte davon. Der Kairaner zerrte sein Pferd ungestüm zurück, Rhonan setzte nach und holte erneut zum Schlag aus. In diesem Augenblick wirbelte sein Gegner im Sattel herum und schleuderte ihm eine Kette entgegen. Die wickelte sich um das Gelenk der Schwerthand, und noch bevor der Prinz reagieren konnte, wurde er mit einem Ruck aus dem Sattel gerissen, landete hart auf dem Boden und brüllte auf. Der Kairaner gab seinem Pferd die Sporen und schleifte ihn hinter sich her. Doch schnell zügelte er wieder sein Pferd, musterte zunächst Gideon, der prompt die Augen aufriss und die Luft anhielt, und stellte fest: »Keinen Bogen, keinen Schneid!«
    Breit grinste er dann sein Opfer an, das sich im Schlamm krümmte. »Unser Interesse gilt ohnehin nur dir. Tut’s weh? Ich gebe zu: eine unschöne Art zu reisen. Aber ich bin meinen Kameraden etwas schuldig für deine ...«
    Ein Dolch des Prinzen traf ihn in die Kehle. Blut spritzte, er schwankte und kippte auf den Pferdehals. Das Tier ging durch.
    Rhonan hatte es nicht geschafft, die Kette zu lösen, und wurde weiter mitgeschleift.
    »Oh, Götter, nein!« Gideon, der gerade aufgeatmet hatte, gab seinem Pferd die Hacken und nahm die Verfolgung auf. Bald hatte er das Pferd des Kairaners eingeholt und versuchte, sein Reittier neben dieses zu bringen. Doch das war nicht leicht, denn der Reiter hing halb aus dem Sattel. Erst nach mehreren Versuchen konnte er die Zügel des schäumenden Pferdes ergreifen. Noch ein paar Schritte, und es blieb zitternd stehen.
    Gideon glitt aus dem Sattel und sackte auf die Knie. Alles an ihm pochte oder schlotterte. Kaum wieder in der Lage, seine Beine zu bewegen, löste er die Kette vom Gürtel des Toten und stolperte zum Prinzen.
    Der saß bereits und befreite sein Handgelenk.
    »Seid Ihr ernsthaft verletzt?«, fragte Gideon und betrachtete voller Sorge die verdreckte Gestalt und das aufgerissene, blutige Handgelenk.
    Rhonan beachtete ihn gar nicht, knüpfte seinen Lederbeutel vom Gürtel und goss reichlich Branntwein über die Wunde. Er zog dabei lediglich mit einem zischenden Geräusch die Luft zwischen den Zähnen ein, während dem Gelehrten leicht schwindelig wurde.
    »Kann ich etwas für Euch tun?«
    »Ja! Wenn ich das nächste Mal verlange, dass Ihr reitet, dann reitet gefälligst auch.«
    Der Verianer sah ihn verständnislos an und verteidigte sich: »Haben wir doch getan. Wir hatten die Bäume fast erreicht, als ich einen Schrei hörte. Da musste ich doch ...«
    »Was?«, unterbrach der Prinz, während er unter dem Umhang an seinem Hemd zerrte. »Wie angewachsen stehen bleiben? Damit ich mich beim Versuch, zwischen den Bäumen bessere Deckung zu finden, auch noch um Euch hätte kümmern müssen?«
    Stoff riss. Gideon schluckte unbehaglich. »Ihr meint, Ihr wolltet ... und seid nur meinetwegen ...«
    Erneut wurde er unterbrochen. »Wir haben keine Zeit. Holt mein Pferd und meine Waffen!«
    Gideon beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen, und sammelte Schwert und Bogen ein, zog, möglichst ohne die Toten dabei anzusehen, die Dolche aus den Körpern und führte schließlich auch das Pferd zu seinem zukünftigen Weggefährten zurück. Der stand mittlerweile leicht schräg, aber aufrecht und verknotete mit Hand und Zähnen ein Stück Stoff am Handgelenk, dem man deutlich ansah, dass es gerade durch den Matsch gezogen worden war.
    »Ich habe sauberes Leinen in meiner Satteltasche«, brachte der Gelehrte hervor.
    »Schön für Euch!« Rhonan ließ sich die Messer reichen, wischte sie an seinem Hemd ab, dem jetzt ein Fetzen fehlte, und verstaute sie zügig in Stiefeln und Gürtel.
    Der Verianer betrachtete das große, breite Schwert unterdessen genauer und konnte sich kaum vorstellen, dass jemand diese schwere Waffe mit nur einer Hand schwingen konnte. »Ein Familienerbstück?«, fragte er hoffnungsvoll.
    »Keine Ahnung! Von meiner jedenfalls nicht!«
    »Also nicht das Schwert der Alten Könige?«
    Lediglich ein Laut, als presse man die Luft zur Nase heraus, war die Antwort. Er fasste das als nein auf. Die Waffe

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