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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Die Menschen, du, dein Kind, wir alle haben bereits genug unter Palema gelitten. Nie werde ich dulden, dass sie auch noch das Leben meines Kindes zerstört. Sie wird alles daransetzen, es nach ihren Wünschen zu formen, um sich erneut die Welt untertan zu machen. Was ihr bei mir nicht gelungen ist, wird sie bei meinem Kind versuchen, und ihre Macht wird wieder wachsen, wenn die Quelle erneut versiegelt ist. Niemals werde ich das zulassen. Die Zeit der Unsterblichen muss vorüber sein. Lass uns endlich gehen!«      
    Wieder spürte er eine Berührung, diesmal streichelnd und zärtlich. »Wenn du nur ein wenig wie Palema wärst, würde ich dein Angebot mit Freuden annehmen. So nehme ich es zutiefst dankbar, aber auch erfüllt mit tiefer Trauer an. Gehen wir also diesen letzten Weg gemeinsam. Uns verbindet viel, Neffe. Ohne Schuld wurden wir unbarmherzig verfolgt und bestraft. Beide haben wir für unser Glück gekämpft, und beide durften wir es nur kurze Zeit genießen.«
     
    Derea erwachte, weil jemand ihm ins Gesicht klopfte. Er öffnete die Augen, blinzelte ins Licht der Sonne und sah schemenhaft, Gideons Gesicht über sich. Er fuhr so schnell hoch, dass der Gelehrte erschrocken zurückwich, und brüllte: »Wie lange war ich weg? Ist die Quelle wieder versiegelt?«
    »Ich weiß nicht, wie lange du hier schon liegst«, erwiderte der Verianer verblüfft. »Aber die Quelle ist selbstverständlich noch offen.«
    »Wo ist dieser Wechselbalg?« Derea sprang auf die Füße und rieb sich zornig sein Kinn, wo ein grünblauer Fleck deutlich zu sehen war.
    »Wechselbalg? Meinst du etwa Rhonan damit?«
    »Wen wohl sonst?«
    Der Gelehrte wurde immer verwirrter. »Wir vermuten, in der Höhle. Caitlin ist schon auf dem Weg dorthin.«
    Er warf dem Hauptmann einen prüfenden Blick zu. »Geht’s wieder? Ich würde ihr nämlich gern folgen. Wir können später reden.«
    »Ich komme mit.« Derea verfluchte sich für seine vertrauensselige Unbekümmertheit. »Dieser verdammte ehrlose Gossenkämpfer kann was erleben. Den mach ich fertig, aber so richtig fertig, und wenn es das Letzte ist, was ich tue«, fluchte er wütend.
    Gideon wollte ihn gerade fragen, was er denn nur meinte, als sie Caitlin mit aufgeregter Stimme unverständlich herumschreien hörten.
    Sofort beschleunigten sie ihre Schritte. Kurze Zeit später verstanden sie ihre gekreischten Worte. »Lass mich durch! Lass mich sofort durch, du elende Bestie!«
    »Bei allen Göttern! Was geht da vor?«, würgte Gideon hervor.  
    Jetzt rannten sie beide, und Derea zog kampfbereit seine Schwerter. Nur wenig später sahen sie die Priesterin. Sie kniete mitten auf dem Weg, hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben und schluchzte herzzerreißend. Sonst war nichts und niemand zu sehen.
    Caitlin hatte ihre Schritte gehört und wandte den Kopf. Sie sah todunglücklich aus, und Tränen liefen ihr unablässig übers Gesicht.
    Mit bebender Stimme erklärte sie: »Dala versperrt den Weg mit einem Zauber. Ich kann ihn nicht brechen. Er ist zu stark für mich. Gideon, versuch du es bitte. Rede mit ihr! Überzeuge sie! Bitte! Sie muss uns zu Rhonan lassen. Sie muss einfach.«
    Bevor der ihrer Aufforderung Folge leisten konnte, erklang Dalas Stimme. »Geht, Kinder! Ich weiß nicht, was mit der Höhle geschieht, wenn die Siegel vernichtet werden und ihre unsterblichen Trägerinnen sterben. Zu viele Opfer habe ich schon in Kauf genommen, um jetzt auch noch mit anzusehen, wie ihr in den Tod geht. Ihr könnt den Lauf der Dinge nicht mehr ändern. Es ist längst zu spät. Geht! Verlasst den Wolkenpfad!«
    »Nein!«, kreischte die Prinzessin wild. »Du dumme Kuh weißt doch gar nicht, worum es geht. Du willst für alle Ewigkeit allein in deinem Eis leben, aber ich will an Rhonans Seite weiterleben oder mit ihm zusammen sterben. Lass mich endlich durch!«
    »Du irrst, Caitlin. Ich erwarte mit Freude meinen Tod. Meine Aufgabe ist nur noch, dich und euer Kind zu schützen, wie es mein Neffe gewollt hätte.«
    »Sag es mir! Sag es mir endlich! Wird Rhonan sterben?« Caitlins Stimme war nur ein Hauch, und immer mehr Tränen rannen über ihr Gesicht. Nichts von der selbstbewussten und selbstverliebten Priesterin war noch zu erkennen. Wie ein Häufchen Elend kauerte sie am Boden und zitterte am ganzen Körper.
    »Ich wünschte, ich könnte dir eine Antwort geben, aber ich kenne sie nicht, mein Kind. Ich kann weder sehen noch spüren, was in der Höhle geschieht.«
    »Bitte, lass mich zu ihm. Ich will

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